Wenn wir einen Tag corona-frei hätten – was würdest Du tun?

Heute früh fand ich im Standard folgende Frage an die Leser: Stellen Sie sich vor, die Pandemie hätte einen Tag frei. Alles wäre geöffnet, alles wäre möglich. Es gäbe keine Ansteckungsgefahr und keine üblen Konsequenzen. Was würden Sie tun? DerStandard am 12.04.21: Einen Tag pandemiefrei Ich las die ersten Beiträge der Leser und fragte mich dann selbst: Was würde ich tun, wenn ich einen Tag „corona-frei“ hätte – und alle anderen Menschen auch? War gar nicht so einfach!

Ein Tag coronafrei…

Würde ich morgens in den Nachrichten erfahren, dass Corona sich einen Tag freigenommen hätte und ich alles tun könnte, was ich wollte – und wenn ich nicht arbeiten müsste – würde ich wohl ganz einfach in die City von Dortmund fahren und die Menschen regelrecht aufsaugen. Das wäre sicher ein unglaubliches Fest! Alles wäre so voll, als ob der BVB Deutscher Meister geworden wäre. Alles würde feiern und die Geschäfte stürmen. Wäre auch noch schönes Wetter, würden die Plätze überfüllt sein mit Menschen, die essen und trinken und Musik hören und sich gegenseitig kennen lernen wollen. Ich würde erst wieder nach Hause fahren, wenn der letzte Zug nach Witten geht.

Bild von Artie_Navarre auf Pixabay 

Hätte ich die Vorbereitungszeit und die Möglichkeiten, mir den Tag nach meinen tiefsten Sehnsüchten und Wünschen zu gestalten, würde ich mir eine Riesenveranstaltung wünschen, auf der die klügsten und weisesten Lehrer/Innen Vorträge und Workshops (auf deutsch) anbieten würden zum Thema „Persönlichkeitsentwicklung“ und „Planentenentwicklung“. Vielleicht wäre die Jahrhunderthalle in Bochum ideal dafür, Hauptsache es wäre im Ruhrgebiet. So ein Lern- und Austauschfestival wäre organisiert wie ein BarCamp (Un-Konferenz, bei der in Echtzeit Workshops entstehen und man den ganzen Tag von einem Raum zum Anderen schlendern kann, in den Gängen und draußen mit Menschen Kontakt aufnehmen, lecker essen und trinken, bei Bedarf selbst eine Session anbieten und viele viele Kontaktdaten austauschen). Es gäbe auch viele Künstler, Kreativworkshops, Prediger und Verrückte. Alles wäre erlaubt, und wir wären alle so unfassbar gierig auf Menschen und Inspirationen.

Ich würde die Erste sein, die morgens da ist und wäre die Letzte, die abends (nachts) wieder heimfährt. Natürlich würde ich auch bei der Orga helfen, auch das gehört zu einem BarCamp dazu. Es wäre ein Festival, bei dem alle gleich sind. Über Sponsoren würde das Essen und Trinken gesponsert (wie auch sonst auf BarCamps) und niemand wäre aufgrund seiner finanziellen Situation ausgeschlossen. Natürlich würden wir Geld sammeln für alle möglichen Projekte – doch das Schärflein der armen Witwe wäre genau so willkommen wie die Tausis des glücklichen CEO’s, der es genießen würde, genau so akzeptiert zu sein wie der Vagabund oder die mittellose Schülerin.

Ich würde mir Sessions aussuchen zu Themen wie „Gemeinsam arbeiten – gemeinsam entscheiden – nicht nur 7 Tage lang!“ und „Wie Du in diesen 45 Minuten für immer jeden Hass aus Deinem Herzen vertreibst“. Ich würde viele Gespräche führen mit Menschen, die mir auffallen und die mich anziehen. Ich würde Kontakte sammeln und ich würde versuchen, keine einzige kostbare Minute zu verschwenden durch oberflächliche Überflüssigkeiten. Aber lecker essen und trinken und die Sonne draußen genießen würde ich auch.

Die Lehrer/Innen und Künstler/Innen wären von überall angeströmt, weil sie soooo viel zu geben haben an Inspiration, Freude, Weisheit und praktischer Lebenshilfe. Niemand wäre aus kommerziellen Gründen da, denn was bedeutet schon Geld, wenn wir 24 Stunden Zeit hätten, um uns in unserer Menschlichkeit und unseren tiefsten Sehnsüchten zu begegnen? Wir würden Glück und Liebe verströmen und einen Tag lang das Paradies wahr werden lassen – getreu dem Leitsatz „Und wenn Ihr es wirklich wollt, Ihr könnt es schaffen in einem einzigen Moment“. Wir wären einen Tag lang alle Flowerpower-Eso-Hippies.

Zu Hause würde ich dann bitterlich weinen, weil alles wieder weg wäre. Ich würde am nächsten Tag erwachen im Lockdown, müsste mich neu zurechtfinden in dieser klosterähnlichen Corona-Welt, und würde mich fragen, ob ich den gestrigen Tag nur geträumt habe – Oder ob ich diesen kompletten Corona-Lockdown nur träume.

Wenn meine depressive Verstimmung dann wieder vorbei wäre, würde ich die vielen Kontakte anschreiben und eine Facebook-Gruppe eröffnen. Wäre wahrscheinlich gar nicht nötig, weil ich mich einfach der Facebook-Gruppe anschließen könnte, in der jede/r der Festival-Besucher/Innen schon drin wäre. Von dort aus würden wir mit Hilfe der Nerds Wege finden, um ungestört von den großen Profiteuren eigene Foren aufzubauen und uns so zu vernetzen, dass wir effektiv und freundvoll zusammen Projekte aufbauen könnten.

Ich würde mich einer politisch/journalistisch/systemtherapeutischen Gruppe anschließen. Wir würden eine Online-Zeitung gründen und viele Online-Veranstaltungen organisieren. Außerdem würden wir den Fokus darauf legen, alle Möglichkeiten zu nutzen, um sich wieder körperlich zu begegnen und gemeinsam in Natura an etwas zu arbeiten. Eines hätten wir gelernt: Geld ist eine Falle, wir lassen uns mit unseren Sehnsüchten nicht durch schnöden Mammon verführen oder erpressen – wie Hippies eben so sind 😉

Und was würdest Du tun?

Ja, das würde eine Eva tun, wenn wir alle einen Tag pandemiefrei hätten. Und Du? Was würdest Du tun? Egal wie abgedreht, gewöhnlich oder teuer es ist, lass Deiner Vision freien Raum. Wünsche Dir das Schönste vom Schönsten. Nur denk daran: So ein Tag hat nur 24 Stunden. Nach Lanzarote in den Urlaub fliegen wäre wohl leider nicht drin…

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Eva Ihnenfeldt bei Facebook

Ich sammle dann alle Texte dazu und mache noch einen zweiten Beitrag daraus. Werde natürlich nicht Eure Namen nennen, sondern nur Vornamen und Anfangsbuchstaben vom Nachnamen. Falls jemand doch kenntlich gemacht werden will, einfach mir schreiben – dann füge ich die Kontaktdaten nach.

So, bin gespannt, was da kommt – ob da was kommt. Es ist so schön, Visionen zu entwickeln – sie verwandeln sich nämlich gern in die Wirklichkeit. Hab’s oft genug erlebt.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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