Wie erfolgreich ist Online-Werbung? Diese Frage konnten Wissenschaftler bisher kaum beantworten, da es schwer ist für den Bereich des Marketings und der Werbung greifbare Zahlen zu ermitteln. Eine aktuelle Studie, die von Yahoo in Auftrag gegeben wurde, zeigt jetzt, dass Online-Werbung nachhaltig und effektiv wirkt.
Die Wissenschaftler Randall Lewis und David Reiley haben dabei auf zwei Datenmengen zurückgreifen können. Zum einen stellte ihnen eine große US-Handelskette 1,6 Millionen Kundendaten zur Verfügung, die zum anderen dann mit den Daten von Yahoo abgeglichen wurden. Aus dieser Schnittmenge bildeten die Wissenschaftler zwei Gruppen. Achtzig Prozent der Kunden der US-Handelskette bekamen immer, wenn sie auf der Internetseite von Yahoo unterwegs waren, Anzeigen der Handelskette zu sehen. Die restlichen 20 Prozent dienten als Kontrollgruppe. Dort erschienen andere Anzeigen.
Die Ergebnisse: Yahoo-Nutzer, die öfters die Anzeigen des Händlers zu sehen bekamen, kauften spürbar häufiger beim Unternehmen ein. Zudem gaben sie fünf Prozent mehr aus als die Kontrollgruppe. Nach vier Wochen zeigte sich ein rasanter Umsatzanstieg. Für jeden Dollar, der in die Online-Werbung investiert wurde, gewann das Unternehmen sieben Dollar zusätzlich. Ob die Nutzer im Internet auf die Reklame-Banner klickten oder nicht, spielte übrigens für die Wirkung der Anzeigen so gut wie keine Rolle. Nur 22 Prozent der Umsatzsteigerung entstand durch Kunden, die die Online-Banner geklickt hatten – der überwiegende Anteil hatte auf die Online-Banner überhaupt nicht reagiert.
Zwei Faktoren sind zudem noch erstaunlich: Der Großteil des Umsatzes wurde nicht im Internet, sondern in den Filialen vor Ort getätigt. Und auch vier Wochen nach der Studie waren die Kunden, die Werbung auf der Yahoo-Seite gesehen hatten, die besseren. Online-Werbung wirkt also nachhaltig und effektiv. Allerdings kommt es auch hier auf die Dosierung an: Wer zuviel Werbung schaltet gilt leicht als penetrant – es bleibt abzuwarten ob die Forscher bei Yahoo auch noch herausfinden werden, ab wann eine Bannerwerbung als penetrant empfunden wird.
Quelle: ZEIT