Eine Studie des Instituts für Mittelstandforschung (IfM) hat die Situation von Migrantinnen untersucht, die in NRW selbstständig wurden. Dabei stellte das IfM fest, dass Migrantinnen häufiger gründen und mehr ausbilden. Allerdings haben Migrantinnen auch häufiger mit der deutschen Bürokratie zu kämpfen als deutsche Unternehmerinnen.
So ist die Gründungsquote von Frauen mit Migrationshintergrund drei Mal so hoch wie die der deutschen Frauen. Die Hoffnung auf ein besseres Einkommen und ein höheres Ansehen der Person stehen dabei als Motive im Hintergrund der Entscheidung, sich selbstständig zu machen. Dabei focussieren sich Frauen, unabhängig von der Herkunft, auf das Dienstleistungsgewerbe. Im Gesundheitsbereich tätig sind in der Regel Chefinnen aus Polen und Russland, Italienerinnen findet man vor allem im Gastgewerbe. Und: Migrantinnen bilden häufiger als deutsche Unternehmerinnen aus. Liegt der Ausbildungsanteil von Migrantinnen bei 35 Prozent, so sind es bei den deutschen Unternehmerinnern nur 20 Prozent.
Migrantinnen haben jedoch auch Nachteile, die bei deutschen Frauen oftmals weniger oder gar nicht vorkommen. Nur jede dritte Chefin finanziert ihr Unternehmen mit Hilfe der Bank. Denn Migrantinnen wird häufig der Kredit verweigert. Laut der Studie der IfW erhielten rund die Hälfte der Gründerinnen aus Polen und der russischen Föderation eine Absage. Zudem haben Migrantinnen häufiger mit der deutschen Bürokratie zu kämpfen, sind eher psychischen Belastungen ausgesetzt und gründen oftmals ohne kaufmännische Kenntnisse.
Quelle: Gründerzeit