KI-Suchmaschinen: Finanziert durch Produktempfehlungen?

OpenAI macht weiterhin hohe Verluste. Im Quartal Juli bis September 2025 belief sich der Verlust auf mindestens 11,5 Milliarden US-Dollar, wie theregister.com berichtet. Zwar haben sich die Technologien der LLM-Models (Large Language Modelle/ Großes Sprachmodelle) in rasender Geschwindigkeit weiterentwickelt und verbreitet, doch die kostenpflichtigen Abonnements sind zurzeit kein tragendes Geschäftsmodell, das in die Gewinnzone führt. Einige Experten befürchten aufgrund der hohen Verluste und schwindelerregenden Marktbewertungen bereits das baldige Platzen der KI-Blase. Am stärksten gefährdet sind Palantir Technologies, Nvidia und Meta. Zurzeit versuchen nun sowohl KI-Chatbot-Systeme als auch KI-Suchmaschinen wie Comet von Perplexity, neue Einnahmenquellen zu generieren und Google vom Thron zu schubsen.

Kaufempfehlungen als Einnahmequelle?

Eine besondere Rolle spielen dabei Kaufempfehlungen. Die Frage ist allerdings, inwieweit gekennzeichnet werden muss, wenn konkrete Kaufempfehlungen gegeben werden. Müssen monetäre Vorteile der KI-Plattformen nachgewiesen werden? Inwieweit müssen Kaufempfehlungen gekennzeichnet werden, wenn die empfohlenen Produkte von Geschäftspartnern kommen, die allgemein von der LLM-Plattform profitieren?

Haben kleine und mittlere Unternehmen bald keine Wahl mehr und müssen bei Google und Co für Produktempfehlungen zahlen, da es auf KI-Suchmaschinen keine organischen Suchergebnisse mit Links zu Webseiten mehr geben wird?

Shopping-KI: Google Gemini in den USA

Bild von Christian auf Pixabay

In den USA hat Google bereits die nächste Stufe KI-generierter Shopping-Erlebnisse ausgerollt. Konsumenten können vom Smartphone aus den Sprachassistenten anrufen, ihre Wünsche in natürlicher Sprache vorbringen und Empfehlungen erhalten. So ist es möglich, auch beim Ladenbummel in der Shopping-Mall passende Produktempfehlungen zu erhalten. Die Verfügbarkeit von Produkten kann direkt bei Geschäften in der Nähe überprüft werden, falls diese mit Google kooperieren. Konsumenten können sogar direkt über die Gemini-App Kaufprozesse in Gang bringen und über Google Pay abschließen. So gewinnt Google bei Smartphone-Zahlvorgängen einen weiteren Vorteil gegenüber Wettbewerbern wie PayPal.

Verbraucher können, individuell auf persönliche Vorlieben und bestehende Rahmenbedingungen abgestimmt, mit Google Gemini Unterstützung jederzeit komplette Urlaubsreisen planen lassen oder gemeinsam mit dem Sprachassistenten ideale Geschenke für Familienmitglieder erkunden. Gemini ersetzt den Fachverkäufer bzw. Berater.
Google führt KI-gestützte Einkaufs- und Anruffunktionen ein

Je mehr die KI-Sprachassistenten, KI-Browser und KI-Suchmaschinen über die einzelnen Menschen und ihre sozialen, finanziellen und persönlichen Rahmenbedingungen wissen, desto besser werden Shopping-Empfehlungen funktionieren. Wir scheinen immer weiter auf dem Weg voranzuschreiten zum Homo Consumericus. (Wikipedia)

Auf dem Weg in den sozialistischen Humanismus

Fromm schrieb schon in seinem 1965 erschienenen Werk
 „Sozialistischer Humanismus“: „Der Homo Consumens ist der Mensch, dessen Hauptziel nicht primär darin besteht, Dinge zu besitzen, sondern immer mehr zu konsumieren und so seine innere Leere, Passivität, Einsamkeit und Angst zu kompensieren.“ 

Abschied vom Wert der menschlichen Arbeitskraft?

Wie das alles bezahlt werden soll? Vielleicht verabschiedet sich das weltweite Abgabensystem von der Vorstellung, dass Unternehmensgewinne in menschlicher Arbeit gemessen werden. Vielleicht wird schon bald ein alternatives System erschaffen, das sich auf die Messung menschlicher Konsumfähigkeit bezieht.

Je besser Menschen zu Konsumwünschen und Konsumkäufen angeregt werden, desto mehr „Steuern“ werden von den Anbietern eingezogen. Vielleicht wird dann auch der Wunsch nach Psychotherapie und Religion mit einbezogen in diesen „sozialistischen Humanismus“ der Einzelwesen. Wir werden sehen…

Quelle Business Insider vom 13.11.2025 KI revolutioniert Online-Werbung und Online-Shopping – Google stellt Anpassungsmaßnahmen vor

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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