Interview mit Dortmunder Unternehmen: Volker Schablinski und cc Computer Studio GmbH

Schon seit 1982 gibt es die cc Computer Studio GmbH in Dortmund – zu Zeiten, als IBM gerade seinen ersten PC herausgebracht hatte und sich ein Massenmarkt entwickelte: Der Commodore 64 trat als 8-Bit-Heimcomputer seinen Siegeszug an, sowohl als Spielcomputer als auch für die Softwareentwicklung. Bis heute ist der Gründer Volker Schablinski Inhaber und Geschäftsführer des Traditionsunternehmens – wenn sich auch viel verändert hat in über 30 Jahren: Früher waren überwiegend Endverbraucher Kunden und der Handel stand im Vordergrund – im Jahr 2015 hat die Firma mit 5 Mitarbeitern vor allem Unternehmen als Kunden – wenn auch Privatkunden weiterhin hervorragenden Service und umsichtige Unterstützung erfahren.

Frage 1: Wo genau liegt der Schwerpunkt Ihres Unternehmens? Was unterscheidet Ihr Unternehmen vom Angebot der Mitbewerber?

Volker Schablinski: Schwerpunkt unseres Unternehmens ist die Netzwerkbetreuung, insbesondere Überwachung, Monitoring, Früherkennung von Problemen und Aktualisierungen (ein ganz großes Thema). Als zweiten Schwerpunkt hat sich das „papierlose Büro“ entwickelt. Wir vertreten ein Produkt zur elektronischen Archivierung von Dokumenten.

Das Ganze funktioniert über eine intelligente Verschlagwortungsmaske. Dabei muss eine optimale Ablagestruktur angelegt werden. Wir passen die Software individuell an jeden Kunden an. Der Vorteil des Systems entsteht immer dann, wenn man nach etwas sucht – also nicht bei der Ablage, sondern beim Finden! Und natürlich spart man eine Menge Platz durch die digitale Büroverwaltung. Wir vertreiben, richten ein, schulen – es gibt keine monatlichen Kosten. Zum Dritten bieten wir die gesamte Lexware-Software an. Wir verknüpfen diese beiden Produkte kundenspezifisch miteinander.

Frage 2: Welche Strategien nutzen Sie für den Erfolg Ihres Unternehmens? Wo liegen die Schwerpunkte im Marketing, im Vertrieb, im Personalwesen, in der Produktentwicklung, bei der Gewinnung von Mitarbeitern und Kooperationspartnern?

Volker Schablinski: Das ist ein großes Problem für uns. Im Grunde genommen haben wir keine wirkliche Marketingstrategie. Eine kleine Strategie bei uns ist die Art, wie wir neue Mitarbeiter gewinnen. Wir bieten zum Beispiel immer wieder Praktikumsplätze für Umschüler an, aus denen dann auch Arbeitsplätze generiert werden. Comcave, das Berufsförderungwerk, der TÜV – da gibt es verschiedene Einrichtungen, die Fachinformatiker ausbilden.

Für die Neukundengewinnung nutzen wir unter anderem die Online-Version der Gelben Seiten. Die Gelben Seiten in Print sind weniger interessant, darüber kommen höchstens noch ältere Privatkunden, die Probleme mit ihrem PC haben. Über das Online-Portal kommen tatsächlich Kunden – sowohl B2B als auch Privatkunden. Ansonsten funktioniert natürlich auch immer noch Mund-zu-Mund-Propaganda, wobei das heutzutage nicht mehr ausreicht. Da muss man marketingtechnisch noch anderweitig aktiv werden.

Frage 3: Wo sehen Sie Vorteile und Chancen für Ihr Unternehmen beim Standort Dortmund? Was unterscheidet den Standort Dortmund positiv von anderen Regionen?

Volker Schablinski: In Dortmund gibt es eine gute Infrastruktur und kurze Wege. Wir haben eine super Fußballmannschaft, die diese Stadt emotional unglaublich sympathisch macht. Von diesem guten Ruf profitiert der ganze Standort Dortmund. Zusammenhalt, „echte Liebe“, Offenheit und Ehrlichkeit, diese Eigenschaften gehen auch auf Dortmunder Unternehmen über.

Frage 4: Wo liegen die Risiken und Schwächen des Standorts Dortmund? Welche Herausforderungen müssen bewältigt werden, um als Wirtschaftsstandort gegenüber anderen zu punkten?

Volker Schablinski: Die Wirtschaftszweige, die hier weggebrochen sind, betreffen auch uns. Hoesch, Höchst Farben waren große Kunden von uns, die wir heute natürlich nicht mehr haben. Auch eine Brauerei war Kunde – alles weg. Auch andere Städte im Ruhrgebiet leiden darunter: Nokia weg, Opel weg, und so geht es weiter. Sogar die Versicherungen werden weniger, meine jetzigen Kunden sind durchgehend Mittelständler.

Wir sind seit 1982 am Standort Dortmund, und es wird immer schneller mit dem Umbruch. Früher wuchsen neue Kunden nach jedem Umbruch automatisch nach – diese Einstellung reicht heute nicht mehr aus. Wir brauchen Marketing.

Frage 5: Was wünscht Ihr Euch konkret an Unterstützung für den wirtschaftlichen Erfolg Eures Unternehmens und die Stärkung des Standorts Dortmund?

Volker Schablinski: Ich wünsche mir eine Dortmunder IT-Messe. Ein Marktplatz für kleine Firmen, nicht für die großen. Eine Messe mit einem Konzept, wo man sich kennenlernen kann, wo man mit Kunden zusammengebracht werden kann. Außerdem wünsche ich mir regional größere Veranstaltungen mit Existenzgründern, bei denen sich die Gründer vorstellen können – und man miteinander kooperieren kann.

Volker Schablinskicc Computer Studio GmbH
Geschäftsführer: Volker Schablinski
Martener Str. 517
44379 Dortmund
Tel: +49 (231) 952080 0
Fax: +49 (231) 952080 99

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert