Mythos „Digitale Demenz“: Studie zeigt, dass Twitter- und Facebook Statusmeldungen besonders gut in Erinnerung bleiben

Print oder Online - wie merkt man sich Texte besser?

Die digitale Revolution lässt sich nicht stoppen – und hat auch auf das Lernverhalten Einfluss. Die Einen fürchten, dass wir bald alle an „Digitaler Demenz“ leiden werden, und unser Gehirn durch Google ersetzt wird – die Anderen sehen ganz neue Chancen in der „Google Welt“, da man viel leichter selbstbestimmt das lernen kann, was man wirklich lernen will – Material gibt es im Web nun wirklich genug. Die Kunst, vertrauenswürdige Quellen von schlechten Inhalten zu unterscheiden ist eine Kompetenzen, die der „moderne“ Web-Student lernt. Nun hat eine Studie gezeigt, dass auch Twitter- und Facebook Statusmeldungen ihren ganz besonderen Stellenwert haben: Sie bleiben besser in Erinnerung als Überschriften oder einzelne Sätze und Textpassagen.

Forscher der Universität von Kalifornien in San Diego haben in einer Studie 48 Studenten in drei Gruppen geteilt. Gruppe A sah auf einem Monitor 100 verschiedene Facebook Statusmeldungen, Gruppe B las 100 willkürlich ausgewählte Sätze

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Print oder Online – wie merkt man sich Texte besser?

aus Büchern, und Gruppe C sah verschiedene Gesichter. Wenig überraschend: Gruppe A konnte sich am besten an die Statusmeldungen erinnern. Sätze und Gesichter schnitten weit schlechter ab.

In einem anderen Experiment bekamen 180 Probanden drei Formen von Sätzen gereicht: Überschriften von Nachrichtenartikeln, Sätze aus Leitartikeln und als Drittes Leserkommentare zu Artikeln. Wieder testeten die Psychologen um Laura Mickes welche Texte am besten in Erinnerung blieben – es waren nicht die Überschriften – sondern die Kommentare. Die einzelnen Sätze wurden am schlechtesten im Gedächtnis behalten.

Mickes zog mit ihrem Forscherteam das Resümee, dass die spontan und einfach geschriebenen Statusmeldungen bzw. Kommentare besser haften bleiben als Sätze in formaler Sprache. Außerdem sind die Themen aus den Statusmeldungen häufig für die Probanden interessanter als die anderen Sätze. Schon 1977 stellten Psychologen der Universität von Denver fest, dass Sätze von Bekannten besser behalten wurde als Sätze von Fremden – und dass Sätze, die Interaktion forderten, ebenfalls eindrucksvoller gespeichert wurden als neutrale Sätze.
Quelle: Alltagsforschung.de

Lerntechniken: Beliebte Lernmethoden sind oft Zeitverschwendung

Die FAZ berichtete im Januar 2013 von einer Studie, die Lernmethoden untersuchte. Ausgerechnet die beliebteste Lerntechnik: Unterstreichen, Texte zusammenfassen, wiederholt Lesen – schnitt am schlechtesten ab. Markieren und Unterstreichen von Textpassagen bezeichneten die Forscher als „reine Zeitverschwendung“. Insgesamt wurden zehn Lernmethoden untersucht. Am sinnvollsten ist es, sich über längere Zeit mit einem Thema zu beschäftigen und in diesem längeren Zeitraum den Stoff häppchenweise zu sich zu nehmen. Zusätzlich ist die Methode „Lösen von Problemaufgaben“ mit Abstand die beste. Also auch die Ergebnisse dieser Studie kommen dem digitalen Lernen entgegen: Durch Hashtags, RSS-Feeds und das Folgen guter vertrauenswürdiger Influencer prägt man sich täglich immer mehr von gewünschten Stoff ein – und durch eigenes Recherchieren und Weitergeben erarbeitet man kreative Lösungswege – ich bin begeistert.

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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