Einzigartig, sympathisch und skurril oder: Die Geschichte vom 60.000 $ Kartoffelsalat

Soviel Geld für Kartoffelsalat

Crowdfunding ist so langsam in aller Munde. Man hat eine Idee, bittet um Geld auf einer der Crowdfunding-Plattformen im Internet, und bietet den großzügigen Spendern (schon 1 Dollar!) so genannte Dankeschöns an. Zack Danger Brown aus Ohio hatte ein reichlich skurrile Idee: Er wusste nicht wie man Kartoffelsalat zubereitet und startete bei Kickstarter eine Kampagne, um 10 Dollar für seinen „Kartoffelsalat-Zubereitungsversuch“ zu sammeln. Doch was dann passierte, da hatte er nicht mit gerechnet…

Soviel Geld für Kartoffelsalat

Soviel Geld für Kartoffelsalat

Am 3. Juli startete das Projekt. Die 10 Dollar waren so schnell beisammen, dass Brown seine Ziele immer weiter erhöhte – natürlich mit immer weiteren Angeboten als Dankeschön. Nach drei Tagen waren schon 5.000 $ beisammen – es folgte ein Fernsehbericht über die skurrile Aktion. Heute, am 9. Juli, sind es bereits 59.368 Dollar (Stand 16.32 Uhr) – wo wird der Kartoffelsalat wohl landen, wenn das Crowdfunding Projekt in 23 Tagen am 2. August endet?

Wie lässt sich dieser Erfolg erklären und was können wir daraus lernen?

„Kartoffelsalat“ ist ein lustiges Wort, auch auf Englisch. Viele Menschen lieben Kartoffelsalat, das macht Appetit. Das Foto bei der Crowdfunding-Kampagne ist verführerisch, man bekommt direkt Hunger. Die laufenden Ziel-Erhöhungen sind witzig und sympathisch: Pizza Party! Zwei Rezepte! Livestreaming! T-Shirts! Bücher mit Rezepten! Halle mieten für Kartoffelsalat Party! Man bekommt einfach Lust, diesem jungen Mann dabei zu helfen, seinen Kartoffelsalat zu kreieren, schon allein wegen dem schönen Satz am Ende der Kampagnenseite: „It might not be that good. It’s my first potato salad.“ Auf Deutsch: „Ich kann aber nicht versprechen dass es was wird. Es ist mein erster Kartoffelsalat“

Schon jetzt, eine Woche nach dem Start, gibt es Nachahmer, doch sie werden schwerlich auch nur annähernd an den Erfolg, der bereits durch die weltweiten Medien geht, heranreichen. Um Aufsehen im Web zu generieren, muss man einzigartig sein, sympathisch und am besten auch noch ein bisschen skurril.

Lernen können wir daraus, wie wir uns im Social Web positionieren können. Mut ist wichtig, Einfallsreichtum und vor Allem dass man mit Irgendwas der/die Erste ist. Glaubwürdigkeit und Authentizität sind wichtig, unperfekt sein ist gut für den Vertrauensaufbau, und Sympathie erzeugt man nicht selten durch ein wenig kindliche Naivität. Wichtig ist aber auch, dass die Webbesucher sich in irgendeiner Form identifizieren können mit dem Produkt/ dem Angebot/ der Aktion. Der Mensch will sich verbünden mit Gleichgesinnten – es lebe die Community der Kartoffelsalatfreunde!

Leider (oder gottseidank) kann man all diese Eigenschaften nicht spielen. Es muss aus dem Herzen kommen. Selbst wenn es Nonsense ist, muss dieser Nonsense aus dem Herzen kommen. Aber jeder von uns hat diesen authentischen Kern! In unseren Lehrgängen schreiben die Teilnehmer eine individuelle Social Media Strategie. Wir Coaches versuchen stets, die zukünftigen Social Media Manager an genau diesen Kern heranzuführen – ob für sich selbst oder für ihren Arbeitgeber. Also nur Mut! Einzigartig und sympathisch, mit Selbstironie und Glaubwürdigkeit, mit einem brennenden Herzen und Liebe zu den Unterstützern/ Kunden/ Fans – so schreibt man Geschichte im Social Web.

Quelle: Handelsblatt

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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