Eva Ihnenfeldt: Vorgestern abend hielt ich einen Vortrag bei der Wirtschaftsförderung Bochum vor etwa 30 Unternehmerinnen: „Social Media – unnötiger Zeitfresser oder effektive Werbung?“. Es war ein sehr intensiver, lebendiger Austausch – ich glaube, Teilnehmerinnen wie Referentin waren gleichermaßen begeistert von dem (ganz schön langen) Abend. Ein Satz von Simone Rieger (bei Twitter @simonewitten) brachte mich einen Tag später zu einer Handlung , die viele – auch einige unangenehme – Überraschunen mit sich brachte: der automatische Adressbuchabgleich!
Ich hatte an dem Abend den Tipp gegeben, sich mal alle Visitenkarten vorzunehmen und bei Xing zu suchen, um Kontakte aufzubauen. Simone meinte: „Also ich habe mit Outlook den automatischen Adressenabgleich genutzt – und tatsächlich noch ein paar Leute entdeckt, die ich noch nicht kontaktiert hatte…“.
Das hatte ich in den Jahren zuvor nie gewagt, da ich natürlich ein großes E-Mail-Adressbuch (bei Thunderbird) habe – etwa 1.000 Adressen – und auch immer dachte, Thunderbird und Xing seien nicht kompatibel.
Doch über einen Umweg bei Facebook zeigte sich dann doch ein Weg: bei Facebook fand ich ebenfalls die Aufforderung, doch all meine E-Mail-Kontakte einzuladen – mit dem Verweis auf Thunderbird! Also folgte ich den Anweisungen – und innerhalb von wenigen Minuten hatte ich all meine Kontakte als Datei gespeichert und mit einem Klick bei Facebook „eingeladen“.
Was ich nicht bedachte: Facebook lädt alle ein – auch die, die nicht bei Facebook Mitglied sind! Und das mit einem Betreff, der fast erpresserisch formuliert ist – und den ich wirklich nicht kannte:
„Schau mal, was für Fotos ich bei Facebook eingestellt habe – vielleich ist auch eins von Dir dabei!“
Bis heute morgen (12 Stunden später) bekam ich lauter Mails von Kontakten, die verständlicherweise sehr erschreckt auf die Mail reagiert hatten und mich baten, doch ihre Fotos bei Facebook zu löschen (die es ja gar nicht gibt). Ich habe mich tausendmal entschuldigt – und ich kann nur davon abraten, selbst so eine Aktion zu starten – es sei denn, man geht sorgsam vor und kann vielleicht den Einladungstext selbst gestalten????
Bei Xing nahm ich dieselbe Datei und lud ebenfalls ein – aber auf eine höflich ansprechende Art – so wie Xing eben immer formuliert ist. Was hier alledings schiefging (und womit ich nicht gerechnet habe): Xing versendete die Einladung an all meine 1.000 E-Mail – nicht nur an Xing-Mitglieder, die ich noch nicht kontaktiert hatte! Und aus irgendeinem Grund ging die Einladung wohl gleich dreimal an alle – keine Ahnung, warum… Man muss sich also schon die Mühe machen, die Adressen einzeln zu kontrollieren und nur die auszuwählen, die man wirklich bei Xing kontaktieren möchte – nicht so eine Hauruck-Aktion starten wie ich…
Trotzdem war die Reaktion so großartig, dass ich es nicht bereut habe: bei bestehenden Kontakten, die mich anschrieben, habe ich mich natürlich für meine Sorglosigkeit entschuldigt – aber ich habe auf der anderen Seite ganz viele Xing-Kontakte gewonnen – und es werden sicher noch viel mehr! Ich habe so nette Antworten erhalten, sogar Einladungen – es ist zwar heute zeitaufwändig, diese freundlich erfreuten Mails alle zu beantworten -aber es sind sehr wertvolle Geschäftsbeziehungen, die sich jetzt eröffnen.
Darum kann ich diesen Schritt, den Simone Rieger empfahl, nur weitergeben: Gleichen Sie bei Xing Ihr Adressbuch ab – kontrollieren Sie aber vor Versendung die Adressen – und genießen Sie den Service, der wirklich sehr entlastet.
Eva Ihnenfeldt
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Xing-Profil Eva Ihnenfeldt (die sich immer über neue Kontakte freut)
Liebe Eva,
ich würde keinen automatischen Abgleich-Service verwenden, wenn ich z.B. schon eine gewisse Zeit bei Facebook oder Xing angemeldet bin und mindestens 50% der bestehenden Kontakte dort schon vernetzt habe. Alle (!), auch die bereits vernetzten Kontakte bekommen eine erneute Aufforderung. Und glaube mir, das wird langsam nervig. Und wenn es nervig wird, erreicht man mit Facebook, Twitter & Co. das Gegenteil von dem, was man erreichen möchte. Ich kann mich Deiner Warnung also nur anschließen und den sorgsamen Umgang empfehlen.
Herzliche Grüße – Sabine
Ah noch ein guter Grund-Tipp: automatischen Abgleich nur ganz am Anfang verwenden – dann kann nichts passieren..danke, Sabine!
🙂 Liebe Eva, es ist ja sehr beruhigend zu lesen, dass auch Dir als Netzwerk- und Web 2.0 Expertin solche „Missgeschicke“ passieren…
Ich habe übrigens keine Einladungen von dir erhalten – weder bei XING noch bei Facebook. Also kann diese Einladung nicht an alle Deine bestehenden Kontakte gegangen sein.
Wie dem auch sei – frohes Netzwerken weiterhin!
UND: Meld Dich, wenn Du mal wieder in Düsseldorf bist und Zeit für einen Kaffee hast 🙂
Liebe Grüße
Andrea
Bestimmt im Spam-Ordner gelandet??? Ich hab mich sogar selbst eingeladen – sonst hätte ich diese Facebook-Betreffzeile nie bemerkt und mich nur gewundert… Aber DIESER Fehler passiert mir auf jeden Fall nie wieder, und denen, die ich coache auch nicht 😉
Liebe Eva!
Du bist die Heldin.
Ich konnte nicht ahnen, was ich mit meinem Tipp angerichetet habe, bei ging alles ganz problemlos…
Wünsche allen viel Erfolg und ein schönes WE.
LG
Simone
Heldin oder Tölpelin?! Danke, dass Du als Xing-Oberexpertin das so mit Freundlichkeit aufnimmst – MIR ist es echt peinlich
Liebe Eva Ihnenfeldt,
hier zeigt sich mal wieder die alte Weisheit: Durch Fehler kann man am meisten lernen. Darum laßt uns auch weiter lernbereit sein.
Ich wünsche allen noch eine erfolgreiche Woche
Reinhard Fischbach
Ach danke für Euer Verständins! Zumindest kann ich nun durch diesen unfreiwilligen „Selbstversuch“ jedem weitersagen, was Facebook in die Betreffzeile der Einladungen schreibt – und dass auch Facebook-Nichtmitglieder angeschrieben werden…