Wir sitzen gerade im Unperfekthaus in Essen und diskutieren die Frage, welche Go’s und No Go’s für Webvideos gelten (um mich herum lauter Webaktivisten, Nerds und Insider). Drum sind die Erkenntnisse sehr wertvoll für alle, die über YouTube Marketing betreiben wollen.
1. Perfekt geht überhaupt nicht, inszeniert ist meistens ein Flop, – so tun als wäre das Video spontan, wird schnell entlarvt.
2. Wichtig ist hingegen Authentizität – nicht gespielte, sondern authentische Authentizität (sehr schwierig für Werbeagenturen 😉 ).
3. Schauspieler gehen gar nicht! Und klassische Moderatoren gehen auch nicht. Langweilt nur – Laien sind charmanter
4. Fehler sind wichtig – lösen Kommentare aus. Überhaupt: Videos müssen zum Kommentieren anregen! Man kann auch Leser zum Kommentieren anregen! Natürlich ist die richtige Ansprache dafür wichtig – nicht zu plump, nicht zu aufdringlich
5. Ein Webvideo muss Emotionen ansprechen – selbst ein Servicevideo muss persönlich ansprechen.
6. Das, was im Fernsehen gut läuft (Trailer, professionelle Schnitte) gehen im Web nicht – der Websurfer will nichts „Beschnittenes“, will ungefiltert und „echt“ sehen, was gefilmt wurde.
7. Länge: spannende Videos dürfen ruhig länger sein! Wenn der Inhalt spannend ist, können Webvideos ruhig 10, 15, 20 Minuten lang sein (z.B. Interviews). Vor zwei Jahren durften Videos tatsächlich nur 2, 3 Minuten sein, um akzeptiert zu werden – das hat sich geändert!!!
8. Möglichst wenig aus dem „Off“ – ungefiltert ohne Kommentar (Focus berichtet so sehr erfolgreich – so ganz anders als Tagesschau-Clips!)
9. Sehr wichtig ist die Relevanz des Inhalts – je relevanter, desto länger kann das Webvideo sein (und nie nie lehrerhaft) – der Websurfer will sich selbst ein Bild machen – das ist der erste Grundsatz
10. Intros können verderben – Trailer sind überflüssig und bringen einen unangenehmen Beigeschmack (außerdem sind Intros einfach veschwendete Zeit) – findet man häufig bei YouTube-Channels…
11. Webvideos sind die einmalige Gelegenheit, nicht linear etwas „ausgeliefert“ zu sein, von dem ich nur 10 Prozent brauche – ich kan genau die Videos sehen, die ich relevant finden – von Anfang bis Ende (ohne Trailer, ohne alles)
12. Wichtig ist die Interaktivität. Bewerten, kommentieren, favorisieren, folgen, viral weiterverbreiten: das alles ist den Zuschauern von Webvideos wichtig.
13. „Dabei sein“ – „No Comment“ – ganz zurücktreten als Autor – das ist gut für Webvideos
14. Kontrolle abgeben – das ist das zweite Grundgesetz der Webvideos – Vertrauen statt Kontrolle – und offen sein – auch für Kritik!
15. „Ich-Botschaft“ statt „Schein-Sachlichkeit“ – keine Manipulation
16. Technik: auch die Kamerafürhrung soll nichts aufdrücken, nichts verzerren, nicht künstlich verfremden. „Die beste Kamera ist die, die ich dabei habe“
Moderator der Session Christoph Krachten von momento media
Christop Krachten moderiert auf YouTube eine Online-Talkshow mit Prominenten: Clixroom
Danke für die kurzgefasste Info. Ich wäre gern dabei gewesen. Ich hoffe am Freitag mehr von Ihnen zu erfahren.
Na, dann will ich mal hoffen, dass wir Freitag genug Zeit für unser strammes Programm finden 😉
[…] evtl. nützlich finden. Manchmal verzichtet man absichtlich auf Beschreibung (mehr dazu siehe Go’s und No-Go’s Diskussion vom 2. Videocamp). In diesem Fall sind die Tags neben dem Titel praktisch die einzige Information, die Suchmaschinen […]
Verdammt guter Artikel Ich besuche eure Internetpräsenz wahrhaftig oft und wurde kaum enttäuscht.
Macht weiter so und bis bald! Übrigens: Im Firefox funktioniert steadynews.de nicht so gut.
Kann jemand da dran was tun? Den Webbrowser nutzen doch irre viele Leute.
Bis bald aus Reykjavik 🙂
Danke schön – das tut seeehr gut 🙂 Aber die Probleme mit dem Firefox verstehe ich noch nicht – wir nutzen ja selbst Firefox – wo hakt es denn? Dann gebe ich es gern an unseren Webdesigner weiter!!!
lg
Eva