Existenzgründer: Zahl der Gründer aus Hartz IV mit Einstiegsgeld geht zurück

Existenzgründer brauchen Tatkraft und Ideen, um erfolgreich zu werden

Seit Jahren geht die Zahl der Gründungen aus der Arbeitslosigkeit enorm zurück. Das liegt sowohl an dem entspannteren Arbeitsmarkt – als auch an den verschlechterten Förderbedingungen. Vor Allem bei Arbeitslosengeld II Empfängern ist der Rückgang bewilligter Existenzgründungen extrem. 2012 wurden nur noch ein Viertel so viele Gründungen mit Einstiegsgeld bewilligt wie in den Jahren 2006 und 2007.

Existenzgründer brauchen Tatkraft und Ideen, um erfolgreich zu werden

Existenzgründung: Für Langzeitarbeitslose ohne Start-Förderung kaum möglich

2006 und 2007 gab es jeweils 32.000 bewilligte Gründungsförderungen aus der Langzeitarbeitslosigkeit, 2012 waren es nur noch 8.000. Dabei haben Ostdeutsche eine größere Chance für die Bewilligung des Einstiegsgeldes als Westdeutsche, und Männer werden eher gefördert als Frauen.

Seit dem Jahr 2005 können Jobcenter, die für die Betreuung Langzeitarbeitsloser zuständig sind, Empfänger von Hartz IV über das Einstiegsgeld unterstützen, wenn diese sich selbstständig machen wollen.

„Wie Jobcenter Gründungen fördern“

Unter diesem Titel hat das Forschungsinstitut der Bundesanstalt für Arbeit (IAB) Ende des Jahres 2014 eine Studie veröffentlicht, welche die Förderung mit Einstiegsgeld untersucht. Die Ergebnisse sind entmutigend. Insgesamt wurden 22 Jobcenter befragt, von denen neun angaben, sie sähen das Einstiegsgeld als „nachrangige“ Fördermöglichkeit. Nur sechs bewerteten die Förderung einer Selbstständigkeit mit dem Prädikat „hoher Stellenwert“.

Das Problem liegt vor Allem darin, dass die Jobcenter-Mitarbeiter nicht in der Beurteilung von Gründungskonzepten geschult sind. Nur in Ausnahmefällen gibt es in Jobcentern Integrationsfachkräfte, die auf Existenzgründungen spezialisiert sind. Weiterbildungen für Mitarbeiter im Bereich Einstiegsgeld gibt es kaum.

Bei der Studie wurde deutlich, dass sehr häufig Interessenten durch „Selbstselektion“ wieder Abstand von der Gründungsidee nehmen. Das Jobcenter selbst würde Gründungsvorbereitungen nur dann abbrechen, wenn formale Vorgaben von den Interessenten nicht erfüllt werden. Gründer, die bei ihrem Entschluss ernsthaft bleiben, werden in der Regel an fachkundige Stellen verwiesen wie die IHK’s oder lokale Gründungsinitiativen, die mit ihren Tragfähigkeitsbescheinigungen als Fachkundige Stellen Anerkennung genießen. Insgesamt, so die Studie, „werden mittlerweile restriktivere Anforderungen an potenzielle Gründer formuliert als unmittelbar nach Einführung des SGB II“.

Quelle: Handelsblatt

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert