Wie eine Studie des Ministeriums für Verbraucherschutz belegt, bezieht aktuell jeder vierte Arbeitgeber Informationen aus dem Internet mit in seine Personalentscheidungen ein. Für erfolgreiche Bewerber ist in jeder Form das richtige Maß der persönlichen Informationen entscheidend: zu wenig wird von den Vorgesetzten negativ bewertet, zu viel und zu intim erst recht. Was Stellensuchende wissen sollten:
Gute Internetprofile, etwa bei Xing, können die Karriere entscheidend unterstützen. Die Personalentscheider sehen, dass der Bewerber im Social-Business-Netzwerk aktiv ist, dass er beruflich interessiert ist – und welche Kontakte er pflegt. Passt das Profil zur Anforderung an den Job, kann eine lebendige Xing-Mitgliedschaft förderlich sein. Negativ hingegen sind zu viele persönliche Daten in Netzwerken wie Facebook oder StudiVZ.
Hat ein Personalchef den Eindruck, dass ein Bewerber sich vorrangig für Feiern, Selbstdarstellungen und Konsum interessiert, wirft das natürlich kein gutes Bild auf ihn. Und immerhin 36 Prozent der Firmen durchsuchen die einschlägigen Social-Networks nach Inhalten zu den Kandidaten.
Zwei Drittel der Personalchefs nutzen allgemein zugängliche Informationen, meist über Google. Große Firmen sind hierbei genauer und professioneller: 46 Prozent der Arbeitgeber mit mehr als 1.000 Mitarbeitern, doch nur 21 Prozent der Firmen mit weniger als 100 Mitarbeitern analysieren spezielle Web-Angebote wie Blogs und Twitter-Accounts.
Ganz schlecht ist es, wenn ein Bewerber im Netz überhaupt nicht findbar ist – denn wer will schon einen Mitarbeiter, der sich der modernen Technik verweigert und kommunikativ „verschroben“ ist! Bei Älteren wird eine Web-Abstinenz sicher noch eher akzeptiert, doch je jünger ein Stellensuchender ist, desto selbstverständlicher wird eine aktive Mitgliedschaft in Social Networks vorausgesetzt. Auch weniger Qualifizierte könne sich eher erlauben, im Web farblos zu sein als Bewerber um Führungspositionen.
Vier und fünf Personalchefs googlen und analysieren Internet-Profile, bevor sie die Kandidaten überhaupt zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Sie wünschen sich, dass ein Online-Profil zu ihren Wunschvorstellungen passt. 56 Prozent der Personal-Entscheider gehen davon aus, dass sie durch ein „Web-Traum-Profil“ schon vor dem persönlichen Kennenlernen den richtigen Kandidaten identifizieren können.
Am meisten interessieren die Personalchefs Hobbys und politische Interessen. Dabei ist weniger das Hobby selbst von Bedeutung, als dass der Bewerber sich überhaupt für etwas Herausforderndes in seiner Freizeit engagiert. Sport ist natürlich immer gut, Sport weißt darauf hin, dass jemand leistungsfähig ist, teamfähig, ausdauernd – und nicht oft durch Krankheit ausfällt.
Auch die politischen Interessen werden grundlegend positiv beurteilt. 62 Prozent der Arbeitgeber finden es vorteilhaft, wenn sich Bewerber in ihrer Freizeit für etwas engagieren – Politik zeugt von Sachlichkeit, Beharrlichkeit, Karrierebewusstsein, Konfliktfähigkeit und rhetorischen Fähigkeiten.
46 Prozent der Personalchefs mögen keine Urlaubs- und Partyfotos. Und 76 Prozent reagieren sehr empfindlich, wenn sich jemand bei Facebook, StudiVZ und Co negativ über seine Anstellung äußert. Dagegen werden politische Statements weitaus eher akzeptiert: für 72 Prozent der Personalentscheider ist es nicht abwertend, wenn sich jemand politisch engagiert.
Ich denke, dass sich jeder im Klaren darüber sein sollte, was er im Internet so veröffentlicht. Klar ist es lustig die Fotos der letzten Nacht anzusehen, aber muss es denn gleich die ganze Welt wissen? Wer einmal in der Falle ist und schlechte Fotos im Internet hat, kriegt sie so schnell nicht mehr raus. Da hilft nur sich selbst eine gute Reputation aufzubauen. Einen weiteren interessanten Beitrag zu dem Thema gibts hier: Arbeitgeber googlen potentielle Mitarbeiter!
Schöne Grüße
Max
Und wehe, Google leitet die Suchenden zu Facebook. Wenn ich sehe, was da fröhlich veröffentlicht wird, stäuben sich mir sämtliche noch vorhandenen Haare…