Google+ wird so schnell keine API bekommen, die lesen und schreiben von Fremdapplikationen erlaubt. Dies stellte Vic Gundotra bei der SXSW-Konferenz in Austin fest. Der Grund: Die Timeline des Nutzer könnte mit ungewollten Inhalten überspült werden.
Ob Google+ eine API für Programmierer und Drittanbieter noch 2012 bekommt? Gundotra kann das nicht ausschließen, es ist allerdings nicht sehr wahrscheinlich. „Ich würde das nicht tun wollen, weil ich andere Platformen gesehen habe, die die API öffnen, sich ein Eco-System von Drittanbietern entwickeln lassen nur um dann die API wieder zu schließen. Ich werde die API dann öffentlich machen, wenn ich sicher bin dass wir andere Entwickler nicht in Schwierigkeiten bringen“.
Gundotra begründete nochmals nachdrücklich wo er das Problem von Drittanbietern für eine Platform sieht: „Wenn das Ranking in der Timeline nicht gut genug ist'“ könnten einzelne Apps zu viele Postings veröffentlichen und den authentischen Inhalt von Nutzern an den Rand schieben. „Wenn wir von Google eine API öffentlich zugänglich machen, dann möchten wir dass sichergestellt ist, dass wir den Zugang nicht wiederrufen werden.“ Auf den Einwand, dass Programmierer und Entwickler sich aber an die sich stets verändernde Facebook-API gewöhnt hätten, gab Gundotra verärgert zurück: „Wir haben für uns selbst einen höheren Standard.“
Google+: Das Problem des späten Starts
Im Fall der API ist es Google später Start ins Social Web, die das Social Network behindert, so Gundotra. Facebook hatte Jahre um den EdgeRank zu verfeinern, um herauszufinden wie die Neuigkeiten für den Nutzer am Besten angezeigt werden und wie man mit nervigen Applikationen und Freunden umgeht. Ohne diese Daten – welcher Nutzer ist an was interessiert? Welche Inhalte sind für ihn wichtig? – ist Google+ nicht in der Lage herauszufinden was für den Nutzer gefiltert werden muss.
Der Senior Vice President von Google+ schien etwas irritiert als er bemerkte: „Wir erhalten Nachrichten, dass wir eine Geisterstadt wären“ aber Entwickler und Programmierer würden immer noch auf den Zugang zur API drängen. Dies lässt sich allerdings einfach erklären: Solange Benutzer nicht wie im Fall von Path Inhalte an andere Netzwerke crossposten können, würde sich Google+ vielleicht nicht so anfühlen wie eine Geisterstadt.
Quelle: Mashable