Borat2 ist seit dem 23. Oktober 2020 für Amazon-Prime-Mitglieder kostenlos verfügbar. Nach 14 Jahren Pause reist Borat erneut in die US&A, um sein Heimatland Kasachstan würdig zu vertreten. Während der US-Wahlkampf tobt und sich die Corona-Pandemie ausbreitet, schafft es das Team um Sacha Baron Cohen, sich bei einer Veranstaltung der Waffenlobby einzuschleusen, Trumps Anwalt und Berater Rudolph Giuliani übelst bloßzustellen, bei den Republikanern für Chaos zu sorgen und überhaupt auf allen möglichen Wegen zu zeigen, wie sexuelle Doppelmoral, Rassismus, Fanatismus und Populismus in den USA toben.
Borat 2: Gefährliche Dreharbeiten im Sommer 2020
Ein unglaublicher Till-Eulenspiegl-Streich ist dieser hochaktuelle Film, der ohne Kino-Umweg direkt ins Streaming gelangt ist – und manchmal ganz schön gefährlich war für Borat/ Cohen, wie dieses Video auf Sacha Baron Cohen’s Twitter-Account zeigt.
Hier sieht man, wie das Borat-Team vor wütenden Waffennarren flüchten muss, weil Cohen trotz irrer Verkleidung enttarnt wurde. Zuvor war die Menge noch begeistert mitgegangen bei einem Song, den Borat auf der Bühne vortrug – und bei dem das Volk voller Leidenschaft fürs Abknallen mitgrölte. Nicht nur bei dieser Szene hatte ich feuchte Hände vor widersprüchlicher Gefühle: Sollte ich lachen oder weinen oder vor Schreck erstarren?
This was not the easiest movie to make. #BoratSubsequentMoviefilm pic.twitter.com/oagfJoGjNt
— Sacha Baron Cohen (@SachaBaronCohen) October 27, 2020
Alles echt!
Ich möchte gar nicht zu viel verraten. Als ich direkt am 24. Oktober durch Zufall auf Amazon Prime in Borat 2 geriet, war ich zunächst voller Bewunderung für die vielen Schauspieler, die so authentisch Waffenlobbyisten, Pfarrer, Trump-Anhänger, Influencer und Polit-Prominente spielten. Irgendwann musste auch ich Naivling einsehen, dass es gar keine Schauspieler waren – alles ist echt!
Diese Mischung aus Michael Moore und Jan Böhmermann ist nicht nur lustig – sie macht auch nachdenklich. Den ersten Borat-Film vor 14 Jahren fand ich zwar ganz unterhaltsam, aber doch recht albern und belanglos. Diesen hier werde ich ein zweites Mal anschauen und dabei genau beobachten, wie sich die vielen unfreiwilligen Protagonisten verhalten haben.
Übrigens musste Sacha Baron Cohen zeitweilig sogar eine kugelsichere Weste tragen. Und ohne Verkleidung ging gar nichts – schließlich hat ihn Borat 1 berühmt gemacht! Ganz schön mutig, der Mann. Chapeau auch an Maria Bakalova, die Borats „nicht-männlichen Sohn“ darstellt! Absolute Sehempfehlung für alle, die auch mal albern sein können und wollen 🙂