In den USA sind 80 Prozent der schnell wachsenden Unternehmen in sozialen Netzwerken vertreten – und Deutschland scheint sich in Riesenschritten dem Rekordhalter zu nähern. Immer mehr deutsche Unternehmen nutzen Xing, Twitter, Facebook, YouTube und Corporate Blogs, um mit ihren Kunden interaktiv zu kommunizieren. Auch Banken entdecken soziale Netzwerke für ihre Kommunikation.
Die öffentliche Meinung hat durch die Finanzkrise und deren Folgen kein gutes Bild mehr von Banken. Fast zwei Drittel der Bankmanager sehen, dass es für sie von Bedeutung ist, aktiv mit den Kunden über das Internet in Kommunikation zu treten, um verlorene Sympathien zurückzugewinnen – und die Wünsche ihrer Kunden besser zu verstehen.
Eine der ersten Banken, die über Facebook ein Kommuniktionsportal aufbauten, ist die GLS-Bank in Bochum. Die Bank, die soziale, ökologische und kulturell zukunftsweisende Projekte finanziert, erkannte früh die Vorteile des Freunde-Netzwerks Facebook, da diese freundschaftliche Kommunikationskultur gut zu ihren Grundsätzen passte: Transparenz, Authentizität, ideeller Anspruch.
Zwischenzeitlich verfolgen 348 Fans die Nachrichten der GLS-Bank, sie erfahren auf ihrer Pinnwand Ergebnisse von Studien, erhalten TV-Programmtipps, Links zu interessanten Zeitungsartikeln. Auch Kritik stellt sich die Bank: als sie die Fans baten, die neue Werbekampagne zu kommentieren, erhielten sie Feddback von 13 Fans – und darunter auch harsche Kritik, für jedermann lesbar.
Die großen Banken tun sich eher schwer mit der offenen Kommunikation. Zu groß ist die Sorge vor Negativbewertungen, Kontrollverlust und einer Flut von Anfragen, die nicht mehr zu bewältigen sind. Doch der Aufwand rechnet sich langfristig. Es ist sogar im Gespräch, in Zukunft Online-Banking über Portale wie Facebook zu ermöglichen – doch noch sind die Sicherheitsfragen zu ungeklärt für erste Versuche.
Quelle: Welt Online