Die neue Steuerreform in Kolumbien – die Unterschiede im Vergleich zu Deutschland?

Kolumbien ist eine Republik mit einem Präsidenten als Staatsoberhaupt. Das Land liegt im nordwestlichen Teil Südamerikas am Karibischen Meer und am Pazifischen Ozean. Es nimmt einen Teil des südamerikanischen Regenwaldes ein, und die Kette der Anden erstreckt sich fast durch das ganze Land. Kolumbien grenzt an Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador und ist etwa doppelt so groß wie Frankreich. 

Die Hauptstadt des Landes ist Bogotá, die auch das Finanzzentrum ist. Das Land hat eine hohe Auslandsmigration, hauptsächlich in die EU (Spanien, Deutschland, Portugal), die USA, Venezuela und Ecuador. Fast alle im Ausland lebenden Kolumbianer unterstützen ihre Familien im Heimatland durch regelmäßige Geldüberweisungen.

Geld aus dem Ausland oder speziell Geld von Deutschland nach Kolumbien überweisen entweder zu den Familien oder um Investitionen zu tätigen ist relativ einfach. Aber in diesem Artikel möchten wir die neue Steuerreform in Kolumbien ansprechen.

Neue Regierung in Kolumbien und eine noch nie dagewesene Steuerreform

Im Sommer dieses Jahres hat die Regierung in Kolumbien, schon am ersten Tag nach der Amtsübernahme von Gustavo Petro eine der geschichtlich ehrgeizigsten Steuerreformen vorgestellt. Die „Steuerreform für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit“ war einer der wichtigsten Vorschläge der Wahlkampagne des neuen linken Präsidenten Kolumbiens.

Diese neue Steuerreform ist bereits, nur drei Monate später, von beiden Kammern des Kongresses verabschiedet worden. Obwohl auf Betreiben der Opposition diese Steuerreform noch leicht geändert wurde, blieb sie im Wesentlichen, wie sie sein sollte. Sie soll einen wichtigen Beitrag zum Abbau der seit Jahrzehnten in Kolumbien angehäuften sozialen Schulden leisten.

Worauf basiert die neue Steuerreform

Die Präambel der kolumbianischen Steuerreform basiert auf der Tatsache, dass Gleichheit und soziale Gerechtigkeit‘ Verfassungsprinzipien sind, die Gleichheit, Effizienz und Fortschrittlichkeit erfordern. Sie zielt darauf ab, zum Abbau der historischen sozialen Schuld beizutragen, die der kolumbianische Staat seinen Bürgern schuldet. 

Der Schwerpunkt liegt auf den ewigen Problemen Kolumbiens: Armut, Hunger und Ungleichheit. Ebenfalls soll diese Reform die Steuerprivilegien der reichsten Minderheit verringern, die weniger Steuern zahlt als die Lohnempfänger.

Im Text der Reform heißt es, dass die Steuereinnahmen im Vergleich zum übrigen Lateinamerika, wo sie durchschnittlich 27,3 % ausmachen, sehr niedrig sind, während sie in Kolumbien 19,7 % erreichen. Im Vergleich: Deutschland liegt bei 38,3 % und Dänemark bei 46,5 % im Jahr 2020.

Steuerreform für Gleichheit und soziale Gerechtigkeit

Wie schon erwähnt verfolgt die Reform zwei grundlegende Ansätze: Abbau der ungerechten Steuerbefreiungen, die Personen mit höherem Einkommen und einige Großunternehmen begünstigt haben. Ebenfalls soll sie die Struktur zur Verhinderung von Steuerhinterziehung und -umgehung durch die Stärkung der nationalen Direktion für Steuern und Zölle (DIAN) und die Beschaffung ausreichender Mittel zur Finanzierung der Stärkung des Sozialschutzsystems verbessern. 

Es soll dem Staat 25 Mrd. Pesos (5,797 Mrd. $), 1,72 % des kolumbianischen BIP im Jahr 2023 und 1,39 % des BIP zwischen 2024 und 2033 bringen. Mittelfristig soll diese Zahl 3,4 % des jährlichen BIP erreichen. Dem „historischen Vertrag“ (Pacto Histórico) zufolge würden sich die im Rahmen der Reform vorgesehenen Maßnahmen in einer Umverteilung des Einkommens zugunsten der sozial schwachen Familien niederschlagen. Und hier sehen wir den grossen Unterschied im Vergleich zu Deutschland

Dies wird erhebliche Auswirkungen auf deren Wohlergehen haben, wobei die monetäre Armut (39,3 % der kolumbianischen Bevölkerung im Jahr 2021) und die extreme Armut (12,2 % der Kolumbianer) deutlich zurückgehen würden. Ebenso soll die Ungleichheit um etwa das Neunfache des in den vergangenen 14 Jahren beobachteten durchschnittlichen jährlichen Rückgangs zurückgehen.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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