Herrlich, wie im Internet die verschiedensten Begrifflichkeiten wild verwendet werden. Allein zum Begriff „Server“ gibt es ganz unterschiedliche Definitionen, die durch den allgemeinen Sprachgebrauch langsam „abgeschliffen werden“ – bis jeder Kulturkreis sich sein Bild zurechtgeredet hat. So weiß zum Beispiel in Großbritannien und in den USA niemand etwas mit dem Wort „Handy“ anzufangen. Das „Handy“ passt wohl gerade zu uns Deutschen. In den USA sagt man „cell phone“, in England „mobile“. So ist es auch mit dem Dialogmarketing. Eigentlich bezeichnet der Begriff ausschließlich…
Werbung, die den Dialog mit dem Kunden führt. Dialogmarketing: Also wenn man etwa einen Kunden nach dem Kauf kontaktiert, um ihn nach seiner Zufriedenheit mit dem Produkt zu fragen. Auch wenn der Zahnarzt alle halbe Jahre an die Routineuntersuchung erinnert, ist das eigentlich Dialogmarketing. Dialogmarketing erfordert eine individualisierte Adressdatenbank, eine ausgeklügelte Zielgruppenstrategie, die ständige Möglichkeit von Rückmeldungen.
Doch in der Praxis wird „Dialogmarketing“ immer mehr gleichgesetzt mit Newslettern. Durch die vielen Spams sind Newsletter ein so unaussprechliches Wort geworden, dass man jetzt eben Dialogmarketing daraus macht – so wie Industriegebiete irgendwann zu Gewerbeparks wurden -oder Mülldeponien zu Recycling-Anlagen…
Richtig ist der Begriff immerhin schon ein bisschen, wenn in Newslettern die individualisierte Ansprache gewählt wird, wenn der Newsletter automatisch abbestellt werden kann, und wenn eine Kontaktadresse animierend erwähnt wird. Aber vom Wort her hat Dialogmarketing nichts mit E-Mails oder auch nur mit dem Medium Internet zu tun – der Schwerpunkt liegt bei „Dialog“!
E-Mail-Marketing ist der passendere Oberbegriff für die Versendung von Newslettern – aber E-Mail-Marketing bezeichnet selbstverständlich alle Formen von Werbung und geschäftlichen Kontakten, die über E-Mails herbeigeführt werden.
Online-Marketing: klar, wie das Wort schon sagt: alle Werbemaßnahmen, die über das Internet erfolgen.Oder noch weiter gefasst: alle Marketing-Aktivitäten, die das Medium Internet nutzen: also auch der eigenen Internetauftritt, oder auch Netzwerkaktivitäten bei Xing…
Direktmarketing: Aus irgendeinem Grund werden Dialogmarketing und Direktmarketing bunt durcheinander- bzw. zusammengewürfelt. Was aber so nicht stimmt. Streng genommen ist Direktmarketing all das, was die direkte Kundenansprache betrifft. Also auch der Stand auf dem Wochenmarkt, wo die potentiellen Käufer über Geschrei angelockt werden. Wenn dann noch vorübergehende Passanten direkt angesprochen werden: „Hallo junge Frau, mal probieren? Lecker, lecker -und so billig!“ ist das ein ursprüngliches Direktmarketing.
Die unangenehmste Art des Direktmarketings ist dann wohl der unerwünschte Anruf. Oder- noch schlimmer: die Zeugen Jehovas am Samstag morgen vor der Wohnungstür. Direktmarketing ist auch der 1&1 Stand im Supermarkt und der wohlmeinende Netzwerkpartner, der einem ganz unverbindlich die super Geschäftsidee präsentieren will…
nämlich Networking-Produkte! Auch was Feines, was gerne Direktmarketing genannt wird, um es zu verpacken. Ob Magnetfeld-Matratzen, Nahrungsergänzungsmittel, Finanzprodukte oder Naturkosmetik. Sicher kennen Sie auch die „Networker“, die komischerweise selten ihr Produkt verkaufen wollen, sondern vor allem bemüht sind, ihre „Downline“ zu vergrößern. Wenn Ihnen also auf einem Unternehmer-Stammtisch jemand etwas von Direktmarketing erzählt, seien Sie sicher: er meint Network-Marketing – oder auch Multi-Level-Marketing (MLM) – und das wird manchmal teuer…
Ich habe es nicht lustig gefunden den komentar mit dem Jehova zeugen und auch nicht relevant.
ich bin selber kein Jehova zeugen aber man muss respekt haben.
Sorry, aber wer meine private Schwelle übertritt, zeigt Respektlosigkeit gegenüber mir. Kann man machen – aber dann muss man auch das Echo aushalten (und auf keinen Fall darf man Kinder für diese Haustürgeschäfte instrumentalisieren). Liebe Grüße!