In Zeiten des Internets werden die Forderungen immer dringender, das strenge Urheberrecht für geistiges Eigentum zu lockern – doch es finden sich viele schlüssige Argumente sowohl dafür als dagegen. So war vom Dortmunder Debattierklub Debado das Thema klug gewählt, als am 18. Juni 2010 die Finaldebatte für die Westdeutsche Debattiermeisterschaft im Dortmunder Rathaus öffentlich stattfand.
Gerne hätte SteadyNews die Debatte selbst gefilmt, doch nicht alle Redner zeigten sich mit einer öffentlichen Präsentation ihrer Redekunst einverstanden, so dass wir nur ein Video von der Siegerehrung zeigen können – und ein wunderschönes kleines Freiheits-Lied, dass der Chor „Geistreich“ während der Jurysitzung vortrug.
Zum Schutz geistigen Eigentums (Patente, Urheberecht, Copyright): kreative Werke von Künstlern und Erfindern sind vom Gesetzgeber geschützt: ob in Wort, Bild, Film oder Komposition – auch Ideen können geschützt werden. Mit dem Urheberrecht kann der Künstler bzw. Schöpfer das Bearbeiten, Kopieren und Weitergeben seines Werkes steuern. In der Regel muss der Urheber 70 Jahre tot sein, bevor seine Werke weitergegeben und veröffentlicht werden dürfen.
Das sehr umfangreiche, schwer zu durchschauende Gesetzwerk steht vor allem deshalb in der Kritik, weil es sich mit dem Recht auf freie Meinungsäußerung und dem Recht auf Kreativität beißt. So bezogen sich die Debattierer im Dortmunder Rathaus viel auf den Fall der jungen Schriftstellerin Helene Hegemann, die seit Monaten als Plagiatorin beschuldigt wird (Bericht aus der taz vom 19.4.2010)
Es war beeindruckend, wie gut informiert die Studenten waren. Zur Vorbereitung auf das komplexe Thema hatten die Teams nur 15 Minuten Zeit. Doch in der Debatte, an der insgesamt acht Personen aus vier Teams teilnahmen, wurden von beiden Seiten umfassend sämtliche Aspekte der hochaktuellen Diskussion vorgebracht, inhaltlich wie rhetorisch hochprofessionell und – kreativ!
Der Debattierklub Debado trifft sich jeden Dienstag abend um 18 Uhr in der Dortmunder Universität, Emil-Figge-Str. 50. Eine Vereins-Mitgliedschaft ist nicht erforderlich – jeder ist zum freien Debattieren herzlich eingeladen. Bei Interesse kann man sich an Tobias Raschke wenden, Präsident der Klubs: [email protected]