Der digitale Ladenbummel: Was Kunden sich vom Einzelhändler wünschen? Einen Newsletter!

Auf dem digitalen Planeten ist es nicht viel anders als „hier unten“ auf der Erde – nur eben mit anderen Mitteln. Wenn wir Samstags durch eine belebte Innenstadt gehen und die Menschen bei ihrem Bummel beobachten, können wir wertvolle Lehren daraus ziehen für unser Online-Marketing als Einzelhändler. Menschen wünschen sich Inspirationen, Preisschnäppchen, tolle Erlebnisse und emotional erfreuliche Beziehungen zu Händlern, die sie kennen und denen sie vertrauen. Doch wie kann so ein „digitaler Ladenbummel“ aussehen, der dann auch zu Umsätzen und direkten Sales führt? Was können lokal ansässige Einzelhändler tun, um online zu verkaufen und um Stammkunden zu gewinnen?

Der digitale Ladenbummel

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Schritt 1: Inspirationen
Wie das New Yorker Medien-Unternehmen Mediapost im Juli 2018 berichtet, hat eine Studie bei 1.200 Konsumenten in den  USA ergeben, dass der erste „Inspirations-Bummel“ am häufigsten über TV-Werbung und E-Mails gelingt. TV-Spots haben den Vorteil, dass sie mehrere Sinne ansprechen und das beliebte Storytelling umsetzen. E-Mails wiederum sind eine erfolgreiche Inspirationsquelle, da sie an eine bestehende Beziehung zum Händler/ zur Marke anknüpfen und konkrete Angebote enthalten, die man anklicken kann. Der Konsument wünscht sich ja, neue Ideen zu erhalten und seinen Shopping-Horizont zu erweitern! Wenn dieses Bedürfnis mit aussagekräftiger, unterhaltsamer Information befriedigt wird, haben auch kleine lokal ansässige Händler per E-Mail gute Chancen. Hauptsache, der Newsletter landet nicht im Spam-Filter 😉

Schritt 2: Beziehung dauerhaft festigen und pushen
Im nächsten Schritt ist es entscheidend, den Kunden zu verstehen bei seinem digitalen Einkaufsspaß. Er nutzt vielleicht die Pausen bei der Arbeit, um sich mit dem Smartphone oder am Desktop zu entspannen, oder er genießt in der Freizeit die Möglichkeit, sich hinter sein mobiles Endgerät zurückzuziehen und ein bisschen zu träumen und sich in seiner Community wohl zu fühlen. Hier ist die „emotionale Beziehung“ zur Marke/ zum Händler der Schlüssel. Bei Facebook, Instagram oder auch über andere soziale Medien wird emotionaler Content aufgenommen und mit anderen Fans kommentiert. Händler sollten sich überlegen, wie sie ihre Social Media Community so aufbauen, dass sie auch tatsächlich die relevante Zielgruppe bei sich einsammeln und bedienen. Da die organische Reichweite bei Facebook-Seiten immer weiter sinkt, muss eine stabile und feste Beziehung bestehen, damit man sich im Web begegnen kann. Instagram macht es den kommerziellen Anbietern zurzeit noch leichter, organisch die Follower zu erreichen – doch wer nicht selbst aktiv an den Beziehungen arbeitet zu den Kunden, wird immer mehr „unsichtbar“. WhatsApp kann eine gute Ergänzung zur E-Mail darstellen, um das zu bewerkstelligen. Seien Sie für Ihre Kunden ansprechbar!

Schritt 3: Wünsche steigern
„Du bist wunderbar und ich weiß, dass Du mit meinem neuen einzigartigen Produkt glücklich wirst“ – das möchten unsere digitalen Bummler hören und das ist es, was sie zu Käufen antreibt. Der oben erwähnten Studie nach kaufen 30 Prozent der US-Bürger mindestens einmal monatlich Kleidung und/ oder Schuhe. Der Wille ist also grundlegend da und muss nur in die richtigen (die eigenen) Kanäle gelenkt werden. Hier sollten wir als kluger Einzelhändler alle Register ziehen, um die Botschaft auch digital an unsere geliebten (Stamm-)Kunden zu senden. „Ich will alles für Dich tun, damit Du NOCH schöner, NOCH begehrenswerter, NOCH glücklicher wirst. Schau mal, wie sehr mir das gelingt. Ich erzähle kleine Geschichten über das Produkt oder über meinen Laden – so wirst Du magnetisch angezogen.“ Auch hier sind Facebook und Instagram die idealen Kanäle – unterstützt von der wöchentlichen E-Mail, die per Link zu den wunschweckenden Geschichten (selbst gedrehten „Werbespots“) führt.

Schritt 4: Offline halten, was man Online verspricht
Menschen kaufen am Liebsten ein, wenn sie Zeit haben. Der analoge Ladenbummel ist ein Freizeitspaß, sehr gern mit der Familie, dem Partner oder Freunden. Bei so einem Freizeitspaß sollte bedacht werden, dass die Begleitpersonen sich ebenfalls wohl fühlen. Da kann schon eine gemütliche Sitzgelegenheit mit einem iPadoder einer (regionalen) Tageszeitung reichen, um zu erfreuen. Gern auch mit einer Karaffe (kühlem) Trinkwasser, die stets aufgefüllt wird. Gute Kooperationen mit anderen Einzelhändlern sind nicht nur direkt vor Ort zielführend – auch digital lässt sich das abbilden, wie die tolle Facebook-Gemeinschaft der Unna’er Einzelhändler zeigt (hier geht es zu Liebling Unna – ein Prachtbeispiel!). Die Kunden wollen nicht nur kaufen, sie wollen was Schönes für die Kinder, sie wollen essen und trinken, sie wollen parken und sie wollen Überraschungen.

Schritt 5: Zeitliche Verknappung – eine Wundertüte voller Angebote!
Wir alle wissen, wie wichtig Sonderangebote und „Schnäppchen“ für unsere geliebten Kunden sind. Gerade heute, wo man beim Shopping ständig stöhnt „Würde ich ja so gerne kaufen, aber mein Schrank ist voll!“ sollten Händler durch die beliebte zeitliche Verknappung dem überfrachteten Konsumenten helfen, diese schwierige Entscheidung zu treffen. Natürlich ist es wahr, dass Häuser und Schränke unter der Last der Konsumartikel zusammenbrechen – doch dieses einmalige Schnäppchen ist einfach ZU gut! Da muss das Alte eben weichen und an Abgabestellen für Bedürftige weitergegeben werden (damit tut man ja auch Gutes…) damit für das Neue Platz geschaffen wird. Ebenso ist es mit Unterhaltungselektronik. Geschickte zeitliche Verknappung „nur diesen Samstag!“ kann ebenfalls wunderbar über den wöchentlichen Newsletter transportiert werden.

Fazit:
Der ideale Newsletter ist so aufgebaut: Kurze, lustige emotionale Story im Teaser – natürlich vom „Chef*in persönlich. Produkte (neu, exklusiv, einzigartig, im Angebot) im Hauptteil – immer mit Link zum Produkt im Blog, bei Instagram, bei Facebook…) und mit attraktivem Anreißer direkt im Newsletter. Abschluss mit einem emotionalen Beziehungsvertiefer: Überraschung diesen Samstag im Laden. Ein Witz. Eine Weisheit. Ein Bild mit Spruch… Und dabei bedenken, Humor schlägt Rührung. Rührung schlägt Trauer. Trauer schlägt Empörung… 😉 Also unbedingt ran den Newsletter! Nichts bringt so viel wie er, gerade wenn man kleiner Marktteilnehmer ist…

 

 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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