20 Prozent der Frauen in Deutschland arbeiteten 2004 in kaufmännischen Berufen, 11 Prozent in Gesundheit, Medizin und Pflege, es folgen die Verkäuferinnen, die sozial Tätigen und die Reinigungskräfte. Frauen wollen anscheinend gern organisieren, sich kümmern, kommunizieren und etwas verschönern. Doch was ist mit den typischen Männerberufen? Wo sind die Frauen, die an technischen Lösungen tüfteln? Die Unternehmen leiten und Häuser bauen? Die in den Krieg ziehen und als Handwerker die Grundlagen schaffen für Kümmern, Organisieren, Erziehen und Verschönern? Deutschland ist da wohl extrem in seiner Trennung zwischen den Geschlechtern, bei uns sind weit über 80 Prozent der StartUp CEO’s immer noch Männer. Es gibt also viel zu tun beim Girl’sDay! Wie schön, dass sich die Wirtschaftsförderung Dortmund hier jedes Jahr engagiert und Betriebe und Mädchen zusammenbringt.
Auch 2016 hat Frau.Innovation.Wirtschaft von der Wirtschaftsförderung in Dortmund in Dortmund viel dafür getan, dass Mädchen einen Tag lang in typische Männerberufe hineinschnuppern konnten. Möge dieses Engagement dazu führen, dass immer mehr Mädchen technische Berufe und Studiengänge für sich wählen: Im Folgenden die Pressemeldung zum Girl’sDay 2016 im Original. Weiter so!
Schrauben, Schweißen, Flexen – Dortmunder Mädchen beim Girls’Day 2016
Schrauben macht einfach Spaß – da sind sich Joyce und Klara, beide 13 Jahre alt und Schülerinnen der Hauptschule Scharnhorst, einig. Sie schnuppern am Girls’Day einen Tag lang in die Welt von Broesels Autoklinik, einer kleinen Werkstatt am Rande der Dortmunder Nordstadt. Hier in dieser Männerwelt haben ihre Hände schon nach wenigen Stunden schwarze Spuren von Altöl und Staub. Aber ihr fröhliches Kichern ist nicht zu überhören zwischen den sonst eher dumpfen Tönen der Werkstattarbeit. Jörg-Thomas Rojahn begrüßt schon zum sechsten Mal Mädchen zum Girls’Day in seiner Werkstatt. Er selbst hat zwei Töchter, kann aber bei sich keine Mädchen ausbilden, da ihm die separaten Sanitäranlagen und Umkleiden für Frauen fehlen.
Rund 400 Mädchen haben in diesem Jahr über die Internetplattform zum Girls’Day einen Betrieb gefunden. Klara und Joyce sowie weitere 125 Mädchen hat Ulrike Hellmann von der Wirtschaftsförderung Dortmund vermittelt. „Die Gesamtzahl der Mädchen beim Girls’Day in Dortmund dürfte wesentlich höher sein. Aber genauere Zahlen gibt es nicht, da viele Mädchen einfach einen Tag mit in Papas Werkstatt gehen und dadurch in keiner Statistik auftauchten.“, erläutert Hellmann die aktuellen Zahlen. Überhaupt sind es oft die Väter, die ihre Töchter motivieren, sich auch technische Berufe anzusehen. Klara und Joyce sind sich heute sicher, sie möchten später auch mal was mit Autos machen. Jetzt hieven sie erstmal gemeinsam das schwere Rad auf die Reifenmontiermaschine, um den Reifen mit geeinter Kraft und einem lauten Plopp von der Felge zu lösen. Sie finden Autos super, das Schrauben macht Spaß und dann sind auch die schmutzigen Hände schnell gewaschen.
Der Girls’Day

Joyce Feldmann und Klara Trojanova erkunden Broesels Autoklinik, Inhaber: Jörg-Thomas Rojahn
Der Girls’Day bringt Mädchen der Klassen 5 bis 10 und Unternehmen für einen Tag zusammen. An diesem Tag haben Industrie- und Handwerksbetriebe die Chance, bei Mädchen Interesse für technische Arbeitsbereiche zu wecken und sich so gut ausgebildete Personalressourcen für die Zukunft zu erschließen. Mädchen haben die Gelegenheit, einen Tag lang neue Berufe kennenzulernen und ihre Fähigkeiten zu testen. Seit dem Start der Aktion im Jahr 2001 haben bundesweit etwa 1,5 Millionen Mädchen teilgenommen. Hintergrund ist, dass Mädchen und junge Frauen bei der Berufswahl immer noch viel zu selten zukunftsorientierte technisch-naturwissenschaftliche Berufe und Ausbildungsgänge ins Auge fassen.
Wie finden interessierte Mädchen und Unternehmen zusammen?
Die Vermittlung von Mädchen an Unternehmen läuft über die Girls’Day Homepage www.girls-day.de. Hier können sich sowohl interessierte Mädchen als auch Unternehmen melden. Darüber hinaus kümmert sich Frau.Innovation.Wirtschaft von der Wirtschaftsförderung in Dortmund um das Thema.