„Content ist King“? 8 Regeln für journalistisches Schreiben in Print und Web

Wir alle wissen, dass gerade im Lokalteil der Tageszeitung häufig Schüler, Studenten und Volontäre schreiben – und diese Texte sind nicht unbedingt schlechter als die der „alten Hasen“ (aber die „alten Hasen“ gucken natürlich immer erst drüber). Journalisten sind meist Quereinsteiger, die Fachstudien abgeschlossen haben, aber nicht Journalismus oder Publizistik studiert haben. Also nur Mut! Schreiben kann zwar nicht jeder, aber jeder kann Schreiben lernen. Und gerade im Internet ist bei allen Fragen der Suchmaschinenoptimierung (SEO) Eines klar: „Content is King“ – möglichst viele Seiten mit gut platzierten Schlüsselwörtern sind die Grundlage von SEO.

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Nicht nur ein Blog ist wichtig für ein gutes Ranking bei Google, auch Twitter-Tweets und Beiträge in sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing und LinkedIn sind als „Social Signals“ relevant – und natürlich die gute Vernetzung mit anderen Bloggern und Social Media Aktiven.

Auch ein Newsletter kann die Website des Unternehmens oder der Organisation unterstützen, wenn dieser über das „Newsletter-Archiv“ jedes Mal in die Website und/ oder den Blog eingebaut wird.

Im Folgenden ein paar wesentliche Regeln für journalistisches Schreiben, die vor allem im Web Gültigkeit haben, da jedes überflüssige Wort nervt und zum Wegklicken führen kann – schließlich haben wir alle beim Surfen keine Geduld – und viel Auswahl bei unserer Recherche…

8 Regeln für journalistisches Schreiben

  1. Drei Grundsätze begleiten den Journalisten, bevor er überhaupt anfängt, einen Beitrag zu verfassen. Diese drei Grundsätze heißen:
    – Ich weiß, was genau ich sagen will
    – Ich fasse mich kurz, kürzer, am kürzesten
    – Jeder kann meinen Beitrag verstehen – auch Laien, Fremde, Einsteiger
  2. Ein guter Satz besteht aus „Subjekt, Prädikat, Objekt“ – am besten in dieser Reihenfolge. Alle weiteren Wörter im Satz haben eine Funktion und sind unabdingbar für das Verständnis.
  3. Die Träger eines Satzes sind die Substantive und Prädikate. Gutes Schreiben orientiert sich an diesen beiden Bausteinen (Test: Lesen Sie einem Partner aus einem Zeitungsartikel jeweils nur die Substantive vor – oder nur die Prädikate – oder nur die Adverbien und Adjektive – anschließend werden Sie die Wichtigkeit der einzelnen Wortgruppen nie wieder vergessen…)
  4. Vermeiden Sie „Bestimmungswörter“. Damit sind Adjektive und Adverbien gemeint. Sie werden viel zu häufig eingesetzt, um Substantive oder Prädikate zu verstärken – doch in Wirklichkeit schwächen sie die Aussage durch ihre ablenkende Wirkung. Leser wollen keine Deko – sie wollen funktionale Satz-Architektur und eindeutige Satz-Landkarten für das Verständnis!
  5. Starke Verben bestimmen die Lebendigkeit, die Richtung, Bewegung und Geschwindigkeit eines Satzes. Wann immer möglich, sollten Substantive durch starke Verben ersetzt werden. Vermeide so genannte Hilfsverben. Beispiel: „Die Teilnehmer hielten eine Versammlung ab, um…“ Besser: „Die Teilnehmer versammelten sich, um…“
  6. Pronomen sind wunderbar – aber sie müssen eindeutig sein. Pronomen werden eingesetzt, um ein zuvor verwendetes Substantiv nicht wiederholen zu müssen. Doch wenn man im Satz zuvor mehrere Substantive verwandt hatte, ist das Pronomen (er, sie, es, sie…) manchmal verwirrend. Beispiel: „Die Künstlerin wollte die Halle betreten, um sich zu erklären. Doch sie war verschlossen“. Wer war verschlossen? Die Künstlerin oder die Halle?
  7. Vorsicht mit Synonymen – sie können kitschig sein. Wenn man schreibt, ist es sehr verlockend, immer wieder in das Buch mit Synonymen zu gucken, das neben dem Rechner liegt (wo es unbedingt hingehört!). Man will ja einen reichhaltigen Wortschatz verwenden, und sucht immer gern nach neuen Bezeichnungen für „Angestellte“ „Kollegen“ „Unternehmensangehörige“ „Mitarbeiter“ etc. Manchmal ist es besser, einfach zu wiederholen, als sich in zunehmend lächerliche Bezeichnungen zu verlieren.
  8. Aktiv schreiben geht vor passiv schreiben. Versuchen Sie zu vermeiden, Passivsätze zu verwenden. „Die Kunden wurden den ganzen Tag über mit einem reichhaltigen Programm verwöhnt, auch den Kindern der Besucher wurden viele kurzweilige Attraktionen geboten“ Besser: „Die Kunden konnten den ganzen Tag über viel erleben. Die Kinder der Besucher vergnügten sich bei kurzweiligen Attraktionen.“

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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