Wer mich kennt weiß, dass ich allen „Psycho-Optimierungen“ sehr misstraue. Hat mit meinen Glaubenssätzen zu tun („Woanders sterben sie in Krieg und Elend – und wir machen Luxus-Bohei um unser Kindheitsblabla“) aber vor Allem auch damit, dass ich unverfälscht so sein will, wie ich bin. MIT meinen Macken, MIT meinen Fehlern und Unzulänglichkeiten. Ich bemühe mich, in meinem Fach immer besser zu werden durch ständiges Lernen, aber an dem WIE möchte ich ungern schrauben, um nicht Manipulationstechniken zu erhöhen. Doch nun hatte ich meine erste Supervision bei dem bekannten Führungskräfte-Coach Bernhard Juchniewicz und beginne zu verstehen:
Mein Leben kann ich nicht allein von außen betrachten, logisch. Ich kann in Gesprächen mit Familie, Freunden, Kollegen ab und zu den Bogen bekommen, dass man mir zuhört und ich versuche, durch Sprechen Ordnung zu bringen in eventuelle Störungen und Schmerzen. Bestenfalls hört mir mein Gegenüber aufmerksam zu und verstärkt nur mein Gesagtes – meist jedoch fällt ihm sehr schnell auf, dass er schon Ähnliches erlebt hat und er/sie erzählt anschließend von seinen/ ihren Störungen und Schmerzen. Oder man erhält Ratschläge, die selten inspirierend sind. Eher wie ein zusätzlicher Hieb in die Wunde.
Bernhard Juchniewicz hat seit seiner Jugend nach dem Studium zum Diplom-
Pädagogen hervorragende Aus- und Weiterbildungen absolviert, ist selbst ständig in der Supervision – und seit 40 Jahren erfolgreicher Führungskräfte-Coach. Außerdem ist der Präsident der European-Coaching-Association. Er lebt uns arbeitet mit seiner Frau Christel in Heiligenhaus (zwischen Essen und Düsseldorf) in herrlicher Natur auf eigenem imposanten Gelände. Erholung pur. Auch das imponierte mir…
Es blieb mir also nichts weiter übrig als ihm zu vertrauen. Bei den Referenzen, Erfolgen und nachprüfbaren Leistungen!
Was ich bei dieser ersten Supervision (Supervisionen sind etwas für Menschen, die schon professionell als Coach, Therapeut bzw. Trainer arbeiten) erlebte, kann ich ganz kurz zusammenfassen. Innerhalb weniger Minuten waren wir bei einem Kernthema angelangt, das ich wie eine „alt gewordene Last“ mit mir herumschleppe, ohne darüber nachzudenken. Mit der Unterstützung einer Flipchart und der ständigen Kalibrierung von stärkenden und schwächenden Aussagen konnte ich mühelos (und sehr erstaunt) feststellen, dass es diese alte „Angewohnheit“ gibt und dass ich bereit bin, da etwas zu ändern. Der Rest der Stunde war Ressourcen-Management und eine Entscheidung. Und vor Allem die Freude daran, nun frischen Wind in eines meiner beruflichen Werkzeuge zu bringen. Fantastisch!
Ich kann nur jedem professionellen Menschen-Arbeiter empfehlen, sich regelmäßig Supervisionen zu gönnen. Zwar schreibe ich ständig und bemühe mich redlich, durch Input und Output an meiner Aufgabe zu arbeiten. Doch der Austausch mit einem Supervisor oder einer Supervisorin, den oder die man als mental stärker und erfahrener akzeptieren kann, ist wie eine Entschlackungskur. In Dortmund haben wir die exzellente Erfolgscoach’in und Psychotherapeutin Brigitte Jülich, die ebenfalls meine ganze Hochachtung hat.
Also sich einfach mal was gönnen. Vielleicht berichte ich bald vom nächsten Schritt – und löse auch auf, was ich konkret nun gestern begonnen habe aufzubauen. Im Moment geht das nur in persönlichen Gesprächen. Ist noch zu unausgegoren. Aber ich denke, es wird ein fruchtbarer Change auch für alle, die mit mir verbunden sind. Das Leben ist schön…