Sichere Passwörter erstellen: Ein Kinderspiel

Christian Spließ, Social Media Storyteller: Seit mehr als 10 Jahren listet Splash Data, ein Anbieter für Passwort-Software, die Passwörter auf, die im Jahr am häufigsten verwendet wurden. 2011 wieder an der Spitze der Charts: „Password“ oder „12345“.

Beliebt sind weiterhin „Superman“ oder „Monkey“. Dass diese Passwörter natürlich im Handumdrehn zu knacken sind und alles andere als sicher – vor allem dann, wenn man sie auch noch unter das Mousepad legt – sollte eigentlich klar sein. Vielleicht überprüfen Sie mal kurz, welche Passwörter sie bisher verwendet haben und welche sie mit einigen kleinen Tipps verbessern können.

1.) Benutzen Sie an mindestens 8 Zeichen. Kürzere Passwörter sind leichter knackbar. Je mehr Zeichen, um so besser.
2.) Wechseln Sie Großbuchstaben, Ziffern und Kleinbuchstaben ab. Sie können zum  Beispiel ab und an mal die 1 für I nehmen oder %$§ einstreuen.
3.) Bewahren Sie Ihr Passwort sicher auf – nach Möglichkeit schreiben Sie es sich gar nicht auf und wenn, sorgen Sie dafür dass man nicht so leicht Zugang zu den Notizen hat. Eine Reinigungsfrau sollte nach Möglichkeit nicht beim Putzen das Passwort unter dem Mousepad finden – und natürlich gehören Passwörter auch nicht als gelbe Postits an den Bildschirm geklebt.
4.) Setzen Sie Mnemotechnik ein: Aus D!bEs§d1mMk wird „Dies ist bestimmt ein sicheres Passwort, dass ich mir merken kann“. Mit einiger Übung kann man sich auch kompliziertere Dinge merken.
5.) Nutzen Sie ein Masterkeywort! So angenehm es auch ist, die Option der modernen Browser zu nutzen und diese die ganzen Formularfelder automatisch ausfüllen zu lassen – ein Fremder am PC hat ohne weiteres darauf Zugriff. Die modernen Browser bieten die Möglichkeit ein Masterkeywort zu setzen, mit dem dann fremder Zugriff auf die Automatiken nicht mehr möglich ist.
6.) Nicht dasselbe Passwort für alle Webseiten nutzen! Und wenn Sie sich nicht alle Passwörter für alle Webseiten merken können, dann
7.) Installieren Sie sich einen Passwort-Manager  wie KeePass oder Steganos Passwort Manager Free für Windows und verschiedene Smartphones. Eigentlich besitzen Macs auch schon eine eingebaute Schlüsselverwaltung, aber KeePassX kann zudem auch noch sichere Passwörter generieren.

Mit diesen Tipps sind sie auf der sicheren Seite – auch vorm neugierigen Nachwuchs.

2 thoughts on “Sichere Passwörter erstellen: Ein Kinderspiel

  • Reply Birgit Schultz 29. November 2011 at 09:45

    Eine schöne Möglichkeit neben den von Ihnen beschriebenen Methoden empfehle ich insbesondere meinen Teilnehmern bei den Computerkursen der Altenakademie in Dortmund.

    Sie können gern weiterhin „ein und dasselbe“ Passwort für verschiedene Konten auf verschiedenen Websites benutzen, wenn sie das Passwort nach festen Regeln verlängern.

    Als „festes“ Passwort wird wie bisher beispielsweise der Name und das Geburtsjahr des Enkels verwendet. Dann folgen ein bis drei Zeichen, die immer gleich sind und schließlich die Website, für die das Passwort gilt. Damit wird erreicht, dass das Passwort leicht zu merken und zuzuordnen ist, aber trotzdem schön lang wird und wahrscheinlich schwieriger zu knacken ist.

    Beispiel: Bisheriges Passwort war kevin2002. Zu kurz und zu einfach. Nun ersetzt man einige Zeichen, so dass das Passwort schon sicherer wird: k3v1nZooz. Das ist dann der feststehende Teil, der immer gleich ist. Angehängt wird dann der Name der Website, abgetrennt durch ein bis drei immer gleiche Sonderzeichen und ebenfalls mit „ausgetauschten“ Buchstaben: k3v1nZooz+++aMA2on.de würde also für amazon.de gelten. k3v1nZooz+++fAc3b0oK.com für Facebook.com.

    Meine Teilnehmer haben es ausprobiert und das Merken funktioniert bei ihnen gut.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 29. November 2011 at 12:31

      Superidee! Mein Problem ist nur, dass ich aus der Not der vielen vielen Zugänge die verschiedenen Passwörter nicht mehr den Accounts zuordnen kann – da hilft dann wirklich nur noch ein „Mega-Passwort“, mit dem man den Passworttresor aufschließt – und das von jedem internetfähigen Gerät der Welt auch über die Cloud. Alles andere sind Kompromisslösungen, die nicht funktionieren

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