Warum Frauen in StartUps 25 Prozent weniger verdienen als Männer

Männer tüfteln und werken, Frauen machen schön und kümmern sich. Das ist auch bei jungen Akademikern häufig noch so. Darum ist es kein Wunder, dass in der StartUp-Szene die Gehaltsunterschiede besonders krass ausfallen. Software-Entwickler sind meistens Männer, im Marketing werden gern Frauen angestellt. Doch während gute Software-Entwickler Mangelware sind eine gute Verhandlungsbasis haben, ist die Auswahl an Marketing-Fachkräfte groß. So erhalten Frauen in StartUps mit monatlich 2500 Euro tatsächlich 25 Prozent weniger Gehalt als Männer. Ihre männlichen Kollegen verdienen im Schnitt 3333 Euro monatlich.

StartUps sind junge Unternehmen, die auf extremes Wachstum ausgelegt sind. Hier geht es fast immer um digitale Produkte Teamund Prozesse, denn gerade im Internet bildet sich ein kompletter Planet immer weiter aus, der laufend neue Unternehmen und Weiterentwicklungen braucht: Für Endverbraucher, in der Logistik, in der Prozessoptimierung – und natürlich in der Möglichkeit, Technik und Intelligenz zum Wohle der Menschheit einzusetzen – zum Beispiel in der Medizin und/ oder der Ökologie.
Was sind eigentlich StartUp’s?

Gründer von StartUps sind in der Regel junge Akademiker, die häufig schon direkt in der Hochschule an einer Geschäftsidee tüfteln. Ohne Software-Entwickler geht dabei gar nichts – und Software-Entwickler sind rar! Viele junge Unternehmen bieten SaaS-Dienste an (Software as a Service), wobei viele Gründer selbst keine tiefergehenden Kenntnisse von Programmierung haben. Aber trotzdem ist es leichter für einen jungen Mann, ein Software-Unternehmen zu starten als für eine junge Frau. Auch wenn kaum technische Kenntnisse vorhanden sind, ist die kommunikative und emotionale Beziehung zum eigenen Geschlecht leichter aufzubauen.

Zwar gibt es erfreulicherweise so langsam auch in Deutschland mehr Frauen, die StartUps gründen (im Vergleich zu 2014 mit 10% Frauenanteil waren es 2015 immerhin schon 13%!), doch wie gesagt, es ist nicht so einfach, sich in der Tüftler- und Informatik-Domäne als Frau erfolgreich durchzusetzen. Zumindest sollte man sich intensiv einlesen in die Geheimnisse der Software-Entwicklung, IT und Digitalisierung, um auf Augenhöhe mitreden zu können. Und vor Allem sollte man es sich zutrauen, denn eins ist klar: Gerade für Frauen ist es sinnvoll, ein eigenes Unternehmen aufzubauen, wenn man mal Kinder bekommen möchte.

Meistens ist es also bei StartUps so, dass die CEO’s Männer sind – und Frauen für Verwaltungsaufgaben und für das operative Marketing angestellt werden. Social Media, Pressearbeit, Projektmanagement, Design und Rechnungswesen – und selbstverständlich gern auch für den Vertrieb, wenn sich Frauen dafür finden lassen. Männer arbeiten meist in der Technik, im technikbasierten Online-Marketing, im strategischen Marketing und in der Finanzplanung. Sie führen die Gespräche mit Kapitalgebern und sie sind es, die Entscheidungen treffen zu Finanzierungen und Unternehmensbeteiligungen.

Ach, was wäre es schön, wenn wir Frauen (wie zum Beispiel in Asien) unseren Unternehmergeist entdecken würden! Wenn wir uns trauen würden, groß zu denken und auch finanzielle Risiken einzugehen, um schnelles Wachsen zu ermöglichen. Wenn wir selbstbewusst mit unseren Ideen (und gerade Frauen haben viele richtig gute Ideen!) an Kapitalgeber herantreten würden und mit den Neuen Medien offensiv spielen, um uns als Gründerinnen und CEO’s eine Marke aufzubauen. Wie wäre es, wenn wir in Deutschland viele junge Frauen hätten, die als Serial-Entrepreneur immer wieder neue Geschäftsmodelle realisieren würden, und die selbst Chefinnen sind – verantwortlich für Mitarbeiter-Besetzungen und Gehälter!

Ob wir transparent würden mit unseren Gehaltsvereinbarungen? Ob wir uns von Anfang an überlegen würden, wie die Kinder der Mitarbeiter eine Bereicherung für das Unternehmen würden anstatt eine lästige Störung? Ob wir weibliche Software-Entwickler für uns begeistern könnten, weil diese total gern in einem weiblichen StartUp arbeiten würden? Ob diese weiblichen Software-Entwickler ganz besonders engagiert und unternehmerisch klug agieren würden, weil sie es genießen, als Frau mit weiblichen Denkweisen respektiert und gewollt zu sein?

Aber im Moment ist es nun mal so: Frauen verdienen 25 Prozent weniger in einer neuen Wirtschaft, die die alte Kaufmanns- und Industriewelt gerade wie ein Bulldozer überrollt. Sie arbeiten weiterhin im operativen Bereich, und sie geben sich weiterhin damit zufrieden, ihren Chefs „den Rücken freizuhalten“. Wer es genau wissen will: Hier der ganze Artikel aus dem Tagesspiegel, der erklärt, warum ausgerechnet in der StartUp-Szene der Gehaltsunterschied zwischen Männern und Frauen NOCH größer ist als in der „Alten Welt.

Und von wegen: Diese technische, digitale neue Welt ist nix für Frauen – nicht auf die Idee – auf die Durchsetzung und die Ziele kommt es an!

 

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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2 thoughts on “Warum Frauen in StartUps 25 Prozent weniger verdienen als Männer

  • Reply Alexander Riedinger 2. Oktober 2024 at 12:33

    Der Artikel beleuchtet ein wichtiges Thema, das leider immer noch viel zu wenig Beachtung findet. Dass Frauen in Startups durchschnittlich 25 Prozent weniger verdienen als Männer, ist alarmierend. In einer Branche, die eigentlich für Fortschritt und Innovation stehen sollte, scheint es immer noch erhebliche Ungleichheiten zu geben. Ich glaube, dass wir dringend mehr Transparenz und faire Gehaltsstrukturen brauchen. Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen darf kein Tabuthema sein, sondern muss offen angesprochen werden, um Veränderungen anzustoßen. Ich hoffe, dass dieser Artikel viele Leser inspiriert, sich aktiv für Gleichberechtigung einzusetzen.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 3. Oktober 2024 at 19:37

      Toll, dass Du als Mann so entschieden eintrittst dafür, dass Frauen in Beruf und Business gleichziehen und nicht länger als „zuarbeitende Mütter“ gesehen werden. Danke dafür!

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