Datenschützer warnt vor dem S-Drive-Autoversicherungstarif

Schleswig-Holsteins Datenschutzbeauftragter Thilo Weichert rät dringend von dem neuen Kfz-Versicherungsangebot der Sparkasse ab, bei dem das Fahrverhalten durch eine im Auto installierte GPS-Blackbox überwacht und bewertet wird. Durch den sogenannten S-Drive-Tarif würden Begehrlichkeiten geweckt, die später zum Nachteil des Fahrzeughalters führen könnten.

Zwar, so Weichert, halte er den Tarif an und für sich für legal, dennoch habe er etliche Bedenken anzumelden. So etwa würden die erhobenen und sensiblen Informationen zu Bewegungsprofilen führen, so dass die Versicherung jederzeit nachprüfen könne wo sich wann der Fahrzeughalter befunden habe. Diese Daten, so Weichert, könnten dann von der Polizei angefordert werden um etwa die Namen aller Versicherungsteilnehmer durchzusehen, die bei einem Unfall vor Ort gewesen sein könnten. Damit würden Rasterfahndungen erleichtert.

Der sogenannte S-Drive-Versicherungstarif kostet momentan 71,40 an Jahresmiete für die im Fahrzeug eingebaute Black-Box. Diese ist mit Beschleunigungssensoren, GPS-Antenne, GSM-Modul, Mikrofon, Lautsprechern und einer separaten Stromversorgung ausgestattet. Bewegt sich das Automobil sendet die Box alle 20 Sekunden ein Signal an die Zentrale des Anbieter Telefonica nach London. Ist die Zündung abgestellt jede Stunde. Aus den Fahrdaten ermittelt dann das Unternehmen einmal im Monat einen Score-Wert. Dieser soll Auskunft darüber geben wie vorsichtig oder wie waghalsig der Besitzer des Automobils gefahren ist. Wer seinen Punktwert in einem bestimmten Bereich hält bekommt Rabatt, der dann mit der Miete für die Box verrechnet wird.

Quellen: Heise.de, TAZ.de

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