Forscher der Universität Friedrichshafen haben erstmals den Zusammenhang von Zuckergenuss und Kaufverhalten untersucht. Die Wissenschaftler konnten dabei belegen, dass Verbraucher, die Süßes gegessen haben, im Anschluss bereitwillig höhere Preise zahlen. Ob der kostenfreie Schokoriegel im Supermarkt tatsächlich zum Griff nach teureren Produkten führt, wollten die Forscher allerdings nicht aus der Studie schließen.
Für die Untersuchung wurde einer Gruppe von Probanden Wasser mit 80 Gramm gelöster Glukose gegeben. Das entspricht der empfohlenen Tagesdosis an Zucker. Einer anderen Gruppe wurde nur Wasser zu Trinken gegeben, einer dritten gar nichts.
Im Anschluss wurden den Teilnehmern Produkte des täglichen Bedarfs vorgelegt. Sie sollten beurteilen, ob sie die Preise als fair empfinden. Falls nicht, sollten sie Preise nennen, die sie für angemessen halten.
Im Ergebnis beurteilten die Teilnehmer, die Glukose bekommen hatten, die Preise viel häufiger als angemessen als die zuckerlosen Vergleichsprobanden. Die Forscher waren selbst überrascht, wie eindeutig die Unterschiede ausfielen.
Ursache für das erstaunliche Verhalten ist die Reaktion des Gehirns auf Glukose: Zucker führt zur Produktion von Insulin. Insulin setzt den Botenstoff Tryptophan in Gang. Dieser löst im Belohnungszentrum des Gehirns die Ausschüttung des Hormons Serotonin aus.
Auch wenn die Wissenschaftler aus der Studie nicht gleich den Schluss ziehen wollen, dass gesüßter Kaffee den Erfolg eines Verkaufsgesprächs steigert, kann es sicher nicht schaden, bei Messeauftritten immer genügend Schokolade anzubieten – denn gerade Schokolade macht ja nun – wie wir alle wissen – doch ein bisschen glücklich…