Machen Instagram und Facebook süchtig wie Spielautomaten?

Immer wieder warnen Suchtforscher vor sozialen Medien und Computerspielen. Nicht nur bei Kindern und Jugendlichen besteht die Gefahr, süchtig zu werden nach den digitalen Verführern. Besonders interessant fand ich dabei den Hinweis in dem Online-Jugendmagazin ze.tt, dass das Scrollen durch Instagram und Facebook ähnliche Faszination für den Nutzer ausüben kann wie ein Spielautomat. Likes statt Münzen als Belohnung sozusagen…

Morgens nach dem Weckerklingeln geht mein erster Griff zum Smartphone und zu Facebook. Am Wochenende kann ich mich durchaus bis zu einer Stunde damit beschäftigen, zu scrollen, zu tippen, zu bewerten (weiter, weiter, stopp, weiter…): Die ständigen Entscheidungen, ob ich mich weiter mit einem Thema, Bild, Video beschäftigen soll, verschaffen mir angenehme Gefühle. Vielleicht vergleichbar mit den Hormonausschüttungen eines Spielers am Spielautomaten?

Natürlich will ich Belohnungen bei Facebook. Habe ich selbst etwas gepostet, schaue ich immer wieder nach, wie sich mein Engagement-Score entwickelt. Manchmal bin ich begeistert von den Likes und Kommentaren – manchmal bin ich enttäuscht. Ist das nicht vergleichbar mit dem Spielautomaten-Feeling, wenn die Münzen bei Gewinnen klappern – oder eben „tote Hose“ ist?

Videos und GIF’s blinken, Bilder und Sprüche bieten weitere visuelle Reize. Ab und zu stoppe ich bei einem Video und lass es mit Ton abspielen. Dann erhalte ich Emotionen (Staunen, Freude, Rührung, Empörung) zur Belohnung – oder ich entscheide mich nach wenigen Augenblicken fürs Weiterscrollen. Vergleichbar mit den Tastenbedienungen beim Spielautomaten?

Instagram ist nicht so mein Medium, doch bei jungen Menschen scheint diese Plattform genau die richtigen Hormonausschüttungen zu bieten – junge Menschen finden Facebook meistens langweilig. Bei Instagram gibt es noch viel mehr zu spielen. Man kann sogar mit mehreren Accounts jonglieren. Die Belohnungsausschüttungen sind rasend schnell und extrem, wenn man ein guter „Spieler“ ist. Dagegen ist Facebook eher was für langsame Rentner.

So oder so, ich werde mal in der nächsten Zeit mit mehr Bewusstheit beobachten, wie ich von Moment zu Moment auf meinen Facebook-Newsstream reagiere. Könnte sein, dass ich mir nur einbilde, einen echten Mehrwert zu erhalten durch die Posts meiner Freunde und Gruppen. Auch als Social Media Trainerin muss ich nicht ständig dabei sein. Oder doch? Ich werde weiter berichten, welche Erfahrungen ich mache und ob ich etwas ändere…

Inspiriert von ze.tt: Mit welchen Tricks machen uns Instagram und Co süchtig?

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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