Stellen Sie sich vor, Sie wüssten sich vollkommen uneingeschränkt von Ihrem „unsichtbaren Gegenüber“ (manche nennen es Gott) geliebt, hätten finanziell all das zur Verfügung, was Sie sich wünschen und wären frei von Verbindlichkeiten Allem und Jedem gegenüber: Was würden Sie dann tun? Job kündigen? Um die Welt reisen? Faulenzen? Menschen, Tieren oder Pflanzen ihr ganzes Tun widmen? Studieren? Ich habe mir heute morgen Zeit genommen, genau diese Frage für mich zu beantworten und war doch sehr erstaunt, was dabei herauskam…
Wie Eva Ihnenfeldt sich immer mal wieder die Sinnfrage stellt…
Immer wenn ich mich dabei ertappe, dass ich ab und zu denke: „Ach könnte ich doch weniger arbeiten. Wäre ich reich, würde ich einfach nur noch in den Tag hineinleben“, schaffe ich mir einen Freiraum, um diese heimliche Sehnsucht zu untersuchen. Denn immer, wenn ich in meinem Leben feststelle, dass ich wirklich nicht mehr das tun will, was ich tue, ändere ich es – darin bin ich erstaunlich schnell und konsequent 😉
Ich nehme als Hilfe Bilder, um mir auf die Spur zu kommen. Mein altes Rider-Tarot leistet da wertvolle Hilfe. Nicht dass ich an „Wahrsagerei“ glaube – nicht einmal der liebe Gott weiß, was in den nächsten 5 Minuten passiert! -, aber ich weiß, dass mir ausdrucksstarke Bilder aus meiner Betriebsblindheit helfen. Die Szenen, Stationen und Geschichten des Jugendstil-Kartendecks beruhen auf archetypischen Weisheiten, die sich mit vielen Religionen und Philosophien der Menschheit decken, darum sind sie so wertvoll. Der Narr, der gerade frisch das Licht der Welt erblickt hat, der Eremit, der sich mit seinen inneren Dämonen auseinandersetzt, der Turm, der die überraschenden Abstürze symbolisiert, die uns aus unserem Elfenbeintürmen herauskatatpultieren – vertraute Erfahrungen, die wir alle kennen und aus denen wir alle lernen.
Ich lege mir immer das gleiche System:
- Worum geht es?
- Was ergänzt es?
- Was sagt mein Kopf dazu?
- Was sagt mein Herz dazu?
- Woher kommt es?
- Wohin geht es?
- Was sollte ich loslassen/ nicht tun?
- Was sollte ich hinzunehmen/ zulassen?
Heute morgen fragte ich mich also, was ich täte, wenn ich komplett sorglos leben würde, bedingungslos geliebt, mit einer nie leeren Geldbörse, ohne Angst vor „Strafe“, ohne Schuld und fremdbestimmter Rücksichtnahme. Und was kam heraus?
Ich lebe genau das, was ich mir am allerliebsten wünsche! Ich liebe es, mit Menschen, die ebenfalls fröhlich und mutig und tüchtig ihre Ziele verfolgen, gemeinsame Pläne zu schmieden, zu diskutieren, um die bestmöglichen Lösungen zu ringen. Ich liebe es daran zu glauben, dass alles möglich ist, wenn man nur will! Mir geht es nicht um Luxus, Urlaub, Konsum – das alles langweilt mich entsetzlich. Mir geht es darum diesen ganzen Skeptikern zu beweisen, dass es möglich ist, Gutes zu tun und Erfolg zu haben!
Für Wohlstand, Bildung, Natur und freie Entfaltung aller Lebewesen zu arbeiten, ohne zu verzichten. Zu lachen, weil diese Welt so schön ist. Nicht zu verzagen weil es so viel Leid gibt – sondern sich zu freuen, weil die Menschen schon so viel Gutes geschafft haben! Wünschen, dass es allen Menschen so gut gehen mag wie uns, anstatt immer mit apokalyptischen Drohungen einzuschüchtern. Sich freuen, da so viele engagierte Menschen für das Wohlergehen von Mitmenschen, Tieren, Pflanzen und Mutter Erde arbeiten, und andere politisch und künstlerisch kämpfen FÜR eine freie Welt für alle!
Respekt und Wohlgesonnenheit sind die Grundwerte der Menschen, mit denen ich gemeinsam arbeite. Fairer Handel untereinander, ein Geben und Nehmen in Klugheit, ohne „Opfer“ und ohne „Täter“. Jeder ist einzigartig, und jeder ist unverzichtbar in dieser Einzigartigkeit. Niemand jammert über Ungerechtigkeiten, niemand macht Schuldzuweisungen, niemand bereut das, wie er/sie ist und niemand urteilt darüber, wie andere sind. Tüchtigkeit ist unser Anspruch, und wir sind uns nicht zu fein für Arbeiten, die uns ernähren.
Meine „Sinnkrise“ basiert im Moment nur darauf, dass ich vier Geschäftsfelder habe, die mich verwirren: SteadyNews Leitung – Lehraufträge in Marketing und Social Media – Aufbau der Geldwerk1-GmbH – BVMW Dortmund Netzwerkaufbau. Was ich brauche ist nicht mehr Freizeit, sondern ein System, das mir in meiner Freizeit das Gefühl gibt, alles erledigt zu haben, und meine freie Zeit wirklich zu verdienen – nicht zu „klauen“. Ich brauche ein gutes Zeit-Gewissen.
Wie ich das schaffe? Ganz einfach: Ich habe mir die App Evernote im Smartphone nach vorn auf die erste Seite geholt. Dort trage ich alles ein, was ich in meinem Tagewerk erledigen will, so wie in einem Stundenplan. Zum Beispiel die Vorbereitung für den Unterricht, den ich im Moment immer wieder hinausschiebe, weil so viele andere Dinge dazwischen kommen. Oder die Ideen für SteadyNews-Artikel, die ich jede Woche schreibe. Habe ich das alles eingetragen, schrumpfen meine „Hetzgedanken“ und ich sehe voller Erstaunen, dass alles eigentlich relativ locker machbar ist! Und das, was zu viel ist an Anspruch, muss dann eben gestrichen werden, oder gekürzt – oder ich muss jemanden hinzuholen, der mir Arbeit abnimmt (Entweder man hat zu wenig Geld oder zu wenig Zeit – zu wenig Zeit UND zu wenig Zeit bedeutet, dass man grundlegend etwas falsch macht in seiner Selbstständigkeit.).
Eins ist auf jeden Fall klar geworden heute morgen: Ich fühle mich tatsächlich uneingeschränkt liebenswert, ich habe keine Angst vor Bestrafung, Schuld und Versagen, ich mag Menschen genau so wie sie sind und ich führe ein sinnerfülltes Leben voller Abenteuer. Danke dafür, Du unsichtbares Gegenüber, dass viele „Gott“ nennen. Ich sehe in diesem inneren Dialog da meist mich selbst als ganz ganz kleines Mädchen – und ich denke, diese ganz ganz kleine Eva-Maria, die noch so viel Angst hat in einer mächtigen Welt, kann sich geborgen fühlen wenn sie mich als 56-Jährige ansieht. Alles wird gut, Baby, und Du und Ich sind völlig ok 🙂