Web 2.0 Workshop vom 25. Juni 2010 – Rückblick und Ausblick

Jedes Ding ist neu – und jeder Workshop anders… Es ist unglaublich, wie unterschiedlich meine Veranstaltungen verlaufen – ich kann mich langsam hineinversetzen in Künstler, die auf der Bühne jeden Abend ihr Bestes geben – und wehe, sie haben einmal zuvor kein Lampenfieber und glauben, sie wären jetzt die unschlagbaren Profis!

So ging es mir am vergangenen Freitag. Ich habe so viel Bestätigung bisher erfahren als Dozentin, dass ich mich wohl zu sicher fühlte… es schien ja auch diesmal so eine traumhaft leichte Geschichte zu werden! Die meisten der zehn Teilnehmer/innen kannte ich – einige sogar sehr gut – fünf Frauen waren zusammen gekommen – aus Münster – kannten sich also untereinander gut – ich freute mich auf einen harmonisch konstruktiven Tag voller Aha-Erlebnisse – voller individueller Strategieplanungen und direkt umsetzbarer Ergebnisse…

Ich will vorweg sagen, dass die schriftlichen Rückmeldungen sehr positiv waren und auch persönliche Nachhorch-Gespräche den gleichen Ton trafen: „Sehr gut, habe viel mitgenommen, Preis-Leistungsverhältnis absolut angemessen“ – anscheinend bin ich die Einzige, die mit sich selbst nicht so zufrieden war – und das möchte ich jetzt skizzieren.

Die Teilnehmer/innen hatten sehr unterschiedliche Voraussetzungen: einige Frauen führen schon lange erfolgreiche kleine Unternehmen – andere sind erst seit Kurzem selbständig. Einige Frauen sind versiert in Social Media und suchten nach einer Strategie innerhalb des vertrauten Systems – andere wollten einen Überblick über die Grundbegriffe. Eine Dame sollte für ihren Arbeitgeber lernen, wie man Unternehmensseiten bei XING erstellt und pflegt – eine andere Frau bloggt seit Kurzem und suchte vor allem technische Unterstützung.

Gut, normal – eigentlich immer sehr heterogen, diese Gruppen – aber diesmal waren persönliche Beziehungen dabei! Das führte zu einer bunten Truppe, die mich ähnlich herausforderte wie eine Schulklasse ihre Lehrerin kurz vor den Sommerferien!

Was ich hätte tun sollen: VOR der Veranstaltung hätte ich pe Mail abfagen sollen, welche Erwartungen die TN haben. Ich hatte zwar ein detailliertes Programm geschickt, aber Web 2.0 heißt ja „interaktiv“ – und diese Interaktivität hätte ich im Vorfeld schon ermöglichen sollen – so hätte ich mich individuell besser vorbereiten können.

Durch die Vertrautheit der Atmosphäre kam es zu vielen Zwischenspielen, was mich etwas verwirrte: da klingelte ein Handy, da wurde getuschelt, da ging jemand zwischendurch eine Zigarette rauchen. Diese Gelassenheit einiger TN stieß grob zusamen mit meinem „Arbeitstier“. Ich will immer, dass in möglichst kurzer Zeit möglichst viel erarbeitet wird (ich hab auch schon mal bei einem Workshop gesagt: „Kommt, wir machen einfach durch, ausruhen können wir dann uns am Wochenende…“) Außerdem wusste ich, dass es anderen TN sehr wichtig war, viel zu erarbeiten – die wollte ich nicht hängenlassen!

Ich hätte schneller checken müssen, dass diese Gruppe sich nicht „totarbeiten“ will – sondern gelassen und positiv sich auf einen Tag gefreut hat, der sie aus ihrem täglichen Arbeitstrott reißt und eben auch Wellnesscharakter mit sich bringt! Mehrere Damen hatten sogar leckeres Essen für die Mittagspause mitgebracht (bei mir gibt es immer nur Getränke, Obst, Knabbereien und Negerküsse), diesmal gab es zusätzlich Kartoffelsalat, Frikadellen, Nudelsalat, Brot und Antipasti!

Ich hätte umschalten müssen und mitmachen, anstatt zu versuchen, mein Programm gnadenlos durchzuziehen. Oder beispielhaft mit denen individuelle Strategien erarbeiten, denen dies wichtig war – und denen, die den Tag durchaus auch zelebrieren wollten, die Möglichkeit einräumen, zuzusehen und am Beispiel zu lernen! Muss ja nicht jeder mit einem individuellem Plan nach Hause gehen!

Ich war ganz erleichtert, dass die Feedbackbögen trotz alledem so positiv ausfielen – nur eine TN war wohl etwas enttäuscht, da sie den klaren Arbeitgeber-Auftrag, eine XING-Unternehmensseite zu erstellen, nicht umsetzen konnte zwischen lauter Kleinunternehmen, die daran ja kein Interesse hatten.

Aber anders als sonst war es schon. Sonst erhalte ich schon am selben Abend die ersten positiven Rückmeldungen „Bin bei XING nach oben gekommen mit Ihren Tipps – danke!“ oder ich bekomme noch nachts den ersten Tweet vom frischen Twitter-Account… Also bitte entschuldigt meine Verwirrung und dass ich anfing, Euch zu hetzen – und danke, danke, danke! Ich habe viel viel gelernt…

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

12 thoughts on “Web 2.0 Workshop vom 25. Juni 2010 – Rückblick und Ausblick

  • Reply Angie 1. Juli 2010 at 16:38

    Hallo Eva,

    wann findet denn der nächste Workshop statt?
    VG
    Angie

    • Reply Eva Ihnenfeldt 1. Juli 2010 at 17:52

      Hallo Angie!
      Als Nächstes findet am 16. Juli der Web 2.0-Stammtisch statt: http://bit.ly/dCQRCP – und dann wollte ich den nächsten Workshop festlegen – bin aber für Vorschläge immer offen!

  • Reply Dorothea Linnenbrink 2. Juli 2010 at 12:22

    Hallo Eva, es tut mir Leid, dass wir dich so verwirrt haben, aber ich glaube, die meisten von uns haben den Workshop eher positiv wahrgenommen. Auch, wenn ich schon einiges wusste, so bin ich doch mit vielen neuen Anregungen nach Hause gefahren. Und wie du siehst, bin ich nun schon ganz schön aktiv. Ich glaube, die Erwartung eine Xingseite erstellt zu bekommen, ist utopisch an so einem Tag. Ich habe viele neue Ideen für meine Xingseite bekommen, die ich mit der Zeit einarbeiten werde. Gut, die Mittagspause hätte länger sein können. Aber habe ich nicht als dramatisch wahrgenommen. Deine Begeisterung ist auf mich übergesprungen und das ist doch schon mal was, oder? Wer schafft so was schon?
    Liebe Grüße aus Münster
    Dorothea

  • Reply Eva Ihnenfeldt 2. Juli 2010 at 18:04

    Du tröstest mein Herz – das tut gut. Und es macht ganz große Freude, mit so einer positiven tatkräftigen Jungunternehmrein zu arbeiten, die vor Nichts bange ist und einfach die 3 entscheidenden Erfolgsbuchstaben in ihrem Inneren ergriffen hat: T – U – N ! http://www.jalalldor.de wird bald so bekannt sein wie mymüsli.de – ich bin sicher …

  • Reply Andrea Brunstein-Vogel 6. Juli 2010 at 09:38

    Liebe Eva!
    Oh jeh… verwirren wollten wir Dich glaube ich alle nicht!!!
    Es war ein supertoller Workshop!!!!
    Und dass ich mich noch nicht persönlich mit einem Feedback gemeldet habe, liegt einzig und allein an meiner stressigen Situation mit dem Umzug im Moment.
    Aber auch ich habe viel mitgenommen und auch schon viel umgesetzt: Meine „Über Mich“-Seite bei XING habe ich noch in der folgenden Woche fertig gestellt, und mein Webdesigner arbeitet an meinem Schwangerschafts-Tagebuch-Blog und hat versprochen, Ende des Monats damit fertig zu sein, und Raphael kümmert sich nach seinem Urlaub um meine Facebook-Unternehmensseite und den Newsletter.
    Außerdem hatte ich gestern ENDLICH einen Termin mit einer Werbeagentur für die „Verschönerung“ meines kleinen Clios – damit ich schön Werbung fahren kann demnächst in Düsseldorf 🙂
    So, nun muss ich auch schon wieder los und 2 Pakete mit Kissen zur Post bringen…
    Liebe Grüße
    Andrea

  • Reply Jutta Dörmann-Wagner 6. Juli 2010 at 12:12

    Hallo, liebe Eva,
    auch von mir noch einmal eine positive Rückmeldung: Ich fand den Workshop sehr informativ und effektiv. Durch die konkrete Erarbeitung eines Konzepts für jeden TN sind die erforderlich nächsten Schritte für mich transparent und sichtbar: Ich habe meinen Flipchart-Bogen im Büro aufgehängt und immer vor Augen.
    Meiner eigenen Messlatte – eine Stunde zusätzlich für Blog und Xing – bin ich zwar noch nicht ganz gerecht geworden, habe aber immerhin schon die „Über mich“-Seite ausgefüllt.
    Also, Dein Konzept finde ich in Ordnung. Theoretischer Input aus einem Seminar oder Workshop wird häufig nicht umgesetzt, weil einen das Tagesgeschäft zu stark in Anspruch nimmt. Durch Deinen Ansatz der konkreten Konzepterstellung ist eine hohe Wirksamkeit des Workshops gegeben.
    Viele Grüße
    Jutta

    • Reply Eva Ihnenfeldt 6. Juli 2010 at 16:31

      Na wenn Du als Consulting-Fachfrau und Führungscoach das sagst – dann muss ich es ja wohl endlich glauben – häng mir Euer Feedback an die Wand 😉 – und plane jetzt etws Größeres: mit 50% Fördermitteln für die Teilnehmer: ein Web 2.0 Führerschein – Fortbildung über mehrere Wochenenden – inkl. Suchmaschinenoptimierung und Online-Redaktionsregeln – ein ganzer Tag für Xing – ein ganzer Tag für Blog und Newsletter-
      und DICH will ich bald mal wieder sehen…

  • Reply Eva Ihnenfeldt 6. Juli 2010 at 16:26

    Liebe Andrea!!
    Also das ist ja wundervoll! Und ich dachte, die Inhalte wären „verpufft“- ich Dumme (oder Überanspruchsvolle an mich selbst)!. Wenn Du noch Tipps für die Autowerbung brauchst – ich habe auch eine sehr kreative Gründerin aus Dortmund, die mein Auto zur „Web 2.0-Tagwolke“ gestaltet hat – richtig klasse! Sarah Spengler: http://www.sakura-hanabi.de/ Nicht nur ausgebildete Werbegestalterin – sondern auch sehr künstlerisch und phanatsievoll… Nun aber erst einmal einen stressfreien Umzug – und wenn Du mich brauchst – ich bin da!

  • Reply Raphael Steinmann 7. Juli 2010 at 08:42

    Hallo Eva!
    Na siehst du 😉 Ich habe doch gemeint, dass die Damen gar nicht so enttäuscht waren, wie du der Meinung warst.
    Ich persönlich fand deinen Workshop sehr informativ und vor allem kreativ und innovativ. Ich bewundere dich dich dafür. Das kann nicht jeder!
    Außerdem wurde das Ziel des Workshops erreicht und ein Konzept für jeden einzelnen erarbeitet, was vermutlich viel wichtiger ist, als massenweise Details zu einzelnen technischen Vorgängen zu präsentieren. Das ist schlichtweg zeitlich auch gar nicht an einem Tag realisierbar.
    Ich konnte einiges an Ideen zur Selbstvermarktung mitnehmen (obwohl ich keinen Webshop betreibe) und habe nun auch eine konkretere Vorstellung davon, wie ich die ganze Sache für mich und mein Unternehmen angehen muss!

    Bei deinem nächsten Workshop wäre ich gerne wieder dabei, wenn es zeitlich passt.

    Viele Grüße aus Frechen.
    Raphael

  • Reply Eva Ihnenfeldt 7. Juli 2010 at 09:06

    Lieber Raphael,
    ie beruhigend, dass selbst Du als „Digital Immigrant“ noch etwas dazulernen konnte – und wie schön, dass Du durch den Workshop den 1. Aufzrag zur Erstellung einer Facebook-Fanpage erhalten hast. Wir brauchen viel mehr Web 2.0-Programmierer wie Dich – viele haben da einfach keinen Zugang zu den speziellen Aufgabenstellungen…Ich ruf Dich mal an

  • Reply Andrea Brunstein-Vogel 7. Juli 2010 at 16:34

    Danke liebe Eva für den Tipp deiner Werbegestalterin. Werde die tatsächlich mal anrufen. Ein Alternativangebot kann nicht schaden 🙂

  • Reply Sarah Spengler 8. Juli 2010 at 20:40

    Liebe Frau Brunstein-Vogel,

    ich würde mich sehr freuen, Ihnen ein Angebot unterbreiten zu dürfen. Sie können sich gerne jederzeit bei mir per Mail ([email protected]) oder Telefon (0177-2039414) melden.

    Herzliche Grüße!

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