Da fragt man sich, ob Google mit diesem YouTube-Jahresrückblick bewusst so eine weltweite Empörungswelle ausgelöst hat – oder ob die Verantwortlichen sich zwischenzeitlich schon so weit vom „Volk“ entfernt haben, dass sie kein Gefühl mehr dafür haben, was die globale Community von der Video-Plattform erwartet. Die Menschen werden anscheinend komplett vor den Kopf gestoßen. So oder so: Der Jahresrückblick „Rewind 2018“ hat nach nur neun Tagen bereits 12 Millionen Dislikes eingesammelt und einen riesigen Shitstorm in den Kommentaren ausgelöst. Promis statt echter YouTube-Stars? Werbesprech anstatt kreativer Ausdruckskraft? Wer will das?
Vor einigen Wochen startete die YouTube-Chefin Susan Wojcicki, mächtigste Frau im Google Konzern, eine Kampagne gegen das neue Urheberrecht der EU. Sie warnte davor, dass Google rund 35 Millionen YouTube-Kanäle von Creatorn abschalten müsse, wenn die geplante Urheberrechtsreform realisiert wird.
SteadyNews im November 2018: Wird es YouTube in einem Jahr nicht mehr geben?
In welch krassem Gegensatz zu der daraus entstandenen Widerstandswelle vieler YouTuber steht nun das „Rewind 2018“? Soll der Jahresrückblick in zynischer Weise zeigen, wie YouTube aussieht, wenn es nur noch kommerzielle Kanäle enthält und befreit ist von den vielen Creatorn, die mit ihren Videos und Ideen die Welt bereichern?
Auf jeden Fall lohnt es sich, einmal rein zu schauen und sich eine eigene Meinung zu bilden. Ich muss gestehen, dass ich nicht die kompletten acht Minuten durchgehalten habe. Wenn das die Zukunft von YouTube sein sollte, käme ich mir vor wie in einem dystopischen Science Fiction. Man mag ja über Bibis Beauty Place und die Lochis lästern – doch DAS hier ist auf jeden Fall die Spitze der Zumutung. 12 Millionen Dislikes und fast zwei Millionen Kommentare sprechen eine deutliche Sprache.