Zwischen 1998 und 2008 hat sich die Zahl der selbständig Beschäftigten am Bau verdoppelt. Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um ein Fünftel ab. Insgesamt sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes rund 1,7 Millionen Mitarbeiter beim Bau beschäftigt – 22 Prozent weniger als 1998.
Dieser erhebliche Rückgang an Mitarbeitern betrifft nicht nur Arbeiter und Angestellte (minus 26,2 Prozent) sondern vor allem auch Ausbildungsplätze (minus 40,5 Prozent).
Die Zahl der so genannten Solo-Selbständigen, die am Bau als Subunternehmer eingesetzt werden, hat sich von 66.000 auf 129.000 verdoppelt. Besonders bei den Hoch- und Ausbauberufen ist der Anstieg mit einem Plus von 136 Prozent eklatant. Zu den Hoch-und Ausbauberufen zählen vor allem Maurer, Fliesenleger, Zimmerer, Dachdecker und Isolierer.
Seit 2004 sind 53 Handwerksberufe aus der Handwerksordnung mit dem Vermerk zulassungsfrei herausgefallen. In diesen Gewerken kann man sich seitdem auch ohne Meister und Kammerzugehörigkeit selbständig machen.
Wahrscheinlich ist ein zweiter wichtiger Grund für den Trend, dass immer mehr ausländische Mitarbeiter beschäftigt werden, die weit weniger verdienen als deutsche Handwerksgesellen. Heute arbeiten 10,9 Prozent ausländische Mitarbeiter am Bau – bei den Bauhilfsarbeitern sind 22 Prozent aus anderen Ländern.
Quelle: Mittelstanddirekt