Anfang November 2014 führte Google bei YouTube ein, dass man nur noch mit einem Google+ Konto kommentieren kann. Das brachte viele YouTuber gegen den Giganten auf. Denn viele Kommentare bei YouTube wurden nur im Schutz der Anonymität geschrieben. Jetzt, mit Foto und Echtnamen, muss man zu seinen Bewertungen (und durchaus auch Beleidigungen und Schmähungen) stehen – das gefällt nicht und es gibt sogar schon eine Petition gegen die neue Regelung – mit mehr als 100.000 Unterzeichnern.
Nicht nur die Aufhebung der Anonymität macht die Fans wütend – auch die neue Funktionalität (lange Beiträge sind möglich und man kann Links einfügen) und Gewichtung von Kommentaren. Diese werden nicht mehr chronologisch aufgelistet sondern nach einem Algorithmus, der schlecht funktioniert und Kommentar-Spammern Tür und Tor öffnet.
Ein wahrer Shitstorm von einflussreichen YouTubern ist ausgebrochen. Manche sperren die Kommentarfunktion von ihren Videos (bis die „Sache“ wieder repariert ist), andere erstellten sich Fake Google+ Accounts und schreiben Protestkommentare unter beliebte Videos. Sogar vom YouTube Gründer Jawed Karem gibt es einen Protestpost auf seinem Kanal.
Die Musikerin Emma Blackery mit mehr als 420.000 Abonnenten bei YouTube hat einen Protestsong verfasst mit dem Titel: „Fuck You Google+“ – ob sich der Gigant seinen Nutzern beugen muss? Sehr unwahrscheinlich, denn Google verfolgt ganz klar die Politik sämtliche Dienste mit Google+ zu verbinden. Doch es bleibt spannend: Wie mächtig ist die Community nun wirklich? Und wie nachhaltig ist die Empörung über den Echtnamenzwang? Strohfeuer oder Flächenbrand? Was meinen Sie?