Social Media Influencer im Brennpunkt: Rechtssichere YouTube Gewinnspiele?

Social Media Influencer schießen wie Pilze aus dem Boden. Man hat das Gefühl, in jeder Schulklasse der Mittel- und Oberstufe planen rund 10 Prozent der Jugendlichen, über Instagram, YouTube, Blog, Twitch und Co ein Business aufzubauen. Natürlich gelingt es nur den Wenigsten, ihr Vorhaben auch erfolgreich umzusetzen, doch das ist nicht der entscheidende Punkt: Junge Menschen haben noch nicht viele Erfahrungen im Bereich Geschäftsverkehr, Rechtsbedingungen, Abmahnungen und andere Fallstricke gewerblich Tätiger. Verbraucherschutz wie bei Privatbürgern gibt es für Influencer, die Geld im Internet verdienen, nicht. Und an die rechtlichen Bestimmungen für Gewinnspiele müssen sich auch YouTuber halten – da schützt Unwissenheit und jugendlicher Übermut nicht vor Strafe…

Influencer und Marken

Influencer sind noch nicht lange Thema für Gerichte und Anwälte. Dazu ist das Gebiet zu jung und zu international. Schließlich sind die Social Media Netzwerke und Web-Adressen international nutzbar – und in jedem Land gelten andere Rechte für Urheberrecht, Persönlichkeitsrecht, Wettbewerbsrecht, Verbraucherrecht, Strafrecht…

Manchmal kommt es mir so vor, als nutzen Marken sehr bewusst die Unerfahrenheit der Influencer aus, die ja häufig einfach ein bisschen Taschengeld dazuverdienen wollen und sich für die schnelle Mark wenig um Gesetze und Verordnungen kümmern. Viele Marken geben ausdrücklich vor, dass sie keine Kennzeichnung als Werbung dulden – was gegen geltendes Recht verstößt. Der Dumme ist dann der Influencer, der auf dieses unseriöse Angebot nicht hätte eingehen dürfen. Die Marke wird wohl seltenst für diese Praktik zur Rechenschaft gezogen.

Gewinnspiele bei YouTube

YouTuber wollen schnell an möglichst viele Abonnenten kommen – und sie wollen, dass viele ihrer Abonnenten auch bei jeder neuen Veröffentlichung benachrichtigt werden. Das lässt sich doch wunderbar über ein Gewinnspiel anfeuern! Ein Gewinnspiel mit extrem attraktiven Preisen, bei dem nur mitmachen darf, wer Abonnent ist und auf die Glocke der Benachrichtigungen bei YouTube klickt. Ach ja, und ein paar Videos liken kann man bei der Gelegenheit auch noch, um zu den Teilnehmern zu gehören 😉

Doch wie erkennt der YouTuber seine Abonnenten, um sie im Falle eines Gewinns zu benachrichtigen? Und wie weiß man, ob er tatsächlich je die Gewinner ermittelt und die Preise auszahlt? Warum hat Google die Zügel so locker gelassen bei den Community-Regeln für Gewinnspiele, die früher strenger und verständlicher waren? Und was für Strafen erwarten die jungen Leute, wenn sie sich um Gesetze und Regeln nicht kümmern?

In diesen zwei Videos von #WDR360 wird sehr schön erläutert, wie YouTuber häufig gegen alles verstoßen, was man sich nur vorstellen kann im geltenden Recht. Vielleicht sollten so manche Eltern ihren Kindern diese Links zumindest zukommen lassen… Auf die Nase fallen müssen sie wohl alleine – wie schon immer. Das gehört wohl zum Erwachsen werden dazu. Aber immerhin kann man sie ja mal warnen…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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