Content-Marketing und Influencer-Marketing sind zurzeit in aller Munde. Kein Wunder in einer Zeit, in der sich Konsumenten gegen Werbung zu schützen wissen und Unternehmen immer wenige Chancen haben, über klassische Suchmaschinenoptimierung Traffic und Kunden zu gewinnen. Content-Marketing setzt dabei auf die Kunst, mit journalistischen Mitteln gewinnbringende Ziele zu erreichen über Text, Bild, Video und Audio. Doch was bedeutet Inluencer-Marketing? Können auch kleine Unternehmen auf solche Maßnahmen zurückgreifen? Lohnt sich das überhaupt? Woran erkenne ich im Web eigentlich einen „Inluencer“?
Stellen Sie sich vor, Sie sind Inhaber einer Senioren-Einrichtung in einer Kleinstadt im Sauerland. Was tut Sie wohl, um zu erreichen, dass so viele Einwohner wie möglich ihre pflegebedürftigen Angehörigen zu Ihnen bringen und Ihnen anvertrauen? Werbeanzeigen nützen da wenig – schließlich sagt Werbung nichts darüber aus, ob Mutter und/ oder Vater es auch gut haben bei Ihnen. Also bauen Sie Beziehungen auf zu den ansässigen Ärzten, zur Politik und Stadtverwaltung – kurz zu allen Autoritäten, denen die Einwohner vertrauen. Sie engagieren sich im Schützenverein und Ihre Frau im karitativen Bereich. Wenn Sie diese übliche Vorgehensweise aufs Web übertragen – dann wissen Sie, was Influencer-Marketing ist!
In Ihrer Kleinstadt im Sauerland gibt es natürlich auch eine „Klatschbase“. Witwe, immer und überall zugleich, Ohren und Augen stets weit geöffnet und mit einem unglaublichen Gedächtnis. Ihren geübten Sinnen entgeht nichts. Wehe, wenn sie jemanden auf dem Kieker hat – und wie gut, dass Ihre Frau ihr häufiger geduldig zuhört bei ihren Klatschgeschichten und ihr stets zum Geburtstag einen Kuchen schenkt! Auch wenn diese Witwe die „Anführerin aller Multiplikatoren“ ist, kümmern Sie sich natürlich auch um die zweite Riege der Storytelling-Creator: Da ist der Alleinunterhalter auf den Hochzeiten, der Versicherungsvertreter, die Dorf-Schönheit und der Bettler, den alle gern haben, weil er sich immer so schön bedankt für Almosen. Wenn Sie diese ganzen Typen ins Web übertragen – dann wissen Sie, was Influencer-Marketing ist!
Definition von Influencer-Marketing
Im Web gibt es viele Millionen Websites, soziale Netzwerk-Profile, YouTube-Accounts, aktive User und Experten. Die sind viel schwerer zu identifizieren wie unsere Meinungsführer im Sauerland. Man muss sie aus ihrer Anonymität heraussuchen und man muss analysieren können, ob Reichweite und Einfluss tatsächlich förderlich sind für unsere gewinnbringende Ziele. Denn wenn ein Unternehmen sich mit den falschen Freunden umgibt, kann das im Web genau so schädlich sein wie in der Kleinstadt. Die ganze Welt ist ja auch nur ein Dorf…
Tatsächlich überlassen viele Unternehmen es Dienstleistern und Agenturen, Influencer zu entdecken und mit ihnen darüber zu verhandeln, was es kostet, positiv über ein Produkt oder ein Unternehmen zu sprechen. Anders als in unserem Offline-Beispiel geht es bei solchen vermittelnden Dienstleistern also nicht um nachhaltige Beziehungspflege, sondern um nüchtern pragmatisches Aushandeln. Blogger erhalten Produkte kostenlos zum Testen, erhalten Geld für Backlinks, veröffentlichen PR-Beiträge und stehen mit ihrem Namen hinter den „Sponsored Posts“.
Da Suchmaschinenoptimierung so schwierig geworden ist, bleiben nun mal vor Allem Social Media, Content-Marketing und Influencer-Marketing, um sich im Web Reichweite, Reputation und Viralität zu verschaffen, was also kann man tun?
Ob Autorität, Multiplikator oder Publisher, auf jeden Fall muss ich innerlich durchdringen, was ich mit meinem Influencer-Marketing erreichen will – und wie hoch der Marktwert der jeweiligen Ansprechpartner ist – zumindest, wenn diese kommerzielle Interessen vertreten.
Influencer sind Menschen wie Du und ich. Viele von ihnen sind überhaupt nicht interessiert an Provisionen oder Honoraren, ihnen geht es wirklich nur um das jeweilige Thema – oder sie verdienen ihr Geld über die Fans und würden dieses Vertrauen auf keinen Fall für ein paar Dollar aufs Spiel setzen. Das muss man wissen und verstehen.
Das wertvollste Influencer-Marketing entsteht da, wo Menschen sich begegnen und auf einer Wellenlänge sind. Die meisten Web-Aktiven sind viel auf Veranstaltugnen, legen Wert auf Netzwerk-Freundschaften und leben in Communities. Ob Gamer, Blogger, Video-Creator oder Geek – Creator sind in der Regel überzeugt von ihren Inhalten und lieben dsa, was sie tun.
Gutes, nachhaltiges Influencer-Marketing ist kein Kuhhandel, sondern beruht auf ehrlicher Zuneigung und auf gemeinsamen Interessen und Zielen. Es ist nicht nötig, Sympathie zu heucheln oder sich jedem Blogger mit Reichweite an den Hals zu werfen. Es gibt so viele Creator in der Welt – man kann sich auf die konzentrieren, die man wirklich mag.
Gegenseitiges Kommentieren, Interviews, gemeinsame Blogparaden oder andere themenspezifische Kampagnen, Gastbeiträge, Facebook-Freundschaften, gegenseitiges Verbreiten und Interagieren – wie im richtigen Leben passiert Empfehlungsmarketing und das Verbreiten von Inhalten auch ohne monetären Vorteil, wenn man sich respektiert und schätzt.
Also einfach mal die Regeln der Menschlichkeit auf dsa Web übertragen! Ist vielleicht zu Anfang ungewohnt, doch je selbstverständlicher im Web kommuniziert wird, desto selbstverständlicher kalppt auch das Influencer-Marketing. Gerade kleine Unternhemen und Selbstständige sind hier klar im Vorteil. Oft kämen diese kleinen Anbieter nicht einmal auf die Idee, ihre Beziehungen im Web als „Influencer-Marketing“ zu bezeichnen, da sie Freundschaften ganz selbstverständlich pflegen. Doch wenn man dann verfolgt, was über diese Gespräche und gegenseitigen Gefälligkeiten an Gwinn zustanden kommt, merkt man, wie mächtig das web ist. Nicht Verrohung und kaltherziger Handel führt zum Erfolg, sondern ehrliche Sympathie und Vertrauen. Wer digitale Kompetentz hat, für den ist Influencer-Marketing kein Problem – selbst wenn er sich noch nie strategisch damit beschäftigt hat.
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