Am 30. November 2017 traf sich der OMT-Club abends in Dortmund im rent24. Der Gründer des „Online Marketing Tag’s“, Mario Jung, war aus Hofheim bei Frankfurt angereist und hielt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema „Content-Veredelung“ vor rund 30 Club-Mitgliedern. Übrigens lohnt es sich als Online-Marketing-Interessierte/r, die kostenfreie Mitgliedschaft beim OMT-Club wahrzunehmen. Sowohl bei den digitalen Events als auch bei den deutschlandweiten Treffen lernt man viel und profitiert von dem Expertenwissen vieler bekannter Größen wie Felix Beilharz und Björn Tantau.
Mario Jung: Content-Veredelung
Zu Beginn des Vortrags stellte Mario Jung den Zuhörern vier Fragen:
- Kennst Du Deine Rankings?
- Was machst Du mit Deinen geschriebenen Inhalten
- Wie misst Du den Erfolg Deiner Inhalte?
- Wie viele Inhalte hast Du?
Qualität statt Masse
Er machte gleich klar, dass es bei Blogs, die in irgendeiner Weise auf Google-Rankings, Traffic und keywordoptimierten Content zielen, auf Qualität ankommt. Auf Masse zu setzen, kann sogar sehr schädlich sein für die Google Bewertung, denn hohe Absprungraten (weil veraltete Blogartikel vom Nutzer sofort wieder weggeklickt werden) und miese Ladezeiten (weil man bei einem prallen Blog wahrscheinlich weniger auf die Optimierung der kompletten Inhalte, Bilder etc. achtet) sind negativ für das Website-Ranking.
Blogger sollten also auf Qualität setzen und nicht auf Quantität. Besser 50 hochwertige, stets aktuell gehaltene Blogartikel – als 1.000, von denen zwei Drittel den Google-Sucher enttäuschen, weil sie keine passenden, passgenauen Inhalte bieten. Schlechte uns veraltete Artikel sollte man großzügig löschen.
Aktualisieren, ergänzen, optimieren
Ein gut geführter Blog ist wie ein gepflegter Garten: Man veredelt seine Blogartikel, indem man sie immer wieder überarbeitet, ergänzt, aktualisiert. Dabei ist es ok, wenn der „herausgeputzte“ Artikel mit dem aktuellen Datum erneut nach vorn gebracht wird. Ein anwesender SEO-Experte – Sascha Blank von den Urlaubsgurus, meinte sogar, das wäre vorteilhafter, als den Artikel zu kopieren, zu überarbeiten – und den alten anschließend zu löschen. Mario Jung bestätigte diese Erfahrung.
Der Freshness Faktor: Man sollte sich in die Leser von Artikeln hineinversetzen: Wer mag schon zwei, drei Jahre alte Beiträge? Selbst wenn diese noch aktuell sind, enttäuschen sie die Leser, weil diese selbstverständlich auf das Datum achten und ältere Beiträge minder bewerten.
Von Google Seite 2 auf Google Seite 1
„Bitte überprüft, welche eurer Beiträge gute Rankings (>500 Suchvolumen / Monat) ihr bereits auf den hinteren Seiten bei Google habt. Vorzugsweise sollte sich bei der Veredelung erstmal auf die Keywords gestürzt werden, die bereits auf Seite 2 bei Google erscheinen. Von dort ist es der kürzeste Weg zur trafficstarken ersten Seite der SERPs.
Mit Hilfe einer WDF*IDF-Analyse, gezielter Contenterweiterung, sowie der Positionierung von Keywords oder semantischer Keywords in der Headline, Description und im Text einsetzt, ist es häufig gut möglich, einen Blogbeitrag von Seite 2 auf die erste Google-Ergebnisseite zu hieven.
Es ist immer sinnhaft zu schauen, welche Artikel ranken denn auf dem jeweiligen Keyword bereits und man sollte sich fragen: Ist mein Artikel besser? Und wenn nicht, wie mache ich ihn zu dem besten Artikel, damit er überhaupt die „Berechtigung“ bekommt auch langfristig auf Platz 1 stehen zu dürfen.
Eine weitere Veredelungsform für Content ist, mehr Formate zu verwenden: Man kann Slideshows einbinden, SEO-optimierte Bilder einsetzen, die zurzeit viel gefragten Videos einbetten bzw. hochladen. Aufzählungen sind weiterhin ein guter Faktor fürs SEO-Ranking. Auch im Inhaltsverzeichnis der Website sollten die relevanten Keywords eingetragen sein.“ (Text in Anführungsstrichen nachträglich von Mario Jung persönlich ergänzt – danke dafür 🙂 )
Von Bildern und Videos
Immer wieder sind Bildbeschreibungen ein großes Thema, auch wenn Google bei der Google Bildersuche leider die Weiterleitung auf die eigene Website erschwert hat. Heute besteht für den Bildersuchenden sehr viel seltener ein Grund, die Urheberquelle anzuklicken. Er findet das Bild auch direkt bei Google in Originalgröße. Trotzdem lohnt es sich, Bilder nach SEO-Kriterien zu optimieren: Dateiname, ALT-Text, Bildbeschriftung und Title-Tag sollten sich am relevanten Keyword orientieren. Und selbstverständlich sollte die Dateigröße so klein wie möglich sein und nicht die Ladezeiten unnötig verlängern.
Wunderbar sind kurze Videos zum Longtail Keyword. Videos sind bei YouTube und anderen googlerelevanten Videoplattformen sehr gut zu optimieren. Vor Allem in Nischen können mit Videos noch sehr gute Rankings erzielt werden, wo bei Textbeiträgen das Netz überfüllt ist mit Content. Und natürlich kann man Videos auf der eigenen Seite hochladen und entsprechend betiteln und beschreiben.
Onpage-SEO für Texte
SEO-Kriterien für Textbeiträge haben sich wenig verändert. Weiterhin sind lange Artikel gut, Listen, viele Absätze und gut gewählte Zwischenüberschriften.
Linkhub: Interessant und sehr nützlich kann es sein, auf der eigenen Website/ dem eigenen Blog einen Linkhub einzurichten. Das heißt, man erschafft zu einem Longtail Keyword einen Beitrag mit gutem einführenden Text und versammelt und verlinkt dort externe Quellen. Für den Leser sehr hilfreich, weil er direkt eine ganze Sammlung interessanter Content- Quellen findet und für Google ein Zeichen für Qualität. Falls Leser lange auf dem Linkhub bleiben und von dort aus die externen Quellen ansteuern, kann das das Ranking verbessern. Schädlich ist allerdings, wenn die Links nicht themenrelevant sind und womöglich auf einem Backlink-Kauf beruhen. Falls Google so etwas merkt, könnte es sogar zur Abstrafung führen.
Kannibalisierungen vermeiden
Welche Messdaten relevant sind für die Handlungsaufforderung zur Content-Veredelung, erläuterte Mario Jung am Ende seines Vortrags: Man sollte sowohl die Daten bei Google Analytics prüfen als auch im Chrome-Browser. Absprungrate, Seitenaufrufe und Sitzungsdauer sind wichtige Parameter. Unbedingt sollte man vermeiden, dass Blogbeiträge sich gegenseitig kannibalisieren. Falls zwei oder mehrere Blogbeiträge zum selben Longtail Keyword gut ranken, sollte unbedingt aufgeräumt und optimiert werden. Ein solcher Wettbewerb mehrerer Beiträge um ein und die selbe Suchanfrage sollte unbedingt vermieden werden.
Vielen Dank für den wichtigen Vortrag an Mario Jung, Gründer vom OMT (Online Marketing Tag) und dem OMT-Club.
Hier findet man alle weiteren Informationen zum Club und kann sich direkt als Mitglied registrieren.
Online Marketing Tag – OMT Website
Hallo Eva,
vielen Dank für die Erwähnung 🙂 Das war ein toller Abend. Generell sollte man in regelmäßigen Abständen einen Content-Audit erstellen:
1. Analyse des bestehenden Content
2. Löschen von Content-Leichen die keinen Mehrwert bieten, keinen Traffic liefern usw.
3. Updaten von bestehenden Inhalten und verbessern derer Qualität
Das kann definitiv Wunder bewirken. Das Problem, wenn man enorm viele Texte auf der Seite hat, ist nämlich das der Google-Bot evtl. gar nicht alle wichtigen Seiten besucht. Google crawlt eine bestimmte Anzahl von Seiten einer Seite und wenn der Bot mehr mit den alten Seiten beschäftigt ist, werden die relevanten Inhalte unter Umständen gar nicht richtig gefunden & bewertet.
Hier mal ein toller Vortrag von meinem Teamleiter auf dem Searchmetrics Summit:
https://www.youtube.com/watch?v=OMHeROv0S5c&t=334s
lg Sascha
Lieber lieber Sascha, ich danke Dir! Den Vortrag werde ich mir sehr gern anschauen. Mir leuchtet das auch alles ein und ich ärgere mich über mich selbst. Ist ja auch wirklich eine Zumutung gegenüber den Lesern, wenn lauter veraltete Artikel erscheinen bei der Suche. Das muss nicht sein. Gut dass ich Eure Hilfe habe. Bin sooooo dankbar!