Geld verdienen mit Affiliate? Provisionen für Online-Transaktionen

Affiliate Marketing gibt es schon sehr lange. Das Grundprinzip ist zunächst simpel: Publisher (also Jemand, der im Internet aktiv etwas tut) empfehlen und verlinken Produkte – und wenn Interessenten das entsprechende Produkt kaufen, erhält der Publisher eine Provision. Dafür schließen Anbieter (Hersteller oder Händler) und Publisher einen Vertrag. Das geschieht entweder direkt oder in den allermeisten Fällen über ein Affiliate-Netzwerk. Diese Netzwerke verbinden Anbieter und Publisher.

Provision im Internet? Der Teufel steckt bekanntlich im Detail

Bild von mohamed Hassan auf Pixabay 

Ein großes Problem im Affiliate-Marketing sind zum Beispiel die Nachweise, ob tatsächlich ein Kunde von einem bestimmten Publisher kommt. Anbieter befürchten, von Publishern hereingelegt zu werden – und Publisher sind misstrauisch, ob sie wirklich für jeden Deal die ihnen zustehende Provision erhalten. Je komplexer und ausgefeilter Anbieter und Publisher potentielle Interessenten tracken und im Web „verfolgen“, desto schwieriger wird es zu ermitteln, welcher Publisher die Provision verdient hat. Der mit dem ersten Touchpoint? Der Letzte vor der erwünschten Transaktion? Oder der Anbieter selbst, der aufgrund der „Reise des Kunden“ im rechten Moment die richtige Werbung geschaltet hat – und klick?

Webuser-Tracking auf dem Prüfstand

Ein weiteres Problem ist die Datenschutzgrundverordnung, die das Tracking des Besucher-Verhaltens auf der jeweiligen Website nur erlaubt, wenn dieses sachlich begründbar ist – und die Privatsphäre des Users nicht über die zulässigen Maßen verletzt. Wahrscheinlich werden Cookies in der jetzigen Form bald nicht mehr erlaubt sein. Neue Tracking- und Verrechnungsmodelle werden geprüft. Schließlich sind Empfehler und Influencer unendlich wichtig für Merchants und Marken!

Zum Dritten gibt es bekanntlich so einige Möglichkeiten für Web-Besucher, Cookies zu blockieren. Da normalerweise über solche Cookies (die sich einige Zeit lang merken können, welcher Besucher auf der entsprechenden Seite schon einmal war) der Kunde getrackt (gezählt) wird, gehen dem Publisher die Provisionen verloren, wenn der Besucher Cookies blockiert hat. Auch bei Besuchen auf mobilen Endgeräten ist es schwierig bis unmöglich, Interessen- (Leads) und Kauf-Transaktionen zu registrieren. Da wir alle immer mehr über unser Smartphone abwickeln, ein echtes Problem für Publisher.

Lange Zeit hatte ich das Gefühl, dass Anbieter ein wenig die Nase rümpfen über die zigtausend Publisher, die mit ihren Blogs, Newsletter’n, Social Media Kanälen oder Schnäppchen-Portalen (ja, auch Check 24 ist ein Affiliate) Provisionen erhalten wollen. Doch so langsam wächst die Einsicht, dass Empfehlungen Gold wert sind und dass Respekt, Kommunikation und seriöse Abrechnungsmodelle verantwortlich sind für gute, nachhaltige Affiliate-Partnerschaften.

Influencer und Affiliate-Provisionen

Die vielen Influencer, die zurzeit vor Allem bei Instagram aktiv sind, bringen frischen Wind in die Szene – und natürlich bleibt YouTube ein wertvoller Kanal für Experten, Empfehler und Tester, die mit Affiliate Geld verdienen. Bisher ist es üblich, feste Honorare für Posts von Influencern zu zahlen – doch natürlich wünschen sich Anbieter, nur bei Verkaufs-Erfolg Provisionen zahlen zu müssen.

Interessant sind direkte Partnerschaften zwischen Anbietern und Publishern – ohne dazwischen geschaltete Vermittler und Plattformen. Gerade kleine Anbieter von digitalen Produkten nutzen gern Empfehlungsmarketing und bieten Bloggern und anderen Publishern hohe Provisionen, wenn diese erfolgreich die digitalen Produkte (zum Beispiel Kurse und Online-Weiterbildungen) verkaufen.

Affiliate Marketing ist also ein Geschäftsmodell mit vielen Fallstricken, doch es lohnt sich heute mehr denn je. Jeder siebte Euro wurde 2019 im Online-Handel durch Affiliate Marketing erwirtschaftet. In Deutschland gibt es rund 40.000 Publisher/ Affiliates, 7.000 Advertiser/ Merchants, 150 Affiliate-Agenturen und 50 Affiliate-Netzwerke. Vom kleinen Nebenverdienst bis zur ausschließlichen Selbstständigkeit – ein riesiger Markt für Menschen, die sich für Produkte begeistern können und für die Online-Marketing spannend ist.

Quelle: marketing-boerse.de

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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3 thoughts on “Geld verdienen mit Affiliate? Provisionen für Online-Transaktionen

  • Reply Ralf 3. November 2020 at 15:21

    Huhu liebe Eva 🙂

    Die Trackingmethoden beruhen (Gott sei Dank) nicht nur auf Cookies.
    URL-, Datenbank-, Session- und Pixeltracking sind noch weitere Verfahren, die zum gewünschten Erfolg führen.

    Für mich ist Affiliate- bzw. Commission Based Marketing dahingehend interessant, dass es bereits so einige Menschen gibt, die damit mehr verdienen als im „normalen“ Job.
    Zumindest aber kann es ein weiterer einkommenbringender Kanal für jeden werden.

    Liebe Grüße
    Ralf

    • Reply Eva Ihnenfeldt 5. November 2020 at 16:22

      Jaaaa! Du bist ja überhaupt „schuld“ daran, dass ich mich ernsthafter mit Affiliate beschäftige. Richtig vielseitig und ein Wachstumsmarkt! Vielen Dank lieber Ralf. Wie gut, dass ich Dich kenne 🙂

  • Reply Markus 7. Februar 2021 at 22:31

    Hallo Eva und Ralf,

    Die Sache mit dem ganzen Tracking gestaltet sich ja durch die DSGVO nicht mehr ganz so einfach wie es früher war.

    So muss man sich teilweise noch andere Kniffe einfallen lassen um zu sehen wie Kampagnen angenommen werden.

    Gruß
    Markus Faber

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