Detelf Schumann: wann lohnt sich die private Unfallversicherung?

Oft erlebe ich bei meinen Kunden, das  bei einem neuen Auto  die Vollkaskoversicherung zusätzlich gewünscht wird. Bei der Nachfrage nach einer Unfallversicherung kommt oft ein „ brauch ich nicht“. Dabei kann man ein Auto leicht ersetzen, die Gesundheit und seine Arbeitskraft oft aber nicht. Schon bei einem Einkommen von 2000,- Euro gehen einem 25 Jährigen ca. 1 Million Euro nicht verdientes Geld verloren, wenn er in der Freizeit einen Unfall mit schweren Folgen erleidet und nicht mehr arbeiten kann. Umbaumaßnahmen und Kosten für dauerhafte Behandlungen sind noch nicht eingerechnet. Selbst ein Arbeitsunfall hat oft schwere finanzielle Folgen.

Gesetzliche Unfallversicherung leistet selten Rente
Über eine Millionen Beschäftigte haben sich im vorigen Jahr während der Arbeit oder bei Hin- oder Heimfahrt so verletzt, dass sie mindestens drei Tage krankgeschrieben werden mussten. Dies geht aus der jetzt veröffentlichten Statistik der gesetzlichen Unfallversicherung hervor. Trotzdem erhalten nur 22.534 Personen aufgrund eines solchen Arbeits- oder Wegeunfalls eine gesetzliche Unfallrente – das sind lediglich 2,1 Prozent.

Ein Grund ist, dass die Rente erst dann gezahlt wird, wenn der Beschäftigte durch den Unfall zu mindestens 20 Prozent in seiner Erwerbsfähigkeit eingeschränkt wird. Demgegenüber zahlt die private Unfallversicherung in der Regel schon ab einem Invaliditätsgrad von rund einem Prozent einen kleinen Teil der abgesicherten Summe aus. Wer nach dem Unfall bald wieder vollkommen gesund wird, geht aber bei der privaten Versicherung ebenfalls leer aus. Bei Arbeitsunfähigkeit durch Arbeitsunfall oder Berufskrankheit und während der Dauer der medizinischen Rehabilitation zahlen die Berufsgenossenschaften nach Ablauf der Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber ein Verletztengeld, es beträgt 80 Prozent des Regelentgelts, darf aber nicht höher sein als das regelmäßige Nettoarbeitsentgelt. Abgezogen davon werden dann noch die Beitragsanteile zur Renten- und Arbeitslosenversicherung.

Den Staat kümmert der Freizeitbereich nicht
Das Unfallrisiko während der Arbeitszeit sank um 8,8 Prozent auf 886.122 Meldungen, dafür stieg das Risiko eines Wegeunfall  um 1,1 Prozent auf 178.580 Meldungen an. Doch wer aus privaten Gründen einen Umweg zur Arbeit fährt, muss nach einem Unfall damit rechnen, keinen Cent aus der gesetzlichen Unfallversicherung zu erhalten.
Gesetzliche Rente und private Absicherung werden nicht verrechnet

Der Lebensstandard nach einem schweren Unfall oder einer Berufskrankheit kann in der Regel nur durch eine zusätzliche private Unfall- und Berufsunfähigkeits-Police erhalten werden. So zahlt die gesetzliche Versicherung beispielsweise bei einem Jahresverdienst von 36.000 Euro und einer Erwerbsminderung von 20 Prozent aufgrund einer Berufskrankheit beziehungsweise eines Arbeits- oder Wegeunfalls derzeit eine staatliche Teilrente von 400 Euro im Monat; bei vollständiger Erwerbsminderung sind es immerhin 2.000 Euro monatlich.

Davon vollkommen unabhängig ist die Zahlung einer privaten Berufsunfähigkeitsrente. So kann es durchaus sein, dass der Betroffene mit einer Erwerbsminderung zu über 50 Prozent berufsunfähig ist und eine volle private Berufsunfähigkeitsrente bekommt, die staatliche Erwerbsminderungsrente jedoch nur zu einem Bruchteil oder gar nicht gezahlt wird. Die gesetzliche Rente und die private Unfall oder Berufsunfähigkeits-Rente sind vollkommen unabhängig voneinander und werden nicht gegeneinander verrechnet. Deshalb sollte auf die Absicherung der Arbeitskraft  auf keinen Fall verzichtet werden.

Beste Grüße aus Bochum
Detlef Schumann

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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