Schon seit 2007 gibt es im Internet „Hördrogen“, die als Datei heruntergeladen werden können. Nun schwappt die Welle auch nach Deutschland über. Bisher wurden weltweit die verschiedenen Dateien 1,4 Millionen Mal gekauft – allein in der vergangenen Woche 18.000 mal. Die Klangmischungen sollen verschiedene Rauschzustände auslösen wie Kokain, LSD, Ecstasy, Haschisch, Alkohol und andere Psycho-Veränderungen. Auf i-doser.com werden die akustischen Drogen für Preise zwischen 1,90€ und 154€ angeboten.
Spezielle Frequenzen sollen die Hirnströme so verändern, dass sie Zustände von schrecklichen Alpträumen bis zu glücklich-trancehaften Meditations-Empfindungen auslösen können. Neuropsychologen in Paris haben nachgewiesen, dass Klänge tatsächlich Gemüts- und Geisteszustände beeinflussen können. Jetzt wird in Internetforen schon diskutiert, ob ein langfristiger Konsum schädliche Folgen haben könnte.
Das Neue an den „Hördrogen“ ist, dass angeblich ganz gezielte Rauschzustände erworben werden können. Neuropsychologin Brigitte Forgeot, die eine wissenschaftliche Arbeit über die klinischen und neuropsychologischen Wirkungen beim Anhören dieser Tonpaare geschrieben hat: „Mit dieser Methode ist es möglich, das Gehirn dazu zu bringen, die gewünschten Wellen hervorzubringen: zum Beispiel langsame Wellen, die mit dem Zustand der Entspannung in Verbindung stehen, oder viel schnellere Wellen, die zu Wachsamkeit und Konzentration führen“.
Eine der teuersten Klangdrogen heißt „Tor zum Hades“ und soll den Konsumenten 30 Minuten lang die fürchterlichsten Alpträume bescheren.