Revolution bei Online-Games: KI zieht Spieler tief hinein – Ready Player One?

In klassischen Online-Games gab es nur äußert eingeschränkt die Möglichkeit, als Spieler die digitale Erlebniswelt mitzugestalten. Dank generativer KI wird der Spieler nun auch zum Erschaffer seiner digitalen Welten und seines Schicksals. NPCs werden dank der KI-basierten Kreativität zu Beziehungspartnern, Freunden, aber eventuell auch zu selbst-„denkenden“ Feinden, die dem Spieler auf ganz neue Art schaden können: Aufgrund vergangener Erfahrungen können KI-NPCs womöglich gezielt Gerüchte verbreiten, können Intrigen schmieden und allgemein im sozialen Kontext des Spiels eine Menge tun, um den menschlichen Spieler zu schwächen.

Was geht, wird gemacht…

Die Videospiel-Industrie hat im Wesentlichen nur ein Ziel – die eigenen Gewinne maximieren. Ein Ziel ist es, die menschlichen Spieler so lange und so „süchtig“ wie möglich auf der Plattform zu halten. Ein zweites Ziel ist es, dass die Spieler während des Spiels weitere Einkäufe tätigen. Dank generativer KI und beziehungssimulierender NPCs erweitert sich die Produktpalette erheblich. Spieler können aktiv in Echtzeit ihre Welt mitgestalten, können durch die Beziehungen mit virtuellen NPC-Chatbots noch tiefer in das Spiel hineingezogen werden und zu Zahlungen verführt werden. Im Extremfall sind wir wieder einmal in dem dystopischen Roman „Ready Player One“ gelandet, der in einer Welt spielt, in der das einfache Volk kaum noch in der realen Welt lebt, sondern nur in ihrem gigantischen Spiel.

Ich kenne Dich besser als Du Dich selbst 

Gefährlich ist neben dem Suchtfaktor, dass durch die kontinuierliche Datenanalyse das Verhalten des Spieles brillant ausgewertet wird. Emotionen, Fähigkeiten, Schwächen, Stärken, Werte, Abneigungen, Erfahrungen, Glaubenssätze und Triggerpunkte führen zu mächtigem Manipulationspotential.

Man muss sich nur vorstellen, eine Trump-Administation nutzt diese spielerische Fantasieebene, um die Bevölkerung günstig zu stimmen in Bezug auf eine autoritäre Führung nach dem Motto „America First“.

So oder so, aufhalten lässt sich diese Entwicklung wohl kaum. Wahrscheinlich wird es in naher Zukunft auf dem Markt der Videospiele hauptsächlich Spiele geben, die das Spielerlebnis dank KI-generierter Beziehungspartner in die Höhe schnellen lassen. Die Symbiose von LLM-Sprachmodellen, KI-Video-Gestaltung und dem Interesse der Industrie, so kostengünstig wie möglich die besten Gewinne zu generieren, könnte höchstens durch Gesetze und Gerichte aufgehalten werden. Ob das weltweit realistisch ist? Vor allem in dem Wissen, dass politische Ehrgeizlinge skrupellos auf alles zurückgreifen, was ihnen Wählerstimmen bringt?

Nur, wenn sich die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen diesen KI-gesteuerten Spielen verweigern, lässt sich das tiefgehende Brainwashing durch Videospiele verhindern. Eine spannende Zeit – und die rasende Weiterentwicklung steigert sich weiter von Monat zu Monat zu Monat…
ReadyPlayerOne?

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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