Erstmals seit 2003 steigt wieder die Zahl der Unternehmensgründungen in Deutschland. Damals (mit dem Förderinstrument „Ich-AG“) gab es knapp 1,5 Millionen Gründer – im Jahr 2008 nur noch weniger als 800.000. Doch im vergangenen Jahr stieg erstmals wieder die Zahl um 10 Prozent – auf 872.000 Menschen, die den Schritt in die Selbständigkeit wagten. Viele dieser Gründer waren zuvor arbeitslos – etwa jeder 2. Existenzgründer, der in Vollzeit startet, gründet als Alternative zur Arbeitslosigkeit ein Kleinunternehmen.
Drei Jahre nach Gründung ist ein Viertel der Start-Ups nicht mehr am Markt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen erfolgreich ist, steigt, wenn die Gründer zuvor Erfahrungen mit Selbständigkeit hatte -und wenn frößere finanzielle Mittel eingesetzt werden.
Drei von vier Gründer starten ohne Mitarbeiter. Der Bruttobeschäftigungseffekt je Neugründung betrug 1,6 vollzeitäquivalente Stellen im Vollerwerb (einschließlich Gründer) und 0,3 vollzeitäquivalente Stellen im Nebenerwerb (ohne Gründer). 88 Prozent der Start-Ups sind im Dienstleistungssektor tätig. Nur 4 Prozent zählen zum Verarbeitenden Gewerbe.
Zu den innovativen Gründungen zählen knapp 15 Prozent. Diese Gründungen werden anteilsmäßig seit Jahren immer weniger. Im vergangenen Jahr hat die KfW, die sich besonders verantwortlich für innovative Geschäftsideen zeichnet, über 27.000 Gründer mit 4,1 Milliarden Euro unterstützt.
Zwei Drittel der Gründer brauchen für die Realisierung ihrer Geschäftsidee finanzielle Mittel. Doch 66 Prozent nutzen ausschließlich eigene Mittel – 2007 waren erst 59 Prozent. Von den Gründungen mit externen Finanzierungen liegen 74 Prozent im Mikrofinanzbereich -mit Krediten von weniger als 25.000 Euro.
Gründer, die Bankkredite oder Venture Capital einsetzen, sind doppelt so häufig von Finanzierungsschwierigkeiten betroffen wie Gründer, die ausschließlich mit eigenen Mitteln arbeiten.