Tagebuch mit WhatsApp schreiben? Update „Message Yourself“

Ende 2022 rollt WhatsApp nach und nach ein neues Feature aus, das es ermöglicht, mit sich selbst zu chatten. Über Umwege war das schon länger möglich, doch nun erscheint bei einem neu gestarteten Chat der eigene Name ganz oben in der Kontaktliste – und man kann direkt auf die „Gespräche mit sich selbst“ zugreifen. Man kann sich auch Sprachnachrichten schicken, Bilder, Links… Doch warum ist es eventuell sinnvoll, so ein WhatsApp-Tagebuch zu führen?

Selbstgespräche über WhatsApp

Bild von Victoria Model auf Pixabay 

Inwieweit man sicher sein kann, sich auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung verlassen zu können, muss natürlich jede/r Interessierte selbst entscheiden. Zumindest würde ich nicht davon ausgehen, dass Planungen von illegalen Aktionen so sicher sind wie in einem handgeschriebenen Notizbuch. Das vorweg.

Für mich ist das Feature auf jeden Fall sehr interessant. Ich schreibe täglich Tagebuch über Google Notizen – doch es könnte sein, dass ich zu WhatsApp wechsle. (bei Slack und Signal gibt es übrigens schon länger die Möglichkeit, mit sich selbst zu chatten).

Der Vorteil ist, dass man durch den Chatverlauf scrollen kann wie durch jedes andere WhatsApp-Gespräch auch. Mit der Suchfunktion kann ich im Chat mit mir selbst gezielt Erinnerungen, Notizen, Termine, Hinweise etc. öffnen. Ich kann zum Beispiel täglich notieren, was ich gegessen habe und dadurch auch in Zukunft von Rezeptideen profitieren.

Ich kann Links festhalten und wiederfinden, Einkaufslisten, Produktentdeckungen, Erinnerungen… Ich kann Tagebuch führen und mit einem passenden Hashtag durchsuchen. Ich kann Notizen festhalten – und ich kann mich selbst mit kleinen Botschaften, Bildern, Sprüchen etc. aufheitern.

Eine dumme Idee?

Natürlich kann es gut sein, dass wir schon nach wenigen Wochen die Lust daran verlieren, mit uns selbst zu chatten. Doch ausprobieren würde ich es durchaus. Schließlich leben wir in einer Zeit, die es erfordert, dass wir alle ständig an uns arbeiten und uns weiterentwickeln. Es ist klug, sich selbst zu entdecken und sich fürsorglich mit den eigenen Bedürfnissen, Wünschen, Bewertungen und Problemen auseinanderzusetzen. Verdrängen ist ja mal nett („Es gibt keine Probleme, nur Herausforderungen“), doch ein mütterlicher Umgang mit sich selbst ist schön.

Und Notizen zu machen, die man mal eben eintippt und die man mal eben wiederfindet, ist auch schön. Das Handy ist für viele Menschen stets griffbereit und tippen häufig leichter als mit der Hand schreiben (vor allem bei Links, Bildern, Sprachnachrichten nicht vergleichbar).

Slack oder Signal vorzuziehen ist sicher eine denkbare Alternative, wenn man dem Facebook-Konzern misstraut – ich selbst lebe ja nach dem Motto „Das beste Geheimnis ist eine offene Tür“ und schaue mehr auf Komfort als auf Sicherheit. WhatsApp nutze ich täglich mehrmals – da kann ich auch mal mit mir selbst chatten. Ausprobieren werde ich es auf jeden Fall.

Quelle: t3n vom 3. Dezember 2022: WhatsApp Messanger wird Notiz-App

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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