Total E-Quality Prädikat: Die Reise der Dortmunder Frauen nach Hamburg

Am 22. Oktober 2015 machten sich rund 30 Frauen aus Dortmund und der Metropole Ruhr auf den Weg nach Hamburg, um die Verleihung des Total-E-Quality-Prädikats gebührend zu feiern. Lohnt es sich wirklich, als Unternehmen oder Hochschule die Chancengleichheit von Mann und Frau zu fördern? Und wenn ja, lohnt es sich, dafür ein offizielles Total E-Quality Prädikat zu erhalten? Und last but not least: Wie funktioniert das Netzwerk Dortmunder Frauen, das so intensiv zusammenarbeitet, dass es möglich ist, für die Preisverleihung einen ganzen Bus zu chartern und zwei intensive Tage miteinander zu verbringen?

Die Total E-Quality-Prädikat-Reise nach Hamburg

Busfahrt Hinfahrt nach Hamburg

Dr. Monika Goldmann vom dffw begrüßt die Mitfahrenden im Bus nach Hamburg

An Bord des gecharterten Reisebusses waren engagierte Frauen aus Organisationen, Behörden und freier Wirtschaft – und natürlich auch die drei Prädikatsträger aus unserer Region. Organisiert hatten die Aktion das Dortmunder Forum Frau und Wirtschaft, die Gleichstellungsstelle Dortmund und das Kompetenzzentrum Frau und Beruf „Competentia“.  Was mich als „Frischling“ in diesem exklusiven Kreis überwältigte, waren der liebevolle Umgang miteinander, die professionelle Kollegialität und die perfekte Organisation. Es stimmte einfach alles: Unterhaltung und Verpflegung im Bus, abendliches Rahmenprogramm mit Hafenrundfahrt, Zeitmanagement – es tut mir um jede einzelne verpasste Gelegenheit leid, mich intensiv mit noch mehr der mitreisenden Frauen ausgetauscht zu haben. So viel Engagement, so viel Wissen, so viele spannende Biografien, so viel Inspiration und so viel Einfluss – ich hätte sicher zwei Wochen mit diesen Frauen verbringen können, ohne mich zu langweilen!

Die Kampagne: „Total E-Quality in der Metropole Ruhr“

Die Preisträger der "Metropole Ruhr" mit allen Akteuren und Unterstützern

Die Preisträger der „Metropole Ruhr“ mit allen Akteuren und Unterstützern

Schon seit 2013 ist die Kampagne zum Total E-Quality-Prädikat in der Metropole Ruhr eine Erfolgsstory. Dadurch, dass das politische und beruflich/ geschäftliche Netzwerk der führenden Frauen in Dortmund und der Metropole Ruhr so hervorragend funktioniert, konnten interessierte Unternehmen und Organisationen, die viel Wert auf die Förderung von Chancengleichheit in ihren Betrieben legen, gewonnen und begleitet werden, sich an der bundesweiten Prädikatsverleihung zu beteiligen. Unsere Region ist ein Beweis dafür, dass auch kleinere Unternehmen mit weniger als 50 Beschäftigten mitmachen und gewinnen können – was für ein Marketing-Vorteil im Wettbewerb um die besten Talente im Personal-Marketing!

Preisträger aus der Metropole Ruhr, die in der Hamburger Handelskammer ihre Ehrung überreicht bekamen, waren Diagramm Halbach, der Flughafen Dortmund und Dicke & Partner.

  • Diagramm Halbach mit Sitz in Schwerte ist einer der führenden europäischen Hersteller in den Bereichen Healthcare, Tickets und Sicherheitsdruck sowie Datenbelege und Etiketten
  • Die Flughafen Dortmund GmbH beschäftigt 200 Mitarbeiter und ist ist zu 26 % im Besitz der Stadt Dortmund und zu 74 % im Besitz der Dortmunder Stadtwerke AG
  • Dicke & Partner wurde 1972 von Karin Dicke gegründet. Die Werbemittel Agentur kreiert mit ihren 22 Mitarbeitern originelle Werbeartikel und erstellt Online-Shops

Lohnt es sich, bei dieser Kampagne dabei zu sein?

Auch für kleinere Unternehmen ist es lohnenswert, sich für das Prädikat Total E-Quality zu bewerben. Zum

Zuschauer2

Zuschauer und Preisträger aus ganz Deutschland waren sehr beeindruckt von dem „Fan-Bus“ aus Dortmund – Frauen, die ihre Chancengleichheit-Helden jubelnd begleiteten

Einen ist der Selbstbewertungs-Bewerbungsbogen ein gutes Überprüfungsinstrument, um zu sehen, wie strukturiert man im eigenen Betrieb Chancengleichheit lebt. Dadurch, dass die Dortmunder Netzwerk-Frauen bei der Bearbeitung des Bogens behilflich sind und konkrete Unterstützung bei der Erfüllung der Kriterien geben können (z.B. beim Zugang zu Fördermitteln), wird nachhaltige Personalentwicklung in die Wege geleitet.

Chancengleichheit bedeutet übrigens nicht nur die Frage „Mann und Frau“, sondern auch die Förderung von Diversity: Wie können wir unser Team bereichern durch eine Vielfalt an Kulturen – ob ethnisch, persönlich, oder mit körperlichen Einschränkungen bzw. Besonderheiten? Ein buntes Team ist auf jeden Fall einem homogenen Team überlegen. Denn Inspiration, Innovation und Attraktivität für junge Talente ist mit der Haupterfolgsfaktor für alle Unternehmen, die auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben wollen.

Folgende Bewertungskriterien werden bei der Bewerbung um das Prädikat schriftlich abgefragt. Eine Jury entscheidet im Anschluss darüber, ob das Prädikat verliehen werden kann:

Der Total E-Quality Bewerbungsbogen: Was tun wir in unserem Unternehmen, um Chancengleichheit zu fördern – und seit wann?

Insgesamt umfasst der Bewerbungsbogen für die Erstbewertung 25 Seiten. Das Prädikat wird für drei Jahre verliehen. Nach drei Jahren findet eine Überprüfung statt, ob man weiterhin Prädikatsträger bleiben kann. Es gibt sowohl Punkte zum Ankreuzen als auch Felder zur freien Gestaltung. So ist es möglich, wie in einem Marketingplan eine Personalentwicklung abzubilden, die individuell, kreativ und passgenau für die jeweilige Organisation umgesetzt wird. Einige Stichpunkte zum Bewerbungsbogen:

  • Seit wann ist Chancengleichheit Thema im Unternehmen?
  • Schwerpunkte der Chancengleichheits-Politik
  • Entwicklungsschritte seit dem Start
  • Kurz-, mittel- und langfristig geplante Maßnahmen
    8 Aktionsbereiche:
    – Beschäftigungssituation
    – Stellenbesetzung
    – Weiterbildung/ Personalentwicklung
    – Vereinbarkeit Beruf und Familie
    – Partnerschaftliches Verhalten am Arbeitsplatz
    – Institutionalisierung von Chancengleichheit
    – Gesellschaftspolitisches Engagement
    – Verankerung von Diversity

Total E-Quality-Bewerbungsbogen vom Februar 2015 (Bewerbungsbogen für die vergangene Prüfphase)

Veranstaltung zu Total E-Quality am 5. November 2015 in Dortmund

Am 5. November 2015 von 13.00 Uhr bis 16.30 Uhr findet im Dortmunder Rathaus eine Informationsveranstaltung statt rund um das Prädikat und die Bewerbung. Zielgruppe der Veranstaltung  im Rahmen der Kampagne „TOTAL E-QUALITY in der Metropole Ruhr“ ist insbesondere der öffentlichen Dienst.
Zum Programm
Anmeldungen nimmt das Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund entgegen

Stadt Dortmund – Gleichstellungsbüro
Friedensplatz 1
44122 Dortmund
Telefon:0231 50-23300
Fax:0231 50-26215
E-Mail:[email protected]
Internet:gleichstellungsbuero.dortmund.de

Das Frauen-Netzwerk in Dortmund und der „Metropole Ruhr

Durch die Interviewserie in den SteadyNews „Frauen in Führung“ gewinne ich immer besseren Einblick in das

Podium

Podiumsdiskussion mit (v.l.) Dr. Katrin Hansen, Susanna Nezmeskal-Berggötz, Silke Grimm, Brigitte Lippmann und Dr. Andrea Bührmann

Frauen-Netzwerk in Dortmund und der „Metropole Ruhr“. Mein Eindruck ist, dass hier – typisch Ruhrgebiet – eine ganz besondere Herzlichkeit und statusfreie Kollegialität und Solidarität herrschen. Bei der Podiumsdikussion in der Handelskammer Hamburg betonten die beiden Geschlechterforscherinnen Dr. Andrea Bührmann und Dr. Katrin Hansen, wie wichtig für Frauen in Führungspositionen diese funktionierende Frauennetzwerke sind.

Als Beispiel wurde unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel genannt, die ohne ihr gutes Netzwerk aus einflussreichen Frauen wohl nicht die vielen „Glass Cliff Positionen“ hätte überstehen können. Frauen mit Führungsambitionen werden nämlich gern auf „Gläserne Klippen“ gesetzt (schwierige Posten mit hoher Gefahr des Scheiterns – Handelsblatt: Der gläserne Abgrund) in der Hoffnung, dass sie abstürzen.

Genau dieses Netzwerk scheint in unserer Region einzigartig gut zu funktionieren. Und so war es für mich ein großes Kompliment und eine große Ehre, als Maresa Feldmann (stellvertretende Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Dortmund) bei der Rückankunft in Dortmund bei der Verabschiedung am Bus zu mir sagte, nachdem wir noch Kleinigkeiten für diesen Artikel abgesprochen haben: „Tja, dann gehörst Du jetzt wohl auch zu uns“. Innerlich jubilierend zog ich meinen Trolley vom Parkplatz der dsw21 zu meinem kleinen, schon wartenden Auto…

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Auf geht's nach Hamburg - zur Total E-Quality-Prädikatsverleihung - und wer weiß, wohin in Zukunft noch...

Auf geht’s nach Hamburg – zur Total E-Quality-Prädikatsverleihung – und wer weiß, wohin in Zukunft noch…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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