USA: „Return to Office“ in der Hoffnung, Kündigungen aussprechen zu können

Durch die Kontakt-Einschränkungen während der Corona-Pandemie wurden in vielen Ländern weltweit großflächig Verwaltungstätigkeiten ins Homeoffice verlagert. 2021 gab es dann eine Gegenbewegung – „Return to Office“ (RTO). Wie der Standard aus Österreich schreibt, kam in den USA der RTO-Trend, der bei den Mitarbeitern/innen auch zu Unmut führte, 2023 wieder zum Erliegen. Bei der Erhebung und Auswertung von Daten zur RTO stellte sich heraus, dass die erzwungene Rückkehr ins Büro von Personalverantwortlichen auch in der Hoffnung genutzt wurde, dass Mitarbeiter/Innen freiwillig kündigen könnten. Vor allem Verwaltungskräfte im Senior-Level taten dies tatsächlich und verließen das Unternehmen.

Wird durch RTO die Produktivität erhöht?

Das Personalmanagement gab häufig an, dass die Rückkehr ins Büro die Produktivität steigern würde. Doch die Auswertung der erhobenen Daten zeigt keine Belege für diese These. Egal, ob die Mitarbeiter im Unternehmen oder Remote arbeiten – 24 Prozent der Arbeitszeit entfallen durchschnittlich auf Socializing, Prokrastination oder Tätigkeiten, die nicht arbeitsrelevant sind.

Kontrolle statt Vertrauen

32 Prozent der Manager gaben als Motivation für RTO an, dass sie ihre Mitarbeiter/Innen besser „im Auge behalten“ wollen. Die Reaktion auf diese Kontrollwünsche ist, dass 64 Prozent der befragten Mitarbeiter/Innen sowohl im Homeoffice stets ihre dienstlichen Messenger-Apps auf „online“ stellen. Auch andere Mittel werden genutzt, um die akkurate Arbeitshaltung online zu beweisen, zum Beispiel durch die Teilnahme an Chats. Die Mitarbeiter/Innen im Büro hingegen neigen dazu, sich bei Kollegen zu zeigen, um gesehen zu werden – oder planen Präsenzmeetings. Sie kommen früher und/ oder gehen später als ihre Führungskraft. All das geschieht, um gesehen zu werden.
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Das große Pro für das Büro ist, dass die Bindung der Mitarbeiter untereinander wächst und dass das berufliche Netzwerk wachsen kann. Außerdem gibt es nach Aussage der Büroarbeiter/innen weniger Ablenkungen als zu Hause, wo vielleicht Familienmitglieder, Nachbarn oder andere Bezugspersonen die Arbeit stören können.

Die Vorteile im Homeoffice sind nach Angaben der Remote-Befragten, dass das Socializen mit Kollegen/Innen entfällt. Der Fokus liegt eindeutig auf den eigenen Aufgaben. 90 Prozent genießen ihre Flexibilität während der Arbeitszeit und die Verbesserung der Work-Life-Balance. Ebenfalls ist der Wegfall der Anfahrtswege zur Arbeit eine große Entlastung. Bei Menschen mit familiären Fürsorgeverpflichtungen oder eigenen körperlichen Einschränkungen ist das Homeoffice besonders beliebt.

Schaut man nach der Generationszugehörigkeit, ist besonders die Gen Z mit 46 Prozent daran interessiert, im Büro zu arbeiten anstatt daheim. Es folgen die Babyboomer, die Gen Y und die Millennials. Doch selbst bei Gen Z ist eine knappe Mehrheit dafür, entweder hybrid zu arbeiten oder ausschließlich im Homeoffice.

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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