Die Revolution geht weiter: Nachdem jetzt eine Milliarde Menschen weltweit bei Facebook sind, Unternehmen sich für den interaktiven Kundensupport öffnen müssen, unternehmensintern neue Kommunikationsstrukturen, -wege und -Regeln eingeführt werden – wird nun auch endlich unser Unterhaltungskonsum von dieser sprunghaften Menschheitsentwicklung ergriffen – das Fernsehen wird zum „Social TV“!
Der Hightech Verband BITKOM hat in einer Studie ermittelt, dass schon fast jeder fünfte Internetnutzer (18%) in Deutschland sich per Facebook, Twitter und Co über das aktuelle Fernsehprogramm austauscht. Während der Sendung wird dann kommentiert, diskutiert, geliked, geteilt, gelink’ed… und insgesamt 77% der Zuschauer sind im Internet, während sie fernsehen.
Michael Schidlack von der BITKOM kommentiert die Ergebnisse folgendermaßen: „Die Nutzung sozialer Netzwerke während des Fernsehens entwickelt sich zu einem Megatrend. Fernsehen findet heute nicht mehr nur auf dem TV-Gerät statt. In sozialen Netzwerken wird vor, während und nach der Sendung über das Programm diskutiert.“
Am beliebtesten beim sozialen Austausch sind Soaps, Doku-Soaps und Casting-Shows. Bei Facebook gibt es insgesamt 18 Millionen Likes für deutsche Fernsehsendungen, bei Twitter haben die Accounts der deutschen Fernsehsender immerhin auch schon1,2 Millionen Follower. Diskutiert wird mehr bei emotionalen Fernsehformaten – Nachrichten und News werden vor allem als Link an Freunde weitergereicht, ohne kommentiert zu werden.
Erst wenige Fernsehsender haben die Chance erkannt und nutzen sie professionell – die Entwicklung ist so rasant, dass die Sender kaum Zeit hatten, sich vorzubereiten. Tja, so entstehen immer mehr Berufsbilder im Bereich Social Media – nun wird es wohl auch immer mehr Experten geben, die sich auf Medien und interaktive Fernsehformate spezialisieren – sozusagen „Social TV-Regisseure, -Storyteller und -Producer“
Zur Methodik: Für die Angaben zur parallelen Nutzung von Internet und Fernsehen wurden 2.000 Internetnutzer ab 15 Jahren in Deutschland von Goldmedia befragt. Die Daten sind repräsentativ.