YouTube-Karriere in vier Tagen: „Schland O Schland“

Am Mittwoch, den 9. Juni 2010, versammelten sich acht junge Studenten für eine Stunde in Münster im Südpark und filmten – passend zu WM und Lena-Song „Satellite“ eine selbst erdachte deutsche Version des Hits: „Schland o Schland“. Alle Freunde trugen Nationaltrikots,  der Protagonist Christian Landgraf hatte sich als Sänger mit Rasta-Perücke „aufgepeppt“. Donnerstag wurde das Video auf der eigenen Website www.schlandrut.de und bei YouTube hochgeladen und über Twitter verbreitet – und bis heute (acht Tage später) haben weit über anderthalb Millionen Besucher das Video allein bei YouTube angeklickt.

Der Text des Überraschungshits geht in etwa so: „Schland O Schland/ Wir sind von dir begeistert/ Und darum feiern wir mit dir/ Schon heute wie die Weltmeister“ – und damit trafen die jungen Leute wohl genau das Herz der YouTube-Community. Über Facebook, Twitter, Blogs und andere Communitys verbreitete sich das Video schnell. Bis Freitag hatten schon 40.000 Besucher den Clip angeschaut – und wohl auch die Anwälte des Musikverlages EMI….

Direkt Freitag meldete sich nämlich die Plattenfirma von Lena bei der Combo, die sich „Uwu Lena“ nennt, und drohte mit rechtlichen Konsequenzen wegen Urheberrechtsverletzung. Sie schickten eine einstweilige Verfügung. Schnell nahmen die Studenten die Website www.schlandrut.de mit dem Video vom Netz.

Doch die auf Abmahnung spezialisierten Anwälte des EMI Musikverlages lösten gleichzeitig eine unglaubliche Solidaritätswelle der Web 2.0-Community aus. Fachleute nennen den Effekt, das im Web gerade Unterdrückung zur Verbreitung führt, den Streisand-Effekt. Auf Facebook gab es sofort eine inoffizielle Fanseite „SchlandoSchland“ mit dem Aufruf, den Clip weiterzuverbreiten.  Es funktionierte prächtig.

Stefan Raab, dem übrigens auch das Wort „Schland“ seit 2005 als Marke „gehört“, verstand schnell, dass es nicht der richtige Weg ist, die jungen Leute mit Abmahnungen zu überziehen. Stattdessen war er begeistert von der Produktion und bot ihnen einen Plattenvertrag an!

Ab sofort ist der Song als CD erhältlich -und das Münsteraner Unternehmen Jalalld’or hat eine WM-Frucht-Nussmischung zum Thema bei Facebook eingestellt – kurz und gut – ein Sommermärchen der anderen Art…

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

2 thoughts on “YouTube-Karriere in vier Tagen: „Schland O Schland“

  • Reply Claudia Engelberts 22. Juni 2010 at 11:49

    Münster hats halt drauf!!!! Im Südpark geht im Sommer so einiges an social life 😉

  • Reply nussblog » Blog Archiv » Fanpage bei Facebook 23. Juni 2010 at 15:19

    […] In den steady news berichtet Eva Ihnenfeldt übrigens über den kometenhaften Aufstieg der Uwu-Lena-Jungs. […]

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