„Achtung Satire“! Facebook testet in den USA, satirische Beiträge zu kennzeichnen

Wirklich? Oder ein Scherz? Da fragt sich Luzi: Was soll ich glauben?

Durch das Internet gerät die Welt des Vertrauens auf Wahrheit und Glaubwürdigkeit immer mehr aus den Fugen. Blogger, politische Bewegungen, Ideologen und Spaßvögel können sich eine Menge erlauben und höchstens durch die Verfolgung von Gesetzesverstößen gestoppt werden. Bei Vorträgen werde ich immer wieder gefragt: „Wie erkenne ich denn im Internet, ob dort eine Aussage wahr ist?“ Online-Portale wie der Postillon spielen gekonnt und witzig mit der Freiheit der Satire – und schon manche Postillon-Story hat es geschafft, als Tatsachenbericht bis in die internationale Presse zu kommen.

Ich liebe den Postillon, und ich liebe Satire. Gerade Humor bringt entsetzliche Wahrheiten ans Licht, so wie am 12. August 2014 dieser entlarvende Postillon-

Wirklich? Oder ein Scherz? Da fragt sich Luzi: Was soll ich glauben?

Wirklich? Oder ein Scherz? Da fragt sich Luzi: Was soll ich glauben?

Beitrag: „Mehr Waffen sind genau das, was Menschen im Irak jetzt am dringendsten brauchen“

Machthaber fürchten die Spaßmacher, denn gerade sie erreichen den Verstand der Menschen – über ihre Lachmuskeln! Und doch sehe ich ein, dass es ein heilloses Durcheinander gibt, wenn in russischen Staats-Medien ernsthaft über den Ruin eines deutschen Gastwirtes berichtet wird, der Schnapsrunden für jedes Tor der Deutschen bei der WM gegen Brasilien versprochen hat (aber komisch ist es schon 😉 ). Und bei Twitter lese ich fast täglich irgendwelche empörten Tweets von Twitteranern, die Satire für bare Münze nehmen und dazu beitragen, wie sich Gerüchte lauffeueräähnlich weiter verbreiten (hab ich auch mal aus Versehen mitgemacht – peinlich…)

Facebook testete nun Satire-Kennzeichnungen

Auch bei Facebook sind wohl zahlreiche Nutzeranfragen aufgetaucht, in denen darum gebeten wird, bei der Orientierung zu helfen. Nun testet das Netzwerk in den USA gerade, ob es zur Klarheit beiträgt, wenn Satireartikel als solche gekennzeichnet werden. Da fragt man sich natürlich, wie das Netzwerk solche erkennen will? Im Moment werden Beiträge von satirischen Facebookpages wie „The Onion“ gekennzeichnet – aber nicht, wenn Facebook-User selbst Onion-Artikel von außen verlinken. Auch in der Box „Ähnliche Artikel“ gibt es wohl Satire-Warnungen.

Es steht zu befürchten, dass diese Satire-Kennzeichnung dazu reizt, noch mehr hahnebüchenen Blödsinn in Blogs und Portalen zu schreiben und bei Facebook zu posten. Der Mensch ist ja ein erfinderisches Wesen – und Aufmerksamkeit ist ein beliebtes Motiv. Ich bin gespannt – Achtung Satire! sollte uns aber nicht den Blick versperren auf die Wahrheit hinter dem Spiegel…

Quelle: Süddeutsche

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert