Rivva und Co.: Die fünf wichtigsten Kuratorendienste fürs Internet

Christian Spließ, Online-Redakteur: Wer neidisch auf die Besitzer eines iPads schaut, die mit dem Dienst Flipboard elegant durch ihre Twitter- und Facebook-Quellen fingerwischen dürfen, den kann ich trösten. Denn auch PC-Benutzer können ähnliche Angebote, wenngleich auch vielleicht nicht so schick vom Aussehen her, nutzen, um interessante Themen für sich oder für die Arbeit im Unternehmen zusammenstellen zu lassen. Die fünf wichtigsten stelle ich Ihnen heute vor.

Feedly.com – Feedly als eigenen Kuratorendienst zu bezeichnen ist eigentlich nicht so ganz richtig, doch die Dienstleistungen des Add-Ons für den Google Reader prädestinieren ihn durchaus als Kommunikationszentrale für RSS-Feeds und Twitter. Was man schon erahnen könnte: Man braucht einen Google-Account um den Dienst zu nutzen. Und: Sie müssen bei Feedly selbst Hand anlegen – anders als bei Trove oder Flipboard gibt es hier keine vorgefertigen Kanäle zum Abonnieren.

Dafür aber kann man Twitter integrieren und direkt von der Webseite aus die Funktionalitäten des Dienstes nutzen – zudem liefert Feedly noch eine eigene Statistikfunktion für Links gratis dazu, das sogenannte Karma. Sehr praktisch: Mit einem Mausklick können interessante Artikel an alle notwendigen Sozialen Netzwerke oder per Mail verschickt werden, ebenfalls kann man Artikel fürs spätere Lesen zurückstellen. Ein weiterer Nachteil allerdings: Wer mehrere Google-Accounts benutzt – einen für die Firma, einen persönlich, einen für die Freundin – der sollte sich darauf gefasst machen, dass Feedly desöfteren etwas verwirrt ist. So klappt die An- und Abmeldung nicht immer sofort und meistens muss man sich erst aus dem Google-Konto selbst abmelden bevor man sich für Feedly erneut anmelden kann. Das könnte aber mit der nächsten Version auch schon wieder behoben sein.

Rivva – Nachrichten sind Ströme und Ströme sind meistens im Fluss. Daher erklärt sich der Name des Dienstes, der sich vom englischen Wort River ableitet. Rivva ist – ähnlich wie das noch nicht öffentlich zugängliche Newshype – ein Angebot, dass die ähnlich wie Google News arbeitet. Doch Rivva beschränkt sich auf die Themen, die im Social Web aktuell diskutiert werden. Der Dienst von Programmierer Frank Westphal wurde vor einigen Monaten eingestellt, ist allerdings dank eines Automobil-Konzerns als Sponsor wieder online. Sozusagen das Pendant zur Tageszeitung am Morgen für den Webaffinen.

Paper.li – Sie wollten schon immer mal eine Zeitung herausgeben? Mit Paperli kein Problem. Die Webseite stellt aus den persönlichen Twitter- und Facebook-Links einmal täglich eine Themenübersicht zusammen. Gute Beispiele: Die DKSC Segel News filtern alles wesentliche zum Thema Segeln aus den Tweets und Facebook-Posting, die Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade hat ein Paperli-Angebot für Handwerker zusammengestellt. Die neueste Ausgabe wird jeweils direkt bei Twitter angekündigt und die wichtigsten Follower genannt. So ist für eine gute Verbreitung gesorgt. Etwas irreführend ist der „Abonnieren“-Knopf auf der Webseite: Hier verbirgt sich kein RSS-Feed sondern die gute alte Option, per Mail die neusten Ausgaben abonnieren zu können.

Trove.com – Noch nicht lange auf dem Markt ist Trove, ein Dienst der momentan noch überwiegen Nachrichten aus englischen und amerikanischen Medien sammelt. Und zur jetzigen Zeit kann man sich nur per Facebook anmelden. Demnächst soll aber auch ein normaler Login mit Nutzernamen und Passwort möglich sein. Trove verfolgt dabei das Kanal-Prinzip von Flipboard. Man stellt sich hier seinen eigenen Kanal aus den vorhandenen Quellen zusammen, zusätzlich aber gibt es auch schon vorgefertigte Angebote von den Trove-Machern – so zum Beispiel einen über Guy Kawasaki oder über Literatur, Sport, Wissenschaft… Das Interessante dabei: Man selbst kann diese Kanäle auf seine Bedürfnisse zuschneiden, in dem man Quellen dazufügt oder löscht.

Einen Nachteil hat das allerdings, denn man kann nur aus den Angeboten wählen, die Trove vorgibt. Und dies sind aktuell englische Quellen. Immerhin, wenn man einen gepimpten Kanal eines Lesers zu einem Thema findet, dann kann man den ebenfalls abonnieren. Wie findet man interessante Kanäle wenn man zu faul zum Benutzen der Suche ist? Ganz einfach: Trove stellt zwei Themen in einem Fenster gegenüber und man klickt auf die Dinge, die interessant sind. Das Prinzip ist nicht neu, aber sehr gut eingebunden.

Xydo – Zugegeben, hübsch ist anders. Hier ist eher die Übersichtlichkeit Trumpf. Xydo nutzt ebenfalls die eigenen Twitter- und Facebook-Kontakte um einen Überblick zusammenzustellen, hinzu kommen aber auch noch die von den Benutzern selbst angelegten Communities zu verschiedenen Themen. Zudem kann man die Artikel auch noch separat wie bei Digg oder Yigg bewerten. Xydo ist ebenfalls wie Trove recht neu, wird sich aber dank der Mischung aus Communities- und Digg-Features sicherlich gut entwickeln. Auch wenn die Quellen überwiegend englischer oder amerikanischer Natur sind, aus denen die Communities zusammengesetzt sind. Man sollte darauf auf jeden Fall ein Auge haben. Zudem: Xydo hat auch eine Tool-Leiste, ähnlich wie man sie von Facebook-Diensten oder Hootsuite kennt.

Christian Spließ, Online-Redakteur
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Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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