Dass Apple damit Microsoft unter Zugzwang setzt ist wohl uneindeutig: Das neue Betriebssystem Maverick sowie Garageband, iMovie und die Bürosoftware von Apple sind ab sofort kostenlos. Allerdings letztere nur beim Neukauf eines Macs.
Das neue Betriebssystem bringt an sich zwar keine wesentlichen Neuerungen, hier hat Apple eher nur an Kleinigkeiten gefeilscht. So etwa kommen die berüchtigten Apple-Maps dazu, ab sofort können iBooks auch auf dem Mac gelesen werden und iMessages können ebenfalls am Rechner statt vom Tablet oder Smartphone gelesen und getippt werden. Dafür allerdings hat Apple im Hintergrund an der Leistungsfähigkeit geschraubt: Wenn Arbeitsspeicher von Programmen genutzt wird, werden im Hintergrund zuletzt verwendete Zellen komprimiert und defragmentiert. Das soll laut Apple den tatsächlich genutzten Speicher für Programme um die Hälfte schrumpfen lassen und aktive Anwendungen schneller machen.
Neu bei Maverick: App Nap. Nicht aktive Anwendungen versetzt diese Technik sozusagen in den „Schlafzustand“ und regelt den Bedarf für die CPU-Zeit und die I/O Kommunikation. Das soll den Energiebedarf des Macs um bis zu 23% Stromersparnis gegenüber dem alten OS bringen. Das funktioniert jetzt auch beim Safari für Webseiten. Inaktive Tabs werden dabei in einen energiesparende Betriebsart versetzt. Der Power Saver im Browser sorgt dann, dass im Batteriebetrieb rechenintensive Animationen – Flash etwa – auf Webseiten erstmal nicht starten, hier erscheint ein Vorschaubild. Erst wenn man als Nutzer wirklich zustimmt, dass die Anwendung ausgeführt werden soll, läuft dann der Flash-Film im Browser.
Vor allem ältere Macs sollen von der neuen Version des OS profitieren. Nachdem die Vorversion – Mountain Lion – schon für an die 20 Euro als Download erworben werden konnte ist Maverick – benannt nach einem Surfer-Hotspot in den USA – jetzt komplett kostenlos. Offenbar macht Apple jetzt einen Schritt weiter auf die Verschmelzung seiner beiden Betriebssysteme zu. Schließlich sind die Updates für iOS bisher ja auch kostenlos gewesen. Apple-Benutzer bekommen, falls auf dem Rechner Mavericks installiert werden kann, automatisch mit dem Software-Update eine Benachrichtigung. Die knapp 6 GB sind nach dem Download etwa in einer Stunde installiert. Ein Backup der Dateien ist angeraten.