Selbstmarketing online: 5 Tipps für Beruf und Business

Nicht nur Selbstständige, sondern auch abhängig Beschäftigte bzw. sich Neuorientierende sind zunehmend gezwungen, sich mit dem Thema Selbstmarketing auseinanderzusetzen. Waren früher Ausbildungswege, Bewertungen und stringente Lebensläufe ein Hauptkriterium für den beruflichen Erfolg, sind es heute Netzwerke, Empfehlungen, Lernbereitschaft, Flexibilität und eine teamorientierte resiliente Persönlichkeit. Entscheidend ist häufig die Darstellung in beruflichen sozialen Netzwerken – und die aktive Kommunikation auf LinkedIn und XING. Im Folgenden 5 Tipps für Selbstständige und Karriereinteressierte, wie sie sich im Digitalen selbst vermarkten können.

1. Das Profilfoto/ das Profil

Bild von VIN JD auf Pixabay 

Eine Binsenweisheit ist es, dass „der erste Eindruck zählt“. Trotzdem sind viele Profilbilder bei XING und LinkedIn unattraktiv, langweilig, unprofessionell. Bevor Sie Ihre Profilbilder erstellen lassen, suchen Sie in den sozialen Business-Netzwerken und über Google Bilder von Mitbewerbern bzw. Berufstätigen, deren Profile und Bilder Sie besonders ansprechen. Farbig oder schwarzweiß? Portrait, Halbportrait oder Ganzkörperaufnahme? Wie sind Hintergrund, Körpersprache, Licht und Mimik? Es lohnt sich, Zeit zu investieren für die perfekte visuelle Selbstdarstellung – und in Zeiten von Selfies und Influencer-Karrieretipps ist es kein Problem, sich über Google kundig zu machen – und zu staunen.

2. Neben dem Profilfoto ist es ebenso ausschlaggebend, wie Sie die weiteren Angaben im Businessprofil gestalten. Auch hier kommt es auf Details an, nicht einfach auf Hard Facts. Welche Zusatzinformationen geben Sie zu den einzelnen Stationen Ihres Lebenslaufs? Können Sie mit Humor, Authentizität, emotional ansprechenden Formulierungen und „bescheidener Souveränität“ punkten? Zeigen Sie Ihre Loyalität zu Ex-Arbeitgebern durch Freundlichkeit. Betonen Sie Ihre Weiterentwicklung und nutzen Sie Storytelling, um sich sichtbar zu machen. Bei XING haben Sie in der Kategorie „Über mich“ Gelegenheit für eine ausführliche Selbstdarstellung mit Bildern, Videos, Texten und Kontaktdaten. Nicht nur für akademische Karrieren sind die Business-Profile wichtig! Personaler googlen Bewerber immer dann, wenn sie sich durch eine Festanstellung ins Risiko bringen. Überall da, wo Angestellte Verantwortung für den Unternehmenserfolg mittragen, ist die Persönlichkeit des Bewerbers/ der Bewerberin von Belang.

3. Netzwerke aufbauen und pflegen

Das Schwierigste ist für die meisten Karriere- und Erfolgsorientierten, regelmäßig mit ihren digitalen Profilen zu arbeiten. Doch was nützt das schönste Profil, wenn man keine Kontakte hat? Oder diese versteckt? Hat er oder sie etwas zu verbergen? Versetzen Sie sich in die Position eines Personalers bzw. Ihres zukünftigen Chefs und schreiben Sie sich auf, was Ihnen bei einem Bewerber besonders wichtig wäre in Bezug auf Kontakte. Lieber nur handverlesene 100 Kontakte? Oder würde es Ihnen imponieren, wenn Ihr Bewerber in den Business-Netzwerken eine beeindruckende Community aufweisen könnte? Legt Ihr zukünftiger Arbeitgeber oder Auftraggeber Wert auf Status und Einfluss der Kontakte? Wenn Sie erst einmal wissen, welches Kontaktnetzwerk ideal für Ihren Erfolg wäre, werden Sie Wege finden, es dementsprechend aufzubauen und zu pflegen

4. Kommunikation

Geben ist seliger denn nehmen“ gilt nicht nur für Kirchgänger, sondern auch für Vereine, Seilschaften, berufliche Vereinigungen und Digital-Communities. Den Meisten von uns fällt es sehr schwer, im Digitalen konstruktiv zu netzwerken. Auf einer Party würde uns sofort auffallen, wenn wir in Gesprächen nur plump Werbung für uns machen. Unsere Gesprächspartner würden sich rasch abwenden und sehr bald würden wir allein da stehen und kuriert nach Hause gehen.

In sozialen Netzwerken ist das nicht so einfach – vor Allem nicht in Ben Business-Netzwerken. Alles ist vollgepfropft mit werbenden Sprüchen, Vertriebsakteuren, profitorientierten Anbahnungsversuchen. Doch Sie können sich sehr gut von diesen Spammern und Koberern absetzen – und gerade damit punkten, dass Sie zu konstruktiver Kommunikation bereit sind, ohne einen direkten Eigenprofit damit zu verbinden. Nutzen Sie Messages für Anerkennungen, Tipps, Kontaktempfehlungen und Glückwünsche.

Zeigen Sie, dass Ihnen wirklich etwas an dem speziellen Kontakt liegt und dass Sie diesen schätzen. Verfolgen Sie seine Aktivitäten bei LinkedIn und XING, liken und kommentieren Sie und tragen Sie inhaltlich zur konstruktiven Diskussion bei. Wenn Sie täglich ca 30 Minuten bei LinkedIn oder XING Kontaktpflege betreiben, wird sich das auszahlen. Die Einen sind LinkedIn, die Anderen sind XING. Mit der Zeit werden Sie sich für eine Plattform entscheiden und dran bleiben. Bei der anderen Plattform wird es ausreichen, wenn Sie per Mail informiert werden, falls sich etwas bei Ihrem Profil getan hat.

5. Was noch?

Selbstmarketing findet nicht nur in den Business-Netzwerken statt. Auch private Netzwerke wie Facebook, Instagram, Twitter sind interessant für die Reputation und den Aufbau eines starken Netzwerks. Wie würden Sie als Arbeitgeber interessante Bewerber oder Auftragssuchende im Netz recherchieren? Was wäre Ihnen wichtig bei Facebook, Instagram und Co? Wie würden Sie es einschätzen, wenn Der/Diejenige nirgendwo findbar wäre im Internet? Welche Aussagekraft hätte für Sie die persönliche Website, falls es diese gibt? Was zieht Sie an, was schreckt Sie ab? Was würde dazu führen, dass Sie womöglich direkten Kontakt aufnehmen über E-Mail oder Messanger oder Telefon? Je wichtiger Ihnen Ihre Selbstvermarktung ist, desto mehr werden Sie sich in die Kunst der Selbstmarketings-Strategie vergraben. Videos zum Beispiel kommen sehr gut an bei potentiellen Kunden und potentiellen Arbeitgebern. Warum nicht bei YouTube ein Selbstportrait veröffentlichen und den Link in die E-Mailsignatur aufnehmen?

Wer etwas vor hat im Leben muss darum kämpfen. Im Grunde genommen war es schon immer so. Doch früher lebten wir im Zeitalter des „Produktionsmittels Mensch“ und waren mit unseren Persönlichkeiten egal – heute übernehmen immer häufiger Maschinen diese Positionen. Und der Mensch zählt als (optimiert optimaler) Mensch. Selbstständige wissen das – abhängig Beschäftigte lernen es gerade. Selbstmarketing ist wichtig für uns alle – und oberster Grundsatz dabei ist noch eine Binsenweisheit: „Kontakte schaden nur dem, der keine hat“

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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