Viel zu lange wurden Wechseljahresbeschwerden (altersbedingter Hypogonadismus) von Männern ignoriert. Doch nicht nur Frauen, auch Männer ab 45, 50, leiden unter der Hormonumstellung, die mit dem Älterwerden verbunden ist. Nun haben US-Forscher in einer Studie die wichtigten Beschwerden ermittelt und den entsprechenden Hormonspiegel im Blut gemessen.
Für die Studie wurden 3.369 Männer zwischen 40 und 79 Jahren zum Thema Wechseljahresbeschwerden befragt. Die Symptome umfassen psychische, sexuelle und physische Erscheinungen. Die Forscher identifizierten neun typische Beschwerden, die mit einem niedrigen Testosteronspiegel einhergehen.
Am häufigsten werden sexuelle Beschwerden genannt: seltenere morgendliche Erektion, verminderte Häufigkeit von sexuellen Gedanken (Sexualtrieb) und erektile Dysfunktion
Physische Symptome sind ebenfalls häufig: körperliche Einschränkungen werden wahrgenommen, wenn der Testosteronspiegel sinkt: Langes Laufen fällt schwerer, das Anheben und Tragen von Lasten, Knien, beugen und bücken.
Die psychischen Symptome sind vor allem Verlust von Energie, Traurigkeit und Müdigkeit. Allerdings stehen die psychischen Symptome nur indirekt in Verbindung zum Testosteronspiegel – sie sind eher Begleiterscheinung der nachlassenden körperlichen und sexuellen Kräfte.
Auch die Keimdrüsen (bei der Frau die Eierstöcke, beim Mann die Hoden) sind von den männlichen Wechseljahren betroffen und verursachen Beschwerden: Schlafstörungen, Konzentrationsmangel, Nervosität und Ängstlichkeit sind auf ein Nachlassen der Fuktionalität der Keimdrüsen zurückzuführen.
Durch eine Auflistung der Wechseljahresbeschwerden können Ärzte nun besser diagnostizieren, wann ein Mann unter Hypogonadismus leidet – eine Behandlung mit Testosteron ist möglich. Die Studie ist im „New England Journal of Medicine“ erschienen.