50+ Konsumenten: Best Ager sind DIE Kundengruppe – denn niemand will so alt sein, wie er ist…

Deutsche im fortgeschrittenen Alter werden immer noch von großen Teilen der Markenindustrie gedisst. Anscheinend ist es schwer, die Vorurteile der Marketing-Verantwortlichen gegenüber den älter Werdenden aus den Köpfen zu hämmern. Doch das ist dumm. Gerade die „Best Ager“ konsumieren gern – und sie sind vermögend! Besonders spannend für Marken: Niemand scheint mehr so alt zu sein wie er ist. Das Selbstbild der 50+-er ist faszinierend und äußerst sich gern in der selbstbewussten Frage „Schätzen Sie mal, wie alt ich bin!“.

Warum wollen die Älteren unbedingt jünger aussehen?

Wir leben in einer Welt, in der die Weisheit der Alten nicht mehr viel zählt. Dank des technischen Fortschritts sind Erkenntnisse aus der Vergangenheit immer häufiger veraltet und unbrauchbar. Das zeigt sich zum Beispiel bei älteren Unternehmern und Beratern, die noch nicht begriffen haben, dass Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft nach anderen Gesetzen funktionieren als in den Siebzigern. Auch das älter gewordene Bildungsbürgertum, das stolz die Verweigerung von Social Media zur Schau stellt, ist eher ein bisschen peinlich als dass es zum Nachdenken bringt.

Die alten Werte haben also ausgedient. Gleichzeitig führen unsere „verweichlichten“ Lebens- und Arbeitsbedingungen dazu, dass wir heute mit 60 ungefähr so verbraucht aussehen wie vor fünfzig Jahren mit 40. Ob es einen Grund gibt, darauf stolz zu sein, mag dahingestellt bleiben. Doch das Luxusleben des Wohlstandsbürgers mit all den schönen Errungenschaften der Kosmetik und Lebensoptimierung führt dazu, dass sich Ältere lieber in Fashion-Ketten der Jugend einkleiden als in Ketten, die eine 50+-Zielgruppe ansprechen wollen. Höchstens aus Gewichtsgründen geht man dorthin – denn bei den Jugend-Klamotten gibt es nichts, was einer Dame mit Größe 42 und mehr passen könnte – oder einem Herrn jenseits Größe 54.

Best Ager Konsumenten: 5 Tipps für den lokalen Einzelhandel

  1. Sprich niemals das Alter aus und nutze in Deinem Marketing nichts, was darauf hinweist. dass auch 50+’er diese Produkte konsumieren könnten. Behandle sie einfach so, als würdest Du sie auf höchstens 40 schätzen.
  2. Duze die 50+’er im lokalen Einzelhandel und behandle sie, als wären sie Deinesgleichen. „Das steht Dir super. Damit bist Du auf jeder Techno-Party im Mittelpunkt“ „Das bringt Deine Figur ganz toll zur Geltung. Meine Freundin trägt das Teil auch – aber Dir steht es wirklich noch besser – unglaublich“. „Man sieht sofort, wie durchtrainiert Du bist. Selten habe ich so attraktive Männer wie Dich hier gesehen. Beeindruckend!“ „Wie alt bist Du? Lass mich raten – auf keinen Fall älter als 45“ (Ja, das geht auch, wenn der Kunde eindeutig schon Rente bezieht – einfach mal ausprobieren! Er freut sich wie ein Kind und wird wochenlang davon erzählen!).
  3. Denke daran, dass ältere Kunden kleine Schrift nicht mehr gut lesen können. Deine Preisschilder und Produktinformationen sollten in einer Schriftgröße angebracht sein, die den sehbehinderten Best Ager nicht in peinliche Situationen bringen.
  4. Auf keinen Fall darf Dein Verkaufspersonal älter als 35 sein. Die kaufkräftige Konsumentengruppe der 50+’er hasst es, sich von nur unerheblich Jüngeren beraten zu lassen. Sie wollen, dass attraktive Girls und Boys sie einkleiden und zum Kauf verführen!
  5. Frage Deine Best Ager Kunden, ob sie Euch bei Facebook abonnieren wollen oder in die tolle WhatsApp-Gruppe kommen. Auch ein Hinweis auf Snapchat und TicToc ist möglich. Je mehr Du ihnen zutraust an Jugendlichkeit, desto besser. Sie werden Dich lieben – und sie werden kaufen, kaufen, kaufen… Denn Senioren sind loyale Kunden. Und sie haben Geld!

Statt Babysitten: Konsumieren!

Wie heißt es so schön: Wenn die Kinder aus dem Haus sind und die letzte Rate fürs Haus ist bezahlt – dann fängt das Leben an. Sparen lohnt sich nicht mehr – und jeden Groschen den Kindern in die Hand drücken, damit sie ihre Eltern weiterhin besuchen kommen, ist auch out. Also ran an die besten Konsumenten der Wohlstandszeit: Ihr Friseure, Ihr Fashionläden, Ihr Kosmetiker, Ihr Restaurantbesitzer, Ihr Wohnausstatter, Autohändler, Gartencenter und Schuhverkäufer! Redet Euch ein, sie wären höööööchstens 40 – und sie werden Euch aus der Hand fressen in ihrer unersättlichen Eitelkeit.

 

 

 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert